Regionalliga Nord
Golz: „Uns würde jeder Spieltag ohne Fans weh tun“
Die aktuelle Fußball-Pause macht dem Amateurfußball zu schaffen, auch dem Regionalligisten Altona 93. Richard Golz, sportlicher Leiter beim AFC, macht sich bereits Gedanken über die Zukunft. Der 52-Jährige sprach sich nun sogar eher gegen eine Fortsetzung im Jahr 2020 aus.
Seit knapp drei Wochen rollt in der Regionalliga Nord, wie im gesamten deutschen Amateurfußball, kein Ball mehr. Betroffen davon ist auch Altona 93 mit ihrem sportlichen Leiter Richard Golz. Der 52-Jährige hatte das Amt zum ersten Lockdown im vergangenen März übernommen und Trainer Andreas Bergmann als neuen Cheftrainer installiert. Die Punkteausbeute fiel bisher allerdings eher mager aus. Aus sieben Partien holte der AFC nur drei Punkte. „Was die Punkte angeht, sind wir noch im ausbaufähigen Bereich. Aber da bin ich ganz zuversichtlich, dass wenn es wieder los geht, wir noch genügend Punkte holen und wieder in die Spur kommen“, sagte Richard Golz nun gegenüber „Elbkick.TV“. Ein großes Thema für den Regionalligisten ist aber vor allem die aktuelle Zwangspause. Denn: Während in der Regionalliga West beispielsweise gespielt werden darf und die U23-Teams der Liga trainieren dürfen, darf an der Adolf-Jäger-Kampfbahn nicht zusammen geübt werden. „Es ist immer nervig, wenn man eine Ungewissheit hat. Wenn wir jetzt wüssten, dass wir am 8. Dezember wieder spielen dürften, dann hätten wir ein Ziel. So ist es ein bisschen Bewegungstherapie“, beschreibt Golz die aktuelle Zeit beim Traditionsklub und ergänzt: „Die Frage ist, ob es jetzt sinnvoll ist, zu spielen. Da beißt sich die Katze ja in den Schwanz.“
Kein Groll gegen West-Staffel – Meinung zur Fortsetzung
Einen Groll gegen die West-Staffel hegt Golz deswegen aber nicht. Im Gegenteil. Der gebürtige Berliner meint: „Ich finde das in Ordnung, weil der Westen auch mit einem Rettungsschirm von 15 Millionen ausgestattet sind. Das haben wir hier nicht und jedes Spiel würde uns richtig weh tun, weil wir Kosten haben, aber keine Einnahmen. Das trifft uns besonders, weil wir auf die Einnahmen angewiesen sind. Es ist eine schwierige Situation.“ Und wohl auch deshalb spricht sich Golz eher gegen eine Fortsetzung der Liga im aktuellen Jahr 2020 aus. „Ich wurde aus dem Bauch heraus sagen, dass man aus sportlichen und medizinischen Gründen die Saison ins neue Jahr verlagern sollte. In diesem Zusammenhang müssen dann aber auch nochmal über den Spielmodus reden“, meint der 52-Jährige. Bei einer Fortführung ohne Zuschauer, wie aktuell in der Bundesliga, würde die finanzielle Last den Klub stark zu schaffen machen. „In dem Moment, wo wir Zuschauer wieder auf die Anlage lassen konnten, sind zwar viele gekommen, aber lange nicht so viele, wie möglich gewesen wäre. Mittelfristig ist es vielleicht eine Chance für die Amateure, die Zuschauer abzugreifen, die nicht zu den Profis gehen können. Im Amateurfußball sind die Abstände möglich und man kann auch einen guten Fußball sehen. Bis dahin müssen das aber auch die Vereine überleben“, macht Golz deutlich. Ob alle Vereine die zweite Fußball-Pause überleben werden, steht aktuell in den Sternen. Eine Saison-Fortsetzung mit Fans ist aber zeitnah nicht in Sicht.