LOTTO-Pokal
HR ärgert Regio-Klub: T05 müht sich im Pokal ab
Knapper Pokal-Erfolg für Teutonia 05! Beim Landesligisten SV Halstenbek-Rellingen mühte sich die Hirsch-Elf lange ab, gewann am Ende knapp mit 3:2. Gleich zwei Mal meldete sich HR im Spiel zurück. Für Teutonia-Übungsleiter Dietmar Hirsch zählte am Ende nur das Weiterkommen.
An den 4. Juli dieses Jahres dürften sich einige T05-Kicker sicherlich noch dunkel erinnern. Damals gastierten die Ottenser in der Vorbereitung auf das DFB-Pokalqualifikationsspiel gegen den FC Eintracht Norderstedt beim SV Halstenbek-Rellingen. Damals verloren die Teutonen, noch mit Interimstrainer Jan-Philipp Rose, mit 0:1 an der Lütten Hall. Etwas mehr als zwei Monate später trafen sich beide Teams in der dritten Runde des Lotto-Pokals wieder. Und zunächst sah es so aus, als würden die Ottenser diesmal um einen ekligen Spielverlauf, wie ihn Pokalspiele nun mal oftmals haben, herumkommen. Zwar dauerte es knapp zwanzig Minuten ehe der Regionalligist zum ersten Mal, in Person von Can Düzel, vor dem Kasten der Hausherren gefährlich werden konnte (19.), dafür erzielte das Hirsch-Team dann kurz darauf die Führung. 18 Meter zentral vor dem Kasten bekamen die Gäste einen Freistoß zugesprochen, den sich Dino Fazlic zurechtlegte. Der Ex-Profi nahm Maß und zirkelte die Murmel in den linken oberen Giebel (25.). Ein toller Auftakt und ein schönes Tor in ein ansonsten ordentliches Pokalspiel, in dem HR richtig gut mithielt. Ein Zweiklassen-Unterschied war lange Zeit nicht zu sehen, auch wenn die Gäste schnell nachlegten. Fazlic spielte den Ball aus dem Mittelfeld schön in die Tiefe, Gianluca Przondziono lief perfekt ein in die Schnittstelle und nahm den Ball in der Box sogar noch mit. Aus spitzem Winkel spitzelte der T05-Kicker das Spielgerät ins Netz (31.). Wer nun mit einem Durchmarsch der Ottenser gerechnet hatte, sah sich allerdings getäuscht. Aus dem Nichts kam der Landesligist auf der Gegenseite schnell zum Anschluss. Pascal Haase probierte es von rechts aus dem Halbfeld einfach mal mit einer Flanke, fand in der Box Umit Karakaya und der köpfte auf den Kasten. Vom Pfosten ging der Ball an den Rücken von T05-Torwart Malte Schuchardt und kullerte über die Linie (38.). HR meldete sich zurück.
Karakaya trifft, Hase vergibt – Akyörük verpasst Entscheidung
Doch auch die Hirsch-Elf zeigte sich stabil und stellte den alten Abstand noch vor dem Pausentee wieder her. Nach einem Foul von Mirco Clausen, der zuvor bereits Gelb gesehen hatte, bekam T05 direkt vor der HR-Bank einen Freistoß, den Dino Fazlic in die Mitte schlug. Dort konnte Jeffrey Volkmer das Leder dann völlig unbedrängt einköpfen (45.+1). Doch was die Teutonen können, das kann HR auch – allerdings kurz nach Wiederbeginn. Denn: Die Begegnung war keine 120 Sekunden wieder angepfiffen, da stand es plötzlich nur noch 2:3 aus Sicht der Gastgeber. T05 bekam einen Eckball der Barthel-Kicker nicht richtig geklärt, der Ball landete im Rückraum auf dem Schlappen von Ümit Karakaya und dieser schweißte seinen Abschluss halbhoch rechts in den Maschen ein (47.). Schuchardt kam zwar mit den Fingerspitzen noch an die Kugel, konnte den Ball aber nicht mehr abwehren. Mehr Glück hatte der T05-Keeper dann eine Viertelstunde später, als Pascal Haase noch in der eigenen Hälfte bedient wurde, den Turbo einschaltete und plötzlich alleine auf ihn zulief. Doch der HR-Stürmer legte sich die Pille ein Stück zu weit vor, sodass Schuchardt die Murmel in höchster Not noch klären konnte (62.). Von den Gästen war im zweiten Durchgang lange nichts zu sehen, erst in der Schlussphase kamen die Ottenser wieder gefährlich vor das Tor. Der eingewechselte Kevin Weidlich eroberte den Ball, Nico Matern ließ klatschen und Weidlich steckte den Ball tief für Moritz Grosche. Seine flache Hereingabe landete dann wieder bei Weidlich, dessen flacher Abschluss Mirko Oest zur Parade zwang (81.). Eine noch bessere Gelegenheit zur Entscheidung ließ kurz darauf Ömr Akyörük liegen, der aus fünf Metern eine Grosche-Flanke über den Querbalken semmelte (86.). Und dann, zwei Minuten vor Ultimo, jubelte HR dann – wenn auch nur kurz. Nikolas Haker hatte den Ball in den Maschen untergebracht, stand beim Zuspiel aber im Abseits (88.). Und so blieb es am Ende bei dem sehr knappen 3:2-Sieg für den Regionalligisten.
