Bundesliga
HSV verpasst Heimsieg – Arp: „Das war ärgerlich“
Der erhoffte Befreiungsschlag blieb aus: Vor 45.226 Zuschauern reichte es für den Hamburger SV gegen den VfL Wolfsburg nur zu einem torlosen Remis. Dabei hatten die Hamburger durchaus dicke Möglichkeiten. Arp ärgerte sich noch nach Abpfiff besonders über seine vergebene Chance.
HSV-Coach Markus Gisdol stellte im Vergleich zum 0:0 gegen den SC Freiburg auf zwei Positionen um. Tatsuya Ito und Walace rutschen für Sakai (Bank) und Bobby Wood (Knieprobleme) in die Startelf und sollten so für mehr Tempo sorgen. Die erste Möglichkeit der Partie gehörte dann auch gleich den Rothosen. Douglas Santos schlug von der linken Außenbahn einen Freistoß in die Box, den Kyriakos Papadopoulos allerdings über den Kasten setzte (2.). Und die Hanseaten wollten direkt nachlegen. Walace kam im Sechzehner an die Kugel, doch Naldo schmiss sich im letzten Moment in den Abschluss des Brasilianers (5.). In der Folge zeigten sich beide Mannschaften zwar bemüht, eine wirkliche Torchance sprang auf beiden Seiten dabei allerdings nicht heraus. Aus dem Nichts wurde es nach einer halben Stunde dann wieder gefährlich. Fiete Arp wurde im Strafraum bedient, tanzte De Asevedo Furtado aus und platzierte seinen Abschluss nur knapp neben dem Pfosten (31.). Die vergebene Möglichkeit wirkte wie ein Wachmacher für die Gisdol-Elf. Filip Kostic haute die Kugel keine 120 Sekunden später flach und scharf in die Box, wo Gideon Jung aus zentraler Position frei zum Abschluss kam. Doch dem 23-Jährigen versagten die Nerven, die Pille ging über das Tor (33.). Von den Gästen aus der Autostadt war während der gesamten ersten Hälfte kaum etwas zu sehen, keinen einzigen Torschuss brachte die Equipe von VfL-Coach Martin Schmidt auf den Kasten von Christian Mathenia. Torlos ging es zurück in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild im Volksparkstadion weiterhin gleich. Die Rothosen wirkten zwar einen Tick frischer, wirkliche Chancen konnte sich die Gisdol-Equipe allerdings nicht herausspielen. Nach einer guten Stunde reagierte dann HSV-Coach Markus Gisdol, brachte für den erfolglosen Tatsuya Ito „Retter“ Luca Waldschmidt auf den Platz. Zur Erinnerung: Eben dieser Waldschmidt hatte den HSV am letzten Spieltag der vergangenen Saison, gegen den VfL Wolfsburg, vor der Relegation gerettet. Aaron Hunt war es dann wenige Minuten später, der für ein Raunen sorgte. Nach einer Kostic-Hereingabe traf der Zehner den Ball, aus aussichtsreicher Position, im Sechzehner nicht (64.). Zwanzig Minutern vor Ultimo prüfte dann Dennis Diekmeier Keon Casteels mit einem satten Schuss, konnte den Wölfe-Schlussmann allerdings nicht überwinden (70.). Die Rothosen hatten nun Blut geleckt. Arp brachte die Kugel von der Außenbahn auf den ersten Pfosten, wo Casteels allerdings bereits auf den Ball wartete und Aaron Hunt somit keine Chance ließ (73.). Die Gisdol-Equipe drückte nun zwar auf die Führung, das nötige Quäntchen Glück fehlte aber im Abschluss. Aaron Hunt probierte es mit einem Freistoß, bei dem Casteels nicht einmal eingreifen brauchte (79.). Am Ende blieb es dementsprechend beim torlosen Remis. HSV-Juwel Fiete Arp ärgerte sich im Nachgang über die vergebene Möglichkeit aus Durchgang eins:
„Es ist sehr ärgerlich, dass ich den Ball nicht reingemacht habe. Ich hab im Nachgang gesehen, dass ich noch auf Aaron Hunt hätte ablegen können, aber der erste Gedanke vor dem Tor ist natürlich immer, dass man ihn selbst machen kann“, so Arp, der anfügte: „Wir haben das zweite Mal in Folge kein Tor geschossen, aber die Defensive war erneut stark. Ich hätte auch lieber gewonnen, aber solche Spiele gehören dazu“, ergänzte der Youngster. Auch HSV-Keeper Christian Mathenia lobte die starke Defensive. „Es ist mega, dass wir keine richtige Torchance verteidigen mussten. Großes Lob an die Innenverteidiger, die sich in jeden Schuss reinhauen“, erklärte der Keeper und ergänzte: „Wir hätten natürlich nichts gegen drei Punkte gehabt, für einen Torwart ist es aber eine schöne Marke, drei Spiele in Folge kein Tor zu kassieren. Hoffentlich können wir am Dienstag gegen Frankfurt nachlegen.“ Lobende Worte gab es auch von Wölfe-Coach Martin Schmidt. „Die Auswärtsteams erwartet hier in Hamburg eine stark pressende Mannschaft. Wir haben nach vorne vieles gut gemacht, aber in der Defensive haben wir Probleme“, so Schmidt. Weiter: „Wir sind mit einem blauen Auge weggekommen gegen einen Gegner, der es sehr gut gemacht hat. Mit dem Auswärtspunkt können wir leben, aber wir sind nicht glücklich und nicht zufrieden.“ HSV-Trainer Markus Gisdol bilanzierte abschließend: „Das Spiel war klar auf unserer Seite. Wir haben unter schwierigen Wetter-Bedingungen viele Situationen gut gelöst, es war ein richtig gutes Spiel von uns. Das Ergebnis ist uns natürlich zu wenig, aber die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war gut.“
Foto: KBS-Picture