Oberliga Hamburg
Halbes Dutzend: Osdorf bestraft Kosova
Der TuS Osdorf bleibt bestes Rückrunden-Team: Am heimischem Blomkamp gelang der Wiehle-Equipe vor 380 Zuschauern ein souveräner 6:0-Erfolg gegen den abstiegsbedrohten Klub Kosova. Bitter für die Wilhelmsburger: Kapitän Visar Galica holte sich auf kuriose Weise die Ampelkarte ab.
Es lief bereits die 29 Spielminute am Blomkamp: Jeremy Wachter hatte gerade per Strafstoß auf 2:0 für die Gastgeber erhöht, als Kosova-Kapitän Visar Galica sich das Leder schnappte und ins naheliegende Wohngebiet haute. Für Referee Kunde eine glasklare gelbe Karte. Doch nicht genug: Galica diskutierte mit dem Unparteiischen, der den 32-jährigen daraufhin mit der Ampelkarte vorzeitig unter die Dusche schickte. Fünf Zeigerumdrehungen zuvor hatte Tim Jobmann nach Krause-Ecke die Osdorfer bereits mit 1:0 in Front geköpft. Nach dem Seitenwechsel weitete sich das Debakel dann aus. Nach einem Doppelpass baute Kevin Trapp die Führung aus (58.), Torben Krause erhöhte auf 4:0. Jeremy Wachter und wieder Torben Krause machten die Osdorf-Party dann perfekt (6:0). Kurz zittern mussten alle TuS-Anhänger bei der Kombination von Arboleda Sanchez und Floriam Osmani, letzterer platzierte die Kugel aber nach etwas mehr als einer Stunde rechts am Tor vorbei. Und auch Keeper Patrick Hartmann zeigte sich in bestechender Form, fischte einen 25-Meter-Schuss von Patrick Smereka aus den linken Giebel.
Trotz der deutlichen Niederlage und inzwischen 15 sieglosen Partien in Folge glaubt Kosova-Trainer Anton Mazrekaj immer noch an den möglichen Klassenerhalt: „Solange wir die nötigen Punkte noch holen können, sollte man immer an den Klassenerhalt glauben. Wir haben heute eine knappe Stunde in Unterzahl gespielt, trotzdem haben wir teilweise unsere Chancen gehabt. Natürlich hat Osdorf das aber auch gut in die Karten gespielt“, so Mazrekaj, der anfügte: „Wir wollten gewinnen und haben dann hinten aufgemacht. Für mich stand heute eine Mannschaft auf dem Platz, die immer noch an den Klassenerhalt glaubt“, ergänzte Mazrekaj, der Galica auch in Schutz nahm: „Das kann immer passieren. Das darf man nicht überbewerten.“ Osdorf-Zepterschwinger Peter Wiehle hatte sich die Aufgabe gegen Kosova schwerer vorgestellt: „Ich hatte meine Mannschaft extra gewarnt. Auch wenn Kosova da unten drinsteht, sind sie noch nicht abgestiegen. Umso überraschter war ich, wie viele Räume wir teilweise hatten“, so der 47-Jährige, der abschließend anfügte: „Wir wollten Torhungrig sein und das haben wir heute getan.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture