Regionalliga Nord
HSV: Dusel-Punkt dank LSK-Abschlussschwäche
Der Bundesliga-Nachwuchs des Hamburger SV hat den Sprung auf den dritten Tabellenplatz verpasst. Vor 420 Zuschauern reichte es für die Rothosen gegen den abstiegsbedrohten Lüneburger SK Hansa nur zu einem 1:1. Die Niedersachsen müssen damit weiter zittern.
Die Partie an der Hagenbeckstraße begann mit einem Paukenschlag: Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als Christian Stark ein starkes Solo hinlegte und die Kugel anschließend von der Grundlinie in den Rückraum flankte. Dort wartete Törles Knöll und musste die Pille nur noch einköpfen. Die frühe Führung für die Rothosen, die sich nur kurz darauf selber schwächten. Leon Mundhenk ging im Sechzehner gegen Pascal Eggert zu ungeschickt zu Werke, Referee Patrick Mewes zeigte zurecht auf den Punkt – Thure Ilgner versenkte das Leder sicher im linken unteren Eck (11.). Die Hamburger hatten in der Folge, gerade in der Defensive, große Probleme und konnten sich bei ihrem Keeper Morten Behrens bedanken, dass es weiterhin bei dem Remis blieb. Erst rettete der 20-Jährige mit einem guten Reflex gegen Ian Prescott Claus, auch den Nachschuss von Pascal Eggert lenkte der Keeper über den Querbalken (27.). „Nach dem ersten Ball bin ich schnell wieder hochgekommen und habe noch die Hand hochgerissen. Dafür ist man Torwart“, kommentierte Behrens anschließend, der auch weiterhin viel zu tun hatte. Erst hatte die Kunert-Elf Glück, dass Ian Prescott Claus seinen Abschluss nur in die Hecke setzte (34.), ehe auch sein Teamkollege Lukas Pägelow die Kugel aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei setzte (39.). Und auch nach der Pause änderte sich das Bild nicht, der HSV mit teilweise schweren Fehlern in der Defensive.
Der zweite Durchgang war keine 120 Sekunden alt, als Pauer eine Ilgner-Ecke mit dem Kopf für Niklas Hunhold verlängerte und der kurz zuvor eingewechselte Gilian Jurcher das Leder auf der Linie klärte. Und die Ostermann-Schützlinge machten weiter. Eggert düpierte Carolus im Laufduell, seine Flanke in die Box fand aber keinen Abnehmer (62.). Und auch in der Schlussphase wurde es nochmal eng für die Rothosen: Tomek Pauer zündete erneut den Turbo über den rechten Flügel, wollte anschließend seinen Teamkollegen George Kelbel bedienen. Doch Dren Feka klärte den Ball in letzten Moment zur Ecke, kurz darauf war Schluss. „Von den Chancen her ist ein Punkt zu wenig. Aber wir können trotzdem jeden Punkt gebrauchen“, erklärte Leon Deichmann nach der Partie, der im Winter von den Rothosen nach Lüneburg wechselte. Sein Trainer, Elard Ostermann, ärgerte sich: „Die Torchancen die wir hatten, dort hatten wir nicht die nötige Wucht. Wir nehmen zwar den Punkt mit, aber hier waren eindeutig drei Punkte drin“, so der LSK-Trainer. HSV-Coach Dirk Kunert erklärte die wackelige Defensive so: „Die Defensive ist unser Manko, das muss man ganz klar sagen. Durch die vielen personellen Wechsel lassen wir zu viel zu und strahlen keine Sicherheit aus. So muss man immer zittern“, so der gebürtige Berliner abschließend.
Fotos: KBS-Picture