Hamm-Manager Rahn: „Der neue Job passt perfekt zu mir“

Vom Spieler zum Manager: Diesen Wechsel vollzug Hamm United am vergangenen Montag mit Stephan Rahn. Der 39-Jährige wird sich in Zukunft um weitere Aufgaben bei den „Geächteten“ kümmern. AFH hat mit Rahn über die neue Aufgabe und die Hinrunde des Vereins gesprochen.

Es war die Überraschung am vergangenen Montag in der Oberliga Hamburg: Hamm United verkündete, dass Stephan Rahn Nachfolger von Jassi Huremovic werden würde. Seit Saisonbeginn und dem Abgang des eigentlichen Hamm-Managers zum ETSV hatte Trainer Sidnei Marschall die Aufgaben übernommen. Nun wird Marschall von Rahn unterstützt, dessen Sprung abseits des Platzes bereits schon länger geplant war, wie er AFH verriet. „Von meiner Seite ist es schon deutlich länger geplant, dass ich, wenn ich nicht mehr spielen kann in diese Richtung gehe, da ich auch Sportmanagement studiert habe. Einen Job als Trainer kann ich mir aber gar nicht vorstellen“, machte Rahn im Gespräch direkt deutlich. Die Hintergründe, weshalb es nun zur Veröffentlichung kam, liegen vor allem in der sportlichen Entwicklung von Rahn selbst. „Ich bin vor elf Wochen zum zweiten Mal Papa geworden und es war abzusehen, dass ich nicht mehr drei Mal die Woche auf dem Platz stehen kann. Das war auch schon mit Sidnei und allen abgesprochen. Da haben die mir alle Türen offengelassen. Ich habe es dann immer probiert und habe auch die Vorbereitung mitgemacht. Dann habe ich mich aber gegen HSV II verletzt und kurz zuvor ist meine Tochter geboren worden. Diese zwei, drei Wochen habe ich mir dann auch genommen. Vor drei Wochen haben wir dann gegen den HSV gespielt, wo ich eigentlich nur eine Viertelstunde spielen wollte. Weil einige aber verletzt waren, musste ich von Beginn an spielen. Ich habe mir dabei dann einen Hexenschuss zugezogen und habe dann gesagt, dass ich mal schauen muss, wie die Saison weiter läuft“, berichtet uns Rahn und ergänzt: „Sid ist dann auf mich zugekommen und meinte, dass ich den Posten nun übernehmen könnte. Ich habe mich dann mit allen Verantwortlichen unterhalten, das hat sofort gepasst.“ Marschall soll sich nun mehr auf das Team konzentrieren, da Rahn mehr Aufgaben übernimmt.

Aufbautraining nach Verletzung – Abschiedsspiel im neuen Jahr

„Es sind viele Kleinigkeiten, die ich ihm abnehmen werde. Er kriegt viele Anrufe wegen der Klamotten oder ähnlichem. Da haben wir schon eine neue Struktur reinbekommen. So ist es deutlich einfacher für die Spieler und Sidnei wird entlastet“, so Rahn, der den Saisonstart der „Geächteten“ wie folgt bewertet: „Einige der ersten vier Spiele sind super unglücklich gelaufen, die wir auch hätten gewinnen können. Gerade gegen Curslack fand ich uns besser, gegen Meiendorf haben wir die Tore nicht gemacht. Es war auch ein Knackpunkt im Kopf. Es war umso wichtiger, dass wir gegen Bramfeld gewonnen haben.“ Das Rahn in seiner Doppelfunktion als Noch-Spieler und jetzt Manager agiert, liegt auch an der Beziehung zu Coach Marschall. „Sid und ich arbeiten sehr gut zusammen. Sid macht ein überragendes Training, macht das wirklich top. Das sage ich nicht nur als Manager, sondern auch schon vorher als Spieler habe ich das so gesehen. Durch Jassis Abgang zum ETSV ist eine Lücke entstanden. Ich habe auch vorher mit ihm darüber gesprochen. Jetzt ist es früher gekommen als erwartet, aber es passt jetzt“, ergänzte Rahn, der bis zum Saisonende aufjedenfall auch nochmal selbst auf dem Platz stehen möchte. „Ich habe momentan echt Rückenschmerzen, mache Reha und Physio. Ich wollte dann im November wieder anfangen zu laufen. In der Rückserie möchte ich dann wieder auf dem Platz stehen. Schön wäre es, wenn wir vier Punkte aus den nächsten drei Spielen holen könnten“, hofft Rahn auf bessere Zeiten im Hammer Park. Im kommenden Jahr soll dann sein Abschiedsspiel folgen. „Mit 40 möchte ich gerne noch so ein Abschiedsspiel machen und noch ein paar alte Kicker einladen“, so Rahn abschließend. Bis dahin hat der neue Hamm-Manager aber noch einiges zu tun. Schließlich soll Hamm noch die Kurve kriegen.

Das Interview führten die afh.de-Praktikant:innen Paulina Bartz und Max Marie!