Oberliga Hamburg
Grandt: „Es war nicht rassistisch gemeint“
Die Oberliga-Partie zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst und dem Meiendorfer SV wurde vorzeitig abgebrochen. Ursächlich dafür war eine Äußerung des BU-Fanbeauftragten Detlef Grandt. Wir haben mit dem 62-Jährigen über die Äußerung und den Spielabbruch gesprochen.
Die abgebrochene Partie zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst und dem Meiendorfer SV schlug hohe Wellen. Noch am selben Abend verkündete Barmbek, das Mitglied identifiziert und aus dem Verein ausgeschlossen zu haben. In einem Bericht der „BILD“ wurde Detlef Grandt als Übeltäter ausgemacht. Am Telefon erklärte uns der 62-Jährige: „Meine Aussage ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Es ist natürlich sehr unglücklich, dass ich einen Spieler von Meiendorf so angesprochen habe, der eine andere Hautfarbe hat. Ich meinte aber definitiv die Trikots. Zudem habe ich niemals das Wort „Wichser“ in den Mund genommen“, so Grandt, der anfügt: „Der Verein hat bis jetzt überhaupt nicht mit mir gesprochen. BU-Präsident Frank Meyer kam kurz nach der Szene in den Block zu mir und sagte, dass wenn deshalb das Spiel abgebrochen wird, dass das dann Konsequenzen hat. Ich durfte meine Sicht der Dinge gar nicht schildern“, beklagt sich der 62-Jährige, der nach eigenen Angaben sich neben dem Fußball in einer freien linken Wählergemeinschaft engagiert. „Ich habe in den ganzen Jahren, in denen ich zu BU gehe, nie jemanden persönlich beleidigt. Ich sage immer „Schon wieder der Rote, immer wieder der Grüne.“ Das bezieht sich aber immer auf die Trikotfarbe und ist überhaupt gar nicht rassistisch gemeint“, stellt Grandt klar. Inzwischen hat sich der Vorfall für den 62-Jährigen bis in den engsten Familienkreis ausgeweitet. „Mein Bruder kam heute zur Arbeit und wurde von seinen Kollegen angepöbelt, was für ein Rassist ich doch sei“, berichtet Grandt, der nun auch einen Rechtsbeistand in diesem Fall eingeschaltet hat. Der 62-Jährige abschließend: „Ich bin als kleiner Junge zu BU gekommen, dass wir vor über 50 Jahren. 1967/68 habe ich erstmals ein Spiel live verfolgt. Ich hoffe, dass sich die ganze Geschichte nun aufklärt.“
Foto: Sportfoto Gettschadt