Hirsch froh über Weiterkommen – Barthel lobt sein Team
T05-Trainer Dietmar Hirsch fasste nach der aus T05-Sicht enttäuschenden Leistung nach dem Spiel kurz und knackig zusammen: „Ich habe es den Jungs auch gesagt: Auch wenn man mal schlecht spielt, dann muss man trotzdem im Pokal weiterkommen. Das haben wir gemacht. Mund abputzen und fertig“, so der T05-Übungsleiter, der anfügte: „Ein 3:2 ist ein knappes Ergebnis. Da versucht der Gegner mit langen Bällen nochmal in unsere Hälfte zu kommen, da kann immer noch einer durchrutschen. Ich habe nachher deswegen etwas Sicherheit eingewechselt und so haben wir ab der 70. Minute eigentlich nicht mehr viel zugelassen. Wir müssen selber natürlich das vierte Tor machen. So haben wir es uns selber schwer gemacht.“ Einen Vorwurf wollte Hirsch seinen Spielern nicht machen. „Ich weiß, wie die Spiele sind im Pokal, gerade gegen unterklassige Mannschaften. Es sind auch einige Oberligisten in den letzten Tagen ausgeschieden. Wir haben in einer Konstellation gespielt, in der wir es nicht gespielt haben. Es war aber auch ein bisschen undankbar für die Jungs. Wir können mit der Leistung nicht zufrieden sein, aber das wichtigste ist, dass wir eine Runde weiter sind“, fügte der 49-Jährige an. Auf der Gegenseite überwog der Stolz der Trauer, nicht noch das Elfmeterschießen erreicht zu haben. „Wir haben gegen die aktuell beste Mannschaft im Hamburger Amateurfußball gespielt. Wenn man so einen Gegner bespielen darf, dann muss man sich auch freuen, auch wenn wir eigentlich weiterkommen wollten. Wir waren am Anfang dann sehr ehrfürchtig und haben alles in das defensive Verschieben gepackt. Wir wollten einfach kein Fußball spielen. Nach dem 0:2 habe ich schon gehört, dass es nun wie gegen Heide wird“, so Barthel, der anfügte: „Dann haben wir ein Geschenk bekommen und dann haben wir auch nach vorne Fußball gespielt. Da hat man gesehen, dass wir auch gegen so eine gute Mannschaft zu Chancen kommen. Wir haben daraufgesetzt, dass bei Teutonia nach dem Tor vor der Pause die Spannung etwas raus war. Nach der Pause haben wir dann gegen alles gegengehalten. Wir haben einfach versucht zum Abschluss zu kommen“, ergänzte Barthel und gab abschließend zu Protokoll: „Das Karakaya dann zum Torjäger wird, konnte auch keiner ahnen. Ich nehme sehr viel Positives und stolz mit in die Liga. Aber wenn man so dicht dran ist, dann tut es erst immer weh. Für uns war es aber das Spiel des Jahres. Größer kann der Gegner nicht mehr werden. Wir haben echt alles probiert, wir können uns nichts vorwerfen.“