Oberliga Hamburg
Grusel-Halbzeit: Curslack bezwingt Wedel
Fünf Spiele ohne Sieg in Folge: Auch beim SV Curslack-Neuengamme gab es vor 145 Zuschauern keinen Dreier für den Wedeler TSV. Mit 0:2 mussten sich die Domingo-Schützlinge nach 90 Minuten geschlagen geben. Die Elbe-Kicker stecken somit weiter sehr tief im Oberliga-Tabellenkeller fest.
Die Partie am Curslacker Gramkowweg war gerade einmal acht Minuten alt, da jubelten die Gastgeber bereits – mit großer Unterstützung der Wedeler. Erst rutschte TSV-Keeper Daniel Lopez der Ball beim Klärungsversuch über den Spann, dann köpfte Marlo Steinecke das Leder vor die Füße von Mark Brudler. Der ließ sich aus 15 Metern nicht zwei Mal bitten und donnerte die Kugel halbhoch rechts ins Netz (8.). Die frühe Führung für die Wulff-Elf, die in der Folge auch weiterhin die bessere Mannschaft waren. Wedel wirkte mut- und leidenschaftslos in ihrem Spiel und war mit dem 0:1 gut bedient. Denn: Nach etwas mehr als zwanzig Minuten ließen die Deich-Kicker die große Chance zum 2:0 liegen. Jan Bannasch schlug das Leder vom rechten Flügel durch den gesamten Wedel-Strafraum und am zweiten Pfosten wartete Timo Lenz. Dieser donnerte den Ball nur an den Querbalken (22.). Erst kurz vor dem Pausentee legten die Gastgeber dann nach. ach einem Eckball ging Mark Brudler zu Boden und Referee Alexander Nehls zeigte sofort auf den Punkt. Witlaij Wilhelm legte sich die Pille zurecht und versenkte das Spielgerät unten rechts in den Maschen (41.). Nach dem Seitenwechsel dann ein eher anders Bild. Wedel-Trainer Daniel Domingo stellte in der Halbzeit um, brachte so mehr Kompaktheit ins Spiel seiner Grün-Weißen. Die Folge: Auch die TSV-Kicker kamen zu Torchancen – allerdings erst zum Ende der Begegnung hin. Zuvor ließen die Wullf-Schüler bereits in Person von Till Witmütz, der erneut nur den Pfosten traf, die Entscheidung liegen (71.). Neun Minuten vor Ultimo dann die dickste Möglichkeit für die Domingo-Equipe im gesamten Spiel. Enzo Simon wurde auf die Reise geschickt und tauchte alleine vor Babuschkin auf. Dieser konnte zwar den ersten Ball abwehren, doch die Kugel blieb weiter heiß. Der zweite Ball landete auf dem Schlappen von Dominik Mahnke, der das Spielgerät aber nur gegen den Pfosten haute (81.). Am Ende blieb es beim 2:0.
„Wir hatten uns ordentlich was vorgenommen“, eröffnete Wedel-Trainer Daniel Domingo seine Analyse nach Abpfiff um dann anzufügen: „Das ist leider danebengegangen. Wir haben keinen Zugriff im Spiel gehabt, hatten keine Aktionen über die außen. Wir konnten uns nicht mal eine Torchance erarbeiten“, so Domingo, der in der Halbzeit auch lauter wurde. „Wenn wir am Ende doch noch ein Tor machen, dann kommen wir vielleicht nochmal zurück ins Spiel. In den kommenden Wochen wird es nicht einfach für uns“, ergänzte der Deutsch-Spanier, der mit einem neuen System ins Spiel startete. Domingo: „Wenn man die zweite Halbzeit gesehen hat, hätte man sagen können, man wäre lieber von Beginn an bei dem alten System geblieben. Ich nehme die erste Halbzeit auf meine Kappe.“ Auch zu dem Vorwurf, dass sein Team „emotionslos wäre“ bezog der Wedel-Zepterschwinger Stellung. „Ich finde nicht, dass wir emotionslos sind. Der Wille und Kampf in den letzten waren da. Das war sicherlich keine Absicht von den Spielern“, so Domingo. SVCN-Coach Matthias Wulf erklärte nach dem Spiel: „Für uns ist das ein ganz wichtiger Sieg. Wedel steht ein Stück weit unter uns und wir wollten uns weiter absetzen. Zudem haben wir heute noch eine Weihnachtsfeier“, scherzte Wulff und fügte an: „Das 2:0 war völlig okay zur Pause. Nach der Halbzeit haben wir aber zwei Gänge rausgenommen, sind nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen. Wenn Wedel dann noch den Anschluss gemacht hätte, wären wir fast noch ins Schwimmen gekommen“, fügte der SVCN-Trainer an. Wulff: „Es war einfach kein Leckerbissen, aber wir haben verdient gewonnen.“
Foto: KBS-Picture