Regionalliga Nord
HSV II verbockt Heimsieg gegen Weiche
Die U21 des Hamburger SV hat, vor 240 Zuschauern an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage, den Heimsieg gegen den ETSV Weiche Flensburg vergeigt. Trotz der frühen Führung mussten sich die Kunert-Schützlinge, wegen eines Fauxpas von Oliver Oschkenat, mit 1:2 geschlagen geben.
„Das Gegentor nehme ich klar auf meine Kappe. Ich treffe den Ball nicht richtig und nur deshalb hatte Weiche überhaupt die Chance zum Tor zu kommen. Aber ich kann es leider nicht mehr ändern“, erklärte ein sichtlich geknickter Oliver Oschkenat nach dem Abpfiff. Dabei hatte die Partie für die Rothosen so gut begonnen: Bereits nach einer Viertelstunde zappelte das Leder im Flensburger Netz. Aus einem misslungenen Klärungsversuch von Jonas Walter entstand ein Eckball für die Kunert-Truppe. Rafael Brand brachte den Eckball von der rechten Seite herein und im Sechzehner köpfte Olivier Oschkenat das Leder trocken in die Maschen. Doch die Freude bei den Hanseaten währte nur 120 Sekunden. Denn nahezu im Gegenzug gelang der Jurgeleit-Equipe der Ausgleich. Fabian Arndt brachte eine flache Hereingabe von der linken Außenbahn herein, im Fünfmeterraum verschlief Ashton Götz die Situation und Rene Guder handelte blitzschnell, schob die Kugel ein. „Wir waren da in der Mitte schon ganz schön offen. Wir sind da überhaupt nicht hinterhergekommen“, analysierte Oschkenat den Gegentreffer. Nach einer guten halben Stunde hatten die Rothosen allerdings erneut die Chance in Führung zu gehen. Nach einem Fehler im Spielaufbau machte sich Finn Porath auf den Weg. Anschließend landete der Ball über Adel Daouri bei Gilian Jurcher, der Florian Kirschke, mit seinem satten Flachschuss, zu einer guten Parade zwang.
Dieser ließ das Spielgerät allerdings klatschen, doch Porath kam etwas zu spät und konnte nichts mehr ausrichten. Nach dem Pausentee drückten die Gäste allerdings auf die Führung: Fiete Sykora steckte sensationell durch für Rene Guder, dem alleine vor HSV-Keeper Hirzel allerdings die Nerven versagten und er das Leder am rechten Pfosten vorbei haute. Und auch rund zehn Minuten später konnte sich der HSV-Schlussmann erneut auszeichnen, als er einen Schuss von Rene Guder mit dem Fuß gut parierte. Allerdings ließen auch die Hamburger, in Person von Gilian Jurcher und Rafael Brand, gleich einige Chancen liegen. Beide Seiten hatten sich im Prinzip schon auf das Unentschieden geeinigt, da erwies Oliver Oschkenat seiner Truppe einen Bärendienst. Der HSV-Verteidiger wollte das Leder an der Sechzehnerkante wegschlagen, haute allerdings über den Ball und machte damit den Weg für den eingewechselten Patrick Thomsen frei, der anschließend nur noch auf Rene Guder quer legen musste. Der Weiche-Stürmer behielt die Nerven und netzte zum Auswärtssieg für die Truppe von der dänischen Grenze ein. Trotz seines Fauxpas blickt Oschkenat dennoch positiv in die kommenden Wochen: „Wir haben jetzt eine kurze Woche, weil wir am Freitag schon wieder unser nächstes Spiel haben. Da wollen wir unsere Niederlage von heute natürlich wieder vergessen machen und drei Punkte einfahren“, so der 22-Jährige Verteidiger weiter. HSV-Coach Dirk Kunrt war nach dem Spiel entsprechend bedient:
„Ich bin natürlich sehr enttäuscht! Wir hatten hier zwar eine richtig gute Mannschaft von Weiche Flensburg zu Gast, aber dennoch bin ich mit der Art und Weise des Auftritts meiner Spieler zufrieden“, erklärte Kunert. „Wir hatten, gerade in der ersten Hälfte, einige Chancen um wieder in Führung zu gehen und auch in der zweiten Hälfte hätten wir das Tor machen müssen. Und wenn man dann, so kurz vor dem Ende, so ein Scheißtor bekommt, dann ist natürlich bitter“, fügte Kunert an und ergänzte anschließend: „Jetzt müssen wir mal sehen, wo die Reise hingeht. Aber mit der Niederlage kann ich natürlich nicht leben. Jetzt müssen wir wieder aufstehen, genauso wie nach den beiden Niederlagen zu Beginn der Saison. Wir haben das halt nicht immer ganz leicht, mit so einer jungen Truppe“, so der 48-Jährige weiter. ETSV-Trainer Daniel Jurgeleit freute sich über die drei Punkte: „Wenn man gewinnt, dann ist man immer erstmal zufrieden. Vor allem dann, wenn man in Hamburg gewinnt, wo sonst – auch wenn wir gut gespielt haben – immer maximal Unentschieden herauskam“, konstatiere Jurgeleit. „Es wäre aber sehr gefährlich geworden, wenn Hamburg die Führung mit in die Pause genommen hätte. Da war der schnelle Ausgleich dann schon wichtig“, so der 52-Jährige, der anfügte: „Am Ende war es eine Kleinigkeit, die in dieser Partie die Entscheidung gebracht hat. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass diese zu unseren Gunsten ausgefallen ist“, freute sich der 52-Jährige Weiche-Zepterschwinger auf der Pressekonferenz abschließend.
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