Regionalliga Nord
HSV verpasst Sieg: 1:1-Remis im lahmen U23-Stadtderby
Punkteteilung im U23-Stadtderby! Die U23 des FC Sankt Pauli und die U21 des Hamburger SV trennten sich mit einem 1:1-Remis. Für die Kiezkicker ein glücklicher Punkt, der HSV haderte mit seinen vergebenen Chancen. Vor allem in der Frage beim 1:0 waren sich beide Trainer einig.
Besondere Vorzeichen für das U23-Stadtderby! Von einem Abendspiel auf den frühen Nachmittag verlegt trafen im Edmund-Plambeck-Stadion die U23 des FC Sankt Pauli und die U21 des Hamburger SV aufeinander. Besonders war das Spiel vor allem für Marc Hornschuh und Robin Meißner, die in der vergangenen Spielzeit noch das Trikot der Braun-Weißen trugen. Die ersten Minuten der Partie gehörten dann auch den Rothosen, die etwas aktiver und frischer wirkten. Allerdings waren die Kiezkicker auch schon nach wenigen Minuten gezwungen, ihren Torwart zu wechseln. So rauschten bereits nach drei Minuten Jesper Heim und Tobias Fagerström zusammen, was für den St. Pauli-Torwart mit einer Fahrt ins Krankenhaus endete. Für ihn kam schon früh Malte Schuchhardt zwischen die Posten (12.). Sportlich nahm das Derby, bei dem keine Zuschauer zugelassen waren, dann auch sportlich Fahrt auf. Denn: Nach etwas mehr als einer halben Stunde bekamen die Gastgeber überraschend die Chance zur Führung. Ausgerechnet Marc Hornschuh tippte im Strafraum Cemal Sezer an, dieser zog den Kontakt und bekam von Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer den Elfmeter. Zuvor wurde Sezer von Max Brandt bedient. Den Strafstoß versenkte Sezer dann selbst im Netz (31.). Die schmeichelhafte Führung für die Kiezkicker, hatte die Philipkowski-Elf bis dahin nahezu nichts für das Spiel getan. Die Elf von Pit Reimers fand aber nur vier Minuten nach dem Rückstand bereits die Antwort. Einen ersten Schuss konnte Malte Schuchhardt noch klären, ließ den Ball aber klatschen und das Leder landete bei Tobias Fagerström. Der Finne legte quer auf Ex-Kiezkicker Robin Meißner, der zum 1:1-Ausgleich einnetzte (35.). Meißner hielt sich beim Jubel gegen die Ex-Kollegen allerdings zurück. Auch die fünfminütige Nachspielzeit, die durch die Heim-Verletzung zustande kam, bracht keine Tore mehr. Mit dem 1:1 ging es zurück in die Kabinen.
Rothosen vergeben Doppel-Chance – Kiezkicker ohne Torchance
Nach dem Seitenwechsel brauchten beide Mannschaften zehn Minuten, um wieder in die Partie zu finden. Dann verzeichneten aber die Rothosen die dicke Gelegenheit zur Führung. Robin Meißner schickte Faride Alidou über links auf die Reise und Alidou sah auf der Gegenseite den besser postierten Tobias Fagerström. Sein Querpass landete genau vor den Füßen des Finnen, der in Schlussmann Malte Schuchardt aber seinen Meister fand (55.). Fünf Minuten später hatte die Reimers-Elf dann erneut Pech. Diesmal war es Moritz Kwarteng, dessen Schlenzer von halbrechts nur gegen den Pfosten klatschte (60.). Und die Kiezkicker? Zeigten sich bis auf einen Distanzschuss von Christian Stark überhaupt nicht vor dem Tor, lieferten nach dem Seitenwechsel einen enttäuschenden Auftritt ab. Chancen hatten nur die Rothosen. Ogechika Heil flankte von links in den Strafraum, der eingewechselte Peter Beke verlor das Kopfballduell und der Ball sprang vor die Füße von Meißner. Aus spitzem Winkel zog der HSV-Stürmer ab, doch Schuchardt bekam im letzten Moment noch die Fäuste nach oben (81.). Dabei blieb es am Ende auch, beide Mannschaften trennten sich mit einem 1:1-Remis. Für den HSV zwei Punkte zu wenig, für die Boys in Brown eher ein glücklicher Punkt. „Für uns ist es schon eine gefühlte Niederlage“, bilanzierte Stürmer Robin Meißner nach Spielende, fügte an: „Wir haben über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht, aber mit dem Punkt können wir nicht zufrieden sein. Über die vergebenen Chancen ärgert man sich.“
Trainer sind sich einig, auch in der Frage des Foulelfmeters
Ähnlich bewertete auch HSV-Trainer Pit Reimers das Derby. „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen, zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Der Foulelfmeter für St. Pauli war aus meiner Sicht kein Foul. Aber es ist wie es ist. Immerhin hat meine Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt“, so Reimers, der anfügte: „In der zweiten Halbzeit habe ich klare Vorteile für uns gesehen, aber leider wollte der Ball nicht mehr rein. So nehmen wir den Punkt mit, aber nach vorne hat uns die Zielstrebigkeit gefehlt.“ Ähnlich sah es auch Kiezkicker-Coach Joachim Philipkowski. „Wir hatten in der ersten Halbzeit eine gute Phase“, so „Piepel“, der anfügte: „Ich hätte den Elfer nicht gepfiffen, aber wir haben das Geschenk angenommen. Ich habe aber erste Halbzeit ein gutes Derby gesehen, aber zweite Halbzeit hat der HSV ganz klar das Spiel gemacht. Im Endeffekt ist es für uns ein schmutziger Punkt.“ Genaues konnte der St. Pauli-Coach noch nicht zum Gesundheitszustand von Jesper Heim sagen, erklärte aber abschließend: „Jesper ging es nicht so gut, muss ich leider sagen. Er hatte auf der Bank große Probleme überhaupt sich hinsetzen zu können. Ich denke schon, dass er mindestens eine sehr schwere Gehirnerschütterung erlitten hat.“