Bundesliga
Guter Pokal-Auftritt: Eigentor bricht HSV-Moral
Der große Coup im Pokal blieb aus: Vor 52.365 Zuschauern unterlag der HSV am Dienstagabend RB Leipzig verdient mit 1:3. Dabei hatten die Rothosen sich zur Halbzeit sogar ein Remis erarbeitet. Am Ende setzte sich allerdings dann doch die fußballerische Klasse des Bundesligisten durch.
Mit der ersten Chance im Spiel gingen die Gäste aus Leipzig in Führung. Nach einem Eckball war Josha Vagnoman nicht bei seinem Gegenspieler, sodass Yussuf Poulsen völlig freistehend mit dem Kopf an den Ball kam. Der RBL-Stürmer versenkte die Pille eiskalt in den Maschen (12.). Und auch in der Folge präsentierte sich die Rangnick-Elf klar besser, ließ dem HSV wenig Möglichkeiten überhaupt ins Spiel zu finden. So war es eine flache Hereingabe von Marcel Halstenberg, die erneut Poulsen in der Mitte fand. Diesmal setzte der 24-Jährige seinen Abschluss allerdings nur gegen den Pfosten, doch die Chance lebte weiter. Bakery Jatta überließ im eigenen Sechzehner plötzlich Timo Werner die Kugel, Pollersbeck konnte den Ball nicht festhalten. Das Leder kullerte an der Linie entlang, doch Marcel Sabitzer konnte die Murmel aus einem Meter ebenfalls nicht im Tor unterbringen. Der Leipziger traf nur den rechten Pfosten (16.). Doch die Hamburger steckten trotz der klaren Überlegenheit der Gäste nicht auf und kamen zum Ausgleich – wenn auch mit großer Unterstützung der Gäste. Kevin Kampl verlor am linken Flügel leichtfertig gegen Bakery Jatta den Ball und dieser schaltete blitzschnell. Der Gambier zog aus über 30 Metern ab, Keeper Peter Gulacsi kam nur noch mit einer Hand an den Ball und das Leder landete in den Maschen (24.). Der glückliche Ausgleich für die Rothosen, der in der Folge vom Publikum getragen wurden. Trotzdem blieben die Rangnick-Schüler bei nahezu jeder Szene brandgefährlich. Timo Werner hatte zu viel Platz, machte ein paar Meter und drang in den Strafraum ein. Am Ende hatte der HSV Glück, dass der Nationalspieler das Leder neben den Pfosten setzte (27.). Doch die Wolf-Equipe war nun im Spiel und ließ ebenfalls die Großchance zum Treffer liegen. Douglas Santos bekam auf dem linken Flügel zu viel Platz von Sabitzer und konnte unbehelligt ins Zentrum flanken. Dort wartet Khaled Narey, dem die Pille beim Abschluss aber über den Schlappen rutschte (31.). Und dann, kurz vor dem Pausenpfiff, erneut die Riesenchance in Führung zu gehen. Douglas Santos steckte das Leder perfekt in den Lauf von Khaled Narey durch.
Dieser machte zwar alles richtig, legte den Ball aber rechts m RBL-Kasten vorbei (42.).Mit dem 1:1-Remis ging es in der Folge dann auch in die Kabine. Den besseren Start nach dem Pausentee erwischten aber dennoch die Gäste. Kevin Kampl chipte die Kugel hinter die HSV-Abwehr, wo Yussuf Poulsen bereits wartete. Der RB-Stürmer legte das Leder quer und Vasilije Janjicic fälschte die Murmel in die eigenen Maschen ab (53.). Zum zweiten Mal im Spiel mussten die Hausherren die bittere Pille schlucken. Die Hamburger zeigten sich in der Folge dennoch weiter bemüht, die Rangnick-Elf schaltete wie schon im ersten Durchgang eher wieder einen Tick zurück. So ergaben sich zwar mehr Räume für den HSV, aber auch mehr Räume zum Kontern für die Gäste. So war es Emil Forsberg, der die Pille aus 14 Metern aber nur an den Querbalken ballerte (70.). Wie schon im ersten Durchgang ließ RB die Vorentscheidung liegen und hielt die Hamburger so im Spiel. 120 Sekunden später machten es die Gäste besser – und auch Emil Forsberg. Der Schwede nahm diesmal aus 19 Metern Maß und zirkelte das Leder flach in die linke untere Ecke (72.). Es war die kurz zuvor bereits angesprochene Vorentscheidung, die die Leipziger diesmal besser machten. Doch der Traum vom Finale lebte bei den Rothosen weiter. Santos brachte von rechts eine Hereingabe in die Mitte, die Hwang für Jung ablegte. Aus spitzem Winkel konnte der gebürtige Düsseldorfer das Leder aber nicht in den Maschen versenken (74.). Der Bundesligist aus Leipzig, der aktuell um die Teilnahme an der Champions League kämpft, siegte am Ende verdient mit 3:1, auch wenn sich die Rothosen um Trainer Hannes Wolf sehr teuer verkauften. „Das war ein ganz anderes Spiel, als es uns in der Liga erwartet. Wir habe großenteils aber ein ganz gutes Spiel gemacht. Leider bekommen wir zu früh das 3:1, da war das Ding durch“, erklärte Aaron Hunt nach Abpfiff. Torschütze Bakery Jatta bilanzierte: „Wir haben zusammen gefightet, aber am Ende ist das Ergebnis schon enttäuschend. Aber wir werden trotzdem weiter kämpfen.“
Foto: KBS-Picture