Oberliga Hamburg
Großkopf: „Kein Verständnis für Freistellung“
Acht Niederlagen in elf Spielen waren den TSV-Verantwortlichen am Ende zu viel: Jörn Großkopf musste vor rund drei Wochen seinen Posten beim Wedeler TSV räumen. Nun spricht der 51-Jährige erstmals über seinen Rauswurf und über seine möglichen neuen Aufgaben als Fußball-Lehrer.
Trotz des Einzugs ins Pokal-Halbfinale war vor wenigen Wochen Schluss: Aufgrund der sportlichen Misere in der Oberliga Hamburg musste Jörn Großkopf seinen Trainer-Posten beim Wedeler TSV räumen. „Die Ergebnisse waren nicht gut, dass muss man ehrlich sagen. Allerdings muss man auch die Umstände sehen, mit denen ich arbeiten musste“, erklärt uns Großkopf und fügt an: „Ich habe wochenlang mit einem Kader gearbeitet, der keine Ersatzspieler hatte. Da hatte man keine Möglichkeit die Stellschrauben zu drehen“, so Großkopf weiter. Tatsächlich musste der 51-Jährige nicht nur auf Stammspieler wie Theodoros Ganitis, Marlo Steinecke oder Eric Agyemang verzichten, sondern auch Christian Dirksen, Soner Hayran, Fernando Roesler, Dominik Mahnke und Jan-Niclas Galke fehlten. Großkopf: „Hinzu kam, dass verletzte Spieler nach drei Wochen wieder kicken mussten. Selbst mein Co-Trainer musste auf die Bank.“ Auch deshalb kritisiert der Fußball-Lehrer die Rauswurf-Entscheidung der Wedel-Bosse deutlich.
Großkopf: „Man hat mir die Möglichkeit verbaut, die Mannschaft über über das Kolletiv zu entwickeln. Viele Spieler sind erst spät wiedergekommen. Da wurde mit Aktionismus etwas gemacht, was voreilig war“, ärgerte sich der 51-Jährige. „Mir haben 13 Spieler eine Mitteilung geschickt, dass sie es nicht verstehen. Aber so ist nun mal das Geschäft. Trotzdem sind wir nicht im Bösen auseinander gegangen, auch wenn ich den Schritt nicht nachvollziehen kann“, so Großkopf weiter. Nun sollen neue Aufgaben für den ehemaligen Kiezkicker folgen. “Es gab ein paar Anfragen von verschiedenen Vereinen, aber das passte noch nicht so ganz. Ich möchte eine Aufgabe, wo man wirklich etwas bewegen kann. Wo man eine anständige Mannschaft hat. Das muss auch nicht zwingend in der Oberliga sein. Das Miteinander muss stimmen“, stellt Großkopf klar und fügt an: „Was viele gehört haben, was ich verdienen soll, ist abenteu-erlich. Ich lebe den Fußball. Ich habe einen festen Job und verdiene damit meinen Lebensunterhalt. Ich bin in diesem Sinne finanziell nicht abhängig vom Fußball, nur auf emotional fehlt mir einfach etwas.“
Foto: KBS-Picture