LOTTO-Pokal
Glanzparaden: Grubba rettet AFC in Runde drei
Vor rund 400 Fans zieht der Altonaer Fußball-Club dank seines Keepers Tobias Grubba in die dritte Runde des Lotto Pokals ein. Beim FC Süderelbe siegte die Algan-Equipe mit 2:1, musste aber bis zur letzten Sekunde um den Sieg zittern. Weil die Griegstraßler den Sack nicht vorzeitig zu machten.
Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit am Kiesbarg, als der FC Süderelbe noch mal einen Freistoß aus zentraler Position, vor dem Tor von Altona 93, zugesprochen bekommt. Marcel Rodrigues legte sich die Pille zurecht, nahm einen kurzen Anlauf und drosch die Murmel in den rechten oberen Giebel. Doch etwas gegen den späten Ausgleich hatte AFC-Keeper Tobias Grubba, der reflexartig eine Hand nach oben riss und so den Ball noch vor der Linie klärte. Es war der Schlusspunkt, der dem Regionalligisten am Ende den Einzug in die dritte Runde des Lotto Pokals bescherte. Denn in den rund 90 Minuten zuvor, taten sich die Algan-Kicker meistens doch recht schwer gegen bissige und giftige Kiesbargler. Vor allem der erste Durchgang war dabei von taktischer Natur geprägt, kein Team wollte den ersten Fehler begehen. Und so kam es, dass das Spiel erst nach dem Seitenwechsel Fahrt aufnahm. Dann allerdings gleich richtig. Keine 25 Sekunden war der zweite Durchgang alt, da gingen die Gastgeber in Führung. Marius Wilms brachte die Pille von rechts in die Mitte, wo Vitor Branco goldrichtig stand und das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen beförderte (46.). Doch die Freude der Gastgeber hielte nicht einmal 180 Sekunden an. Denn: Der AFC hatte direkt die richtige Antwort parat. Eudel Silva Monteiro schlug das Leder scharf auf den zweiten Pfosten. Dort stand Mustafa Ercetin völlig blank und musste die Murmel nur noch einschieben (49.). Vom schnellen Ausgleich sollten sich die Guersan-Schützlinge nicht so schnell erholen. Im Gegenteil. Der Oberligist musste nur weitere sieben Minuten später auch den Rückstand schlucken. Mustafa Ercetin hatte im Mittelfeld Platz und machte ein schnelle paar Meter und zog dann sauber aus der Distanz ab.
Sein Schuss klatschte an die Unterkante der Latte und von dort zu Erdogan Pini, der dann nur noch zum 2:1 einschieben musste (56.). Die Griegstraßler verpassten es in der Folge, den Deckel frühzeitig zu zu machen. So vergaben Marco Schultz (73.) und Ole Wohlers (76.) gleich doppelt die Entscheidung und konnten sich am Ende bei ihrem Keeper für den Einzug in die nächste Runde bedanken. Denn bevor die Gastgeber kurz vor Ultimo die große Möglichkeit durch Marcel Rodrigues hatten, ließen die FCS-Kicker schon eine Großchance liegen. Yeboah Boateng war plötzlich völlig frei vor Grubba durch und schoss dem AFC-Keeper voll ins Gesicht. Von dort sprang das Leder zu Marius Wilms, der auf der Linie einen AFC-Verteidiger anschoss (87.). „Man ist enttäuscht, wenn man so ein Spiel verliert, gerade wenn man kurz vor Schluss noch zwei solche Chancen hat“, ärgerte sich FCS-Coach Timucin Guersan kurz nach Abpfiff, um dann aber anzufügen: „Wir waren sehr fleißig gegen den Ball. Kleinigkeiten entscheiden auf diesem Niveau. Aber wir haben Altona echt genervt und darauf können wir stolz sein.“ Auch zu einer kurzen Analyse des Knackpunktes des Spiels ließ sich der 27-Jährige hinreißen. Guersan: „Nach dem 1:1 waren wir so ein bisschen geschockt vom Gegentor. Damit kamen wir nicht so gut zurecht. Diese Energie, die wir heute abgeliefert haben, die nehmen wir nun mit nach Meiendorf.“ Altona-Trainer Berkan Algan hingegen war die Erleichterung nach Abpfiff anzusehen. Der AFC-Übungsleiter bilanzierte: „Grubba ist aktuell unser Keeper, der die Nase vorne hat. Er ist dafür da, solche Bälle zu halten. Tobi ist mein Grubba, für den ich lange gekämpft habe“, so Algan, der abschließend anfügte: „Man kann am Kiesbarg nicht keine Torchancen zulassen. Wir wollten heute weiter kommen, da ist es egal, ob wir mit einem Tor gewinnen.“
Foto: Heiden