Bundesliga
Hollerbach soll Bundesliga-Dino retten
Er könnte der nächste Retter in der Not sein: Bernd Hollerbach soll den HSV vor dem ersten Abstieg in der Vereinsgeschichte retten. Bei seiner Vorstellung zeigte sich der frühere HSV-Spieler bereits optimistisch: „Wir halten die Klasse“, war die klare Ansage des 48-jährigen Würzburgers.
Dass das aber definitiv nicht einfach wird, weiß auch der neue HSV-Trainer. „Wir müssen Ordnung auf den Platz kriegen, kompakt stehen und Stabilität in unser Spiel bekommen. Die Gegner dürfen nicht mehr so einfach zu Toren kommen“, gab er deswegen bei seiner Vorstellung am Montagnachmittag die neue Marschrichtung vor. Der Fokus soll also zunächst auf der Defensive liegen, dabei hat der HSV vor allem auch in der Offensive erhebliche Probleme. In den letzten sechs Ligaspielen gelangen den Rothosen ganze zwei Tore. Fünf Punkte trennen den HSV vom rettenden Ufer. „Wir müssen nach vorne schauen, die Ärmel hochkrempeln und den Abstieg vermeiden“, bemühte Hollerbach nicht ganz unbekannte Floskeln.
Immerhin kennt der neue Trainer den HSV bestens. Er spielte von 1996 bis 2004 für den Bundesliga-Dino und galt als eisenharter Linksverteidiger. Nach seinem Karriereende arbeitete er lange Zeit als Co-Trainer an der Seite von Felix Magath. „Ich habe viel von ihm gelernt und mir natürlich etwas abgeschaut. Aber jeder Trainer hat seine eigene Persönlichkeit und muss auch authentisch sein“, sagt Hollerbach über seinen früheren Chef. 2014 wurde der Franke selbst Cheftrainer bei seinem Heimatverein Würzburger Kickers. Diese führte er aus der Regionalliga in die zweite Liga. Nach einer guten Hinrunde in der vergangenen Saison gewannen die Kickers in der zweiten Saisonhälfte der zweiten Liga jedoch kein Spiel mehr und stiegen direkt wieder ab. Hollerbach trat daraufhin zurück, gab seinen Posten freiwillig ab.
HSV-Sportchef Jens Todt lobte Hollerbach bei dessen Vorstellung in den höchsten Tönen: „Wir hatten immer wieder sporadisch Kontakt, weil ich seine Entwicklung mit Würzburg sehr beeindruckend fand und immer Ausschau nach interessanten Trainern halte“, so der 48-Jährige, der anfügte: „Er besticht durch eine Mischung aus natürlicher Autorität und Herzlichkeit.“ Allzu herzlich wird es in den kommenden Tagen beim HSV aber sicherlich nicht zugehen. Denn das Auftaktprogramm wird für den neuen Trainer nicht leicht. Am Samstag müssen die Rothosen bei Vizemeister Leipzig ran, danach kommt Hannover 96 ins Volksparkstadion. Anschließend folgen Spiele gegen Dortmund und Leverkusen. Ob Hollerbach den HSV in diesen Spielen wirklich näher an Platz 15 führen kann? Die kommenden Wochen werden es zeigen.
Foto: KBS-Picture