Regionalliga Nord
HSV II kassiert späte Niederlage beim VfL
Die U21 des Hamburger SV musste am Montagabend eine bittere Niederlage beim Spitzenreiter VfL Wolfsburg U23 einstecken. Durch ein spätes Elfmetertor von Murat Saglam unterlagen die Rothosen den Wölfen mit 2:3. Zum tragischen Helden mutierte HSV-Torwart Morten Behrens.
Es lief die 89. Minute in Wolfsburg. Die HSV U21 hielt ein 2:2-Unentschieden beim Spitzenreiter VfL und ein Mann hatte daran einen großen Anteil. Morten Behrens hatte seine Mannschaft mit spektakulären Paraden im Spiel gehalten. Doch kurz vor Ende holte Behrens Robin Ziegele im Strafraum von den Beinen – Elfmeter. Obwohl Behrens in die richtige Ecke sprang – die Niederlage der Hamburger war besiegelt. „Das kotzt mich an“, ärgerte sich der HSV-Schlussmann nach einem bitteren Ausgang für sein Team. Dabei hatte alles so gut angefangen. Die Gäste aus Hamburg kamen deutlich besser ins Spiel. Aaron Opoku scheiterte aus wenigen Metern an einer Glanztat von Menzel (4.), Robin Ziegele klärte im letzten Moment vor dem einschussbereiten Manuel Wintzheimer (6.). An beiden Angriffen war Mats Köhler entscheidend beteiligt, der immer wieder auf der rechten Seite gegen den überforderten Gian-Luca Itter durchkam. Erst nach gut einer halben Stunde zeigte sich auch der Tabellenführer vorm gegnerischen Tor. Michele Rizzi donnerte aus 16 Metern aufs Tor. Morten Behrens fischte die Kugel knapp unter der Latte weg und war auch wenig später gegen Julian Justvan zur Stelle (32.). In Führung gingen dann aber die Gäste. Aaron Opoku schickte Moritz Kwarteng mit einem 40-Meter-Pass auf die Reise. Dieser war frei durch und behielt vor Menzel die Nerven (37.). Lange hielt die Freude über die überraschende Führung aber nicht an. Denn mit dem Pausenpfiff schlugen die Wölfe zurück. Blaz Kramer lief auf Behrens zu und traf überlegt zum Ausgleich (45. +1). Der zweite Durchgang gehörte zunächst dem Spitzenreiter, der jetzt dominanter auftrat. Doch erneut bewahrte Behrens seine Mannschaft vor einem Rückstand. Mit einem großartigen Reflex parierte er einen Kramer-Kopfball (63.) und rettete sein Team damit vor dem 1:2-Rückstand.
Dieser war nach einer Flanke von Itter fünf Meter vor dem Tor mutterseelenallein an den Ball gekommen. Doch Behrens musste an diesem Abend trotzdem noch hinter sich greifen. Dafür sorgte unter anderem Joker Murat Saglam. Knapp 30 Sekunden war dieser erst auf dem Platz, als er eine perfekte Flanke auf Rizzi schlug. Dieser ließ dem HSV-Schlussmann aus kurzer Distanz keine Abwehrchance (76.). Geschockt waren die Hamburger dadurch aber nicht – im Gegenteil. Nur vier Minuten später antwortete Arianit Ferati mit einem Traumtor. Der 21-Jährige drehte sich um seinen Gegenspieler und donnerte die Kugel aus 25 Metern an den Innenpfosten, von wo der Ball über die Linie ging (80.). Doch VfL-Joker Saglam war ja auch noch auf dem Platz und sorgte für die letzte Pointe des Spiels. Nach einem Foul von Behrens an Robin Ziegele zeigte Schiedsrichter Yannick Rath zurecht auf den Punkt. Saglam trat an und traf ins linke untere Eck zum späten Sieg der Wölfe (89.). Ganz bitter für die Rothosen und insbesondere für Behrens, der bis dato ein großartiges Spiel gemacht hatte und beim Elfmeter auch noch fast am Ball war. Trotz der knappen Niederlage – der Auftritt des HSV war deutlich besser als im Hinspiel, als man mit 0:4 unter die Räder kam. Das sah auch Behrens so: „Die erste Halbzeit sagt einiges aus, da haben wir ein super Spiel gemacht“, bilanzierte der U21-Torhüter. Sein Trainer, Steffen Weiß, stimmte ihm das zu: „Es war ein sehr, sehr starker Auftritt.“ Dass am Ende trotzdem keine Punkte auf das HSV-Konto wanderten „tut sehr weh“, meinte der enttäuschte Weiß. Seine Mannschaft rangiert damit weiter in der unteren Tabellenhälfte. Die Wolfsburger schwimmen dagegen auf der Erfolgswelle. Seit dem 5. August vergangen Jahres sind die Niedersachsen in der Liga ungeschlagen. Die Meisterschaft ist dem VfL wohl kaum noch zu nehmen.
Foto (Archivbild): KBS-Picture