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Gelingt jetzt endlich der Aufstieg zurück in die Bundesliga? Der HSV hat so gute Karten wie schon lange nicht mehr

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Foto: Heiden

Seit der Saison 2018/19 versucht der HSV den Aufstieg in die Bundesliga – diesmal könnte es aber (endlich) klappen. Das junge Trainerteam rund um Merlin Polzin hat für frischen Wind gesorgt. Tatsächlich war die Chance, wieder in die höchste Spielklasse zu kommen, noch nie so gut wie in dieser Saison.

Seit 7 Jahren in der 2. Liga: Das hätte sich beim HSV keiner gedacht

2018/19: Nach 34 Spielen lag der HSV auf Platz 4 – 56 Zähler. Köln, Paderborn und Union Berlin befanden sich vor den Hamburgern. Hat man sich die Quoten der Online Sportwetten im Vergleich angesehen, so galt der HSV damals als großer Favorit für den Aufstieg. Auch 2019/20 gehörte der HSV laut den Quoten der Wettanbieter zu den Favoriten – die Saison wurde mit 54 Zählern abermals auf Platz 4 beendet. Auf Platz 4 landete der HSV auch eine Saison später: 58 Zähler. 2021/22 kletterte der HSV auf Rang 3, hatte 60 Zähler, blieb aber dennoch in der 2. Liga. Der HSV verlor in der Relegation nach einem 1:0 Sieg gegen Hertha BSC das Rückspiel vor eigenem Publikum mit 2:0. Auch 2022/23 scheiterte der HSV in der Relegation: Die Hamburger mussten sich 3:0 und 3:1 gegen den VfB Stuttgart geschlagen geben. Besonders bitter: Der HSV lag mit 66 Zählern nur einen Punkt hinter dem Meister und Vizemeister (Heldenheim und Darmstadt 98). 2023/24 landete der HSV auf Platz 4.

Zum aktuellen Zeitpunkt hält der HSV bei 42 Punkten nach 23 Spielen. 11 Runden sind es noch. Der Vorsprung auf Köln beträgt einen Punkt, auf den FC Kaiserslautern 3 Punkte. Der vierte Platz ist 4 Punkte entfernt.

Auch wirtschaftlich geht es dem HSV gut

Zehn Spiele lang hat der HSV nicht verloren. Die letzte Partie konnte gegen den direkten Konkurrenten Kaiserslautern 3:0 gewonnen werden. Dafür verantwortlich? Merlin Polzin, 34 Jahre alt und bereits jetzt der Liebling der Fans. Denn diesmal sieht es wirklich so aus, als könnte es der HSV schaffen.

Vor allem hat der junge Trainer schon bewiesen, dass er durchsetzungsstark ist – vielleicht hat das in den letzten Jahren auch gefehlt. Denn Polzin hat schon den einen oder anderen namhaften Spieler auf die Bank gesetzt. Er führt die Mannschaft auch anders als seine Vorgänger. Spricht er vom Team, dann meint er auch das Team – inklusive seiner Assistenten Richard Krohn und Loic Favé. „Wir können nur etwas verändern und erreichen, wenn wir eine gute und belastbare Beziehung zueinander haben. Das entsteht über Austausch, dass wir wissen, welche Menschen hinter den Spielern stecken. Deswegen haben wir aber keine Wohlfühloase. Wir wollen Menschen dazu bringen, Höchstleistungen zu erbringen“, so der Trainer des HSV.

Dem HSV geht es auch wirtschaftlich besser. Das Stadion wurde zwei Jahre früher als geplant abbezahlt und ist nun in das Eigentum des HSV übergegangen. Durch die sinkende Kapitallast steigen die Mittel, die dann in den Kader fließen können. Jedoch weiß man auch: Das Stadion ist 25 Jahre alt und hier fallen durchaus mit der Zeit auch Sanierungs- und Reparaturarbeiten an, die natürlich auch Geld kosten werden.

Steigt der HSV wirklich auf, so liegt der Lizenzspieler-Etat bei 50 Millionen Euro. Vorerst, damit sich der HSV im Mittelfeld halten kann. Ein Umsatzwachstum auf bis zu 170 Millionen US Dollar kann durchaus möglich sein. Davon ist auch Eric Huwer, der beim HSV für die Finanzen zuständig ist, überzeugt. „Der Weg der wirtschaftlichen Seriosität wird von positivem Feedback begleitet. Das freut uns. Derzeit begeistern wir aber vor allem über die Marke HSV. Wir wollen auch wieder über Leistung auf dem Rasen, mit Vorbildern und Erfolgen begeistern.“

Der Trainer geht andere Wege als seine Vorgänger

Beobachter erkennen, dass die Qualität im Training deutlich gestiegen ist. Das liegt auch daran, weil Polzin in Hamburg lebt und arbeitet. Auch das unterscheidet ihn von den Vorgängern auf der Trainerbank. Zudem ist Polzin seit seiner Jugend HSV-Fan und hat bereits den Nachwuchs trainiert. Den Stadtteil Bramfeld hat er nur für das Lehramtsstudium in Osnabrück verlassen – 2020 kam er dann mit dem damaligen Cheftrainer zurück und wurde „Ko“ unter Horst Hrubesch, Steffen Baumgart und Tim Walter.

Als es im November 2024 darum ging, wer es im siebten Zweitligajahr probieren soll, haben sich vor allem die Spieler für Polzin stark gemacht. Dennoch war der Weg, der dann eingeschlagen wurde, man könnte meinen: typisch für den HSV. Bruno Labbadia saß bereits zum dritten Mal auf der Bank, zudem wurden dann Danny Röhl und Lukas Kwasniok kontaktiert, bevor dann doch Polzin den Posten des Cheftrainers erhielt.

Natürlich ist man aktuell zufrieden mit der Entscheidung. Denn in den letzten 10 Spielen hat der HSV sechs Siege geholt und vier Mal Unentschieden. Aber der leidgeprüfte HSV-Fan weiß: Es sieht gut aus, aber man ist noch lange nicht durch – aber zumindest stehen die Chancen gut, dass es diesmal wirklich klappen könnte.

Redaktion: Seit September 2013 berichten wir von www.amateur-fussball-hamburg.de über die Regionalliga Nord, die Oberliga Hamburg und den Lotto-Pokal. Für uns ist der Amateurfußball viel mehr, als nur der Bolzplatz nebenan. Wir versorgen mehrere zehntausend Leser monatlich mit aktuellen Geschichten rund um das runde Leder in Hamburg.