Oberliga Hamburg
HFV-Entscheidung: Punkte, aber 1000 Euro Geldstrafe
Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes hat den Abbruch zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst und dem Meiendorfer SV verhandelt. BU hat zwar die Punkte im Sack, muss allerdings 1000 Euro Geldstrafe zahlen. Meiendorf hingegen bekam eine 150 Euro Geldstrafe aufgebrummt.
Am 17. Februar hatte Schiedsrichter Thore Holst die Oberligapartie zwischen BU und dem Meiendorfer SV beim Spielstand von 3:0 in der 77. Minute abgebrochen. Auslöser dafür war eine vermeintlich rassistische Äußerung aus dem BU-Block, die sich gegen Meiendorfs Kevin Heitbrock richtete. Der MSV weigerte sich anschließend weiterzuspielen und verließ den Platz. So musste das Spiel vorzeitig beendet werden. Nun hat das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes ein Urteil gefällt. BU erhält zwar die drei Punkte, muss aber für die Äußerung von Grandt 1000 Euro Strafe zahlen. Das Gericht stützte sich dabei auf den Bericht des Schiedsrichters und des Assistenten Marcel Hass, der, entgegen der Aussage von Grandt, die Äußerung „Verpiss dich, Du Schwarzer!“ enthielt. „Das ist in dem Kontext rassistisch und diskriminierend. Wenn Herr Grandt das anders gemeint hat, kann das so sein“, erklärte der Vorsitzende Christian Koops, fügte an: Es kommt aber drauf an, was ich gesagt habe und an wen ich es richte. Wenn Kevin Heitbrock das rassistisch oder diskriminierend aufgefasst hat, ist das nachvollziehbar.“ Der 62-Jährige bestritt die Vorwürfe, seine Aussage hätte einen rassistischen Hintergrund gehabt. Stattdessen habe es sich um ein Missverständnis gehandelt, da er sich auf das schwarze Trikot des Spielers bezogen hätte. Das unterstrich Grandt auch im Nachgang der Verhandlung: „Dieses Wort gehört nicht zu meinem Wortschatz. Ich habe zwar Schwarzer gesagt, dieses aber auf die Trikotfarbe bezogen.“ Im Rahmen der Verhandlung, die nicht mal eine halbe Stunde dauerte, wurde auch der MSV mit einer Geldstrafe in Höhe von 150 Euro belegt. Grund dafür war der Spielabbruch an sich, der nach dem HFV-Regelwerk mit dieser Höhe zu bestrafen ist. „Die 150 Euro Strafe nehmen wir gerne in Kauf, weil wir ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollten“, stellte Trainer Baris Saglam im Anschluss deutlich klar. Beide Seiten können noch Berufung einlegen.
Foto: Sportfoto Gettschadt