Oberliga Hamburg
HSV III hält quasi die Klasse – Hamm zittert im Tabellenkeller
Nächster großer Schritt vom HSV III in Richtung Klassenerhalt in der Oberliga! Vor 212 Fans besiegten die Rothosen am Montag Hamm United souverän mit 3:0. Aber: Nach der Pause hätte das Spiel auch zum HUFC kippen können. Trainer Marschall fand nach Abpfiff deutliche Worte.
39 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, als Rodrigo Baroni Badziak den Ball von rechts an den Fünfmeterraum brachte. Alessandro Damaschke kam aus wenigen Metern freistehend zum Abschluss, doch HSV III-Keeper Eymen Usta machte sich bereit und klärte. Hamm-Trainer Sidnei Marschall schmiss sich auf den Boden und konnte es nicht glauben. Währenddessen leiteten die Rothosen den Konter über Manuel Brendel ein, der keine 60 Sekunden später die Murmel scharf auf der Gegenseite in den Fünfmeterraum hämmerte. Dimitri Patrin wollte klären und fälscht die Pille in die eigenen Maschen ab (47.). Es war das bittere 0:1 aus Hamm-Sicht und zeitgleich auch der Knackpunkt für die Hausherren in der Partie gegen den HSV III. Denn nur kurz darauf spielte der ansonsten ungewohnt fahrige Dominik Jordan einen tollen Pass in die Tiefe, den Mohamed Abd El Aal Ali auf der Luft pflückte und per tollem Distanzschuss in die Maschen beförderte (67.). Es war das 2:0 und damit quasi die Vorentscheidung in einem Spiel, in dem von Beginn an Feuer drin war. Das zeigte sich bereits nach vier Minuten, als der erste Schuss von Manuel Brendel nur gegen den Außenpfosten klatsche (4.). Es folgte ein weiterer Hochkaräter durch Jordan selbst, der aus kurzer Distanz, wie später auch Damaschke, am Torwart scheiterte (5.). Aber auch Hamm fand schnell in die Partie und traf früh, in Person von Eliakim Kukanda, ebenfalls den Pfosten (6.). Die besseren Chancen hatten aber schon im ersten Durchgang die Rothosen, die durch Sepehr Nikroo beinahe nach einer knappen halben Stunde in Führung gegangen wären, doch der HSV III-Kicker zielte über den Kasten (25.). Und eben dann folgte die aus Hamm-Sicht bittere zweite Halbzeit, an deren Ende Christopher Rieder den HSV-Auftritt mit dem 3:0 krönte (75.).
„Rabe“ vermeidet das Wort „Klassenerhalt“ – Marschall sauer
Trotz elf Zählern Vorsprung auf Platz fünf und sogar dreizehn Punkten auf Platz sechs wollte HSV III-Trainer Marcus Rabenhorst nach Spielende aber noch nicht vom Klassenerhalt sprechen. „Ich glaube es war ein sehr guter Schritt. Ich habe es nach Bramfeld schon gesagt, dass die Spiele nach Ostern sehr wichtig waren. Der Sieg war brutal wichtig, auch sehr souverän. Wir haben in der ersten Halbzeit viel liegen gelassen, haben aber auch viel zugelassen. Es war ein offener Schlagabtausch. Begünstigt durch das 0:1 waren wir dann gut drin und nach dem 2:0 war vom Gefühl her der Deckel drauf. Es ist schon zu sehen, dass so ein Gurken-Ding mal reinfällt. Ich glaube aber trotzdem nicht, dass wir schon komplett gerettet sind. Man braucht mindestens 30 Punkte um zu sagen, dass es endgültig reicht“, so Rabenhorst. Frust hingegen auf der Gegenseite bei Hamm United und deren Trainer Sidnei Marschall, der mit seiner Mannschaft nach der Niederlage nun mit dem Rücken zur Wand steht. „Hätte ich das gewusst, wäre ich zu Hause geblieben. Drei Punkte wären wichtig gewesen, aber wenn wir vorne keine Tore machen und hinten Geschenke verteilen, dann wird es nichts“, ärgerte sich Marschall nach Spielende und fügte an: „Es juckt einige Jungs anscheinend nicht. Die Jungs wollen alle Oberliga spielen, aber ich weiß nicht wo. Keiner wird sie verpflichten, wenn sie so auftreten.“ Auch im Tabellenkeller wird es für die „Geächteten“ demnach immer enger. Das weiß auch Marschall: “Wir dürfen nicht auf dem sechsten Platz landen. Zwar punkten die hinter uns auch nicht, aber das ist eigentlich nicht unser Anspruch. Es tut weh zu sehen, dass wir da nicht rauskommen. Aber wenn man so spielt, dann hat man es vielleicht auch nicht anders verdient.” Die Chance auf Wiedergutmachung gibt es nun am Freitagabend gegen den SV Rugenbergen.