Oberliga Hamburg
Heimfluch gebrochen: Osdorf-Jerry schockt Billstedt
Heimfluch beendet: Am Freitagabend schlug der TuS Osdorf Aufsteiger SC Vorwärts/Wacker Billstedt mit 2:1. Dabei sah es lange Zeit gar nicht so rosig für die Wiehle-Elf aus. Kurz vor Schluss sorgte Jeremy Wachter dann für Ekstase am Blomkamp. Stress gab es dann nach dem Abpfiff.
Nach sieben Spielen vor heimischen Publikum, ohne einzigen Dreier, feierte der TuS Osdorf am Freitagabend einen 2:1-Heimerfolg gegen Aufsteiger Vorwärts-Wacker Billstedt. Die Gastgeber hatten auch von Beginn an mehr von der Partie, kamen durch Torben Krause (3.) zur ersten Torchance. Mit der ersten richtigen Gelegenheit netzten die Gäste aus Billstedt dann direkt zur Führung ein. Nachdem Oliver Kunkel den Ball in der eigenen Hälfte gewann, landete die Pille über mehrere Stationen bei Fernandes. Dieser umkurvte Osdorf-Keeper Claus Hencke und schob dann aus kurzer Distanz ein (25.). Kurz vor der Pause ließen die Hausherren dann die dicke Möglichkeit zum Ausgleich liegen. Meijer-Werner schlug die Kugel von der Außenbahn auf den zweiten Pfosten, wo Gökmen Hüttner völlig ungeschickt umriss. Referee Stello, der ansonsten keine gute Figur machte, zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt. Torben Krause nahm sich der Sache an, zog gegen Wacker-Torwart Tim Wiegand aber den kürzeren (38.). Nach dem Pausentee erhöhten die Gastgeber dann den Druck. Tim Jobmann setzte nach knapp einer Stunde einen Ball nur gegen den Querbalken, besser machten es die Hausherren einer Viertelstunde vor dem Ende. Spranger flankte von links auf den ersten Pfosten, wo Melvin Bonewald perfekt einlief und die Kugel aus kurzer Distanz in den Maschen unterbrachte (72.). Und der Wiehle-Elf gelang sogar noch der Lucky-Punch. Vier Minuten vor Ultimo bekam Jeremy Wachter 25 Meter vor dem Wacker-Kasten den Ball, ließ nochmal einen Gegenspieler aussteigen und schob die Kugel dann bedacht an Wiegand vorbei ins Netz. Während Osdorf feierte, gab es Stress zwischen Referee Stello und Wacker-Kicker Sandjar Ahmadi.
Für den Spruch „Danke für das schlechte Spiel, Schiri“ sah Ahmadi noch nach Abpfiff den roten Karton. Osdorf-Coach Peter Wiehle bilanzierte nach dem Abpfiff: „Wir haben losgelegt wie die Feuerwehr, aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie gehen. Nach dem Gegentor hat dann eine Art Schock-Zustand bei uns eingesetzt. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass wir uns heute nur selber die Punkte wegnehmen können“, so Wiehle, der anfügte: „Nach der Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor. Das wir dann so spät das 2:1 machen, darüber will ich mich dann nicht beschweren. Umso schöner ist es für Jerry, der sich kurz vor dem Anpfiff verletzt hat und deswegen nur eingewechselt wurde. Trotzdem hätten wir den Sack früher zu machen müssen“ erklärte der 48-Jährige, der nach dem Spiel sogar schon wieder zu Scherzen aufgelegt war. Wiehle: „Gefeiert wird bei uns eigentlich immer. Aber wenn man am Freitag-abend gewonnen hat, dann schmeckt das Bier schon deutlich besser.“ Wacker-Zepterschwinger Aydin Tandeli äußerte sich derweil enttäuscht: „Wir führen 1:0, gegen mit einem 1:0 in die Pause und haben kein schlechtes Spiel gemacht. Osdorf hat über den Kampf und den Extra-Willen das Spiel dann doch noch gedreht. Ich kann nicht verstehen, wieso wir auf der einen Seite sicher stehen und die andere völlig offen ist. Uns fehlt die Kompaktheit insgesamt“, so Taneli, der die vielen Fehler auch auf die mangelde Erfahrung zurück führt. Der Billstedt-Coach abschließend: „Das hat uns heute nun sehr weh getan, dass habe ich auch der Mannschaft angemerkt. Uns fehlt dann auch oft die Erfahrung. Wir können aus diesem Spiel nur lernen – denn für uns war deutlich mehr drin. Leider konnten wir das heute nicht abrufen.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture