Futsal
Futsal-Natio kassiert späten Ausgleich
Im ersten Aufeinandertreffen am Sonntag siegte die deutsche Futsalnationalmannschaft gegen England mit 5:3 – die Neuauflage verlief vor 1692 Zuschauern nicht ganz so gut. Deutschland lag zwar lange mit 3:2 in Führung, musste aber kurz vor Ultimo noch den Ausgleich hinnehmen.
Nach wenigen Sekunden wurde es zum ersten Mal gefährlich: Richard Ward schoss volley nur knapp neben das Tor. Und kurz darauf klingelte es im deutschen Kasten. Stuart Cook flankte den Ball in die Mitte, wo Robert Bettson nur noch einnicken musste. Doch Deutschland brauchte nicht lange für eine passende Antwort. Adam Fiedler eroberte den Ball und legte quer zu Daniel Fredel, der platziert in den rechten Winkel traf (4.). Es ging hin und her und das mit einer hohen Qualität. So setzte Luke Ballinger zum Fallrückzieher an, scheiterte aber am deutschen Keeper Pavlos Wiegels (6.). Auf der anderen Seite kombinierten sich Danijel Majdancevic und Christoph Rüschenpöhler in die gefährliche Zone – erst kurz vor der Torlinie konnten die Gäste klären. In Folge dessen wurden die Briten deutlich stärker. Ballinger versuchte es in der 12. Minute mit der Hacke. Doch wieder war Wiegels auf seinem Posten und bewahrte seine Farben vor dem erneuten Rückstand. Auch Ward fand wenig später seinen Meister im deutschen Schlussmann. Das DFB-Team traute sich ebenfalls nach vorne. Rüschenpöhler drehte sich um die eigene Achse, bekam die Kugel im Anschluss aber nicht am englischen Keeper vorbei. Timo di Giorgio machte es besser. Nach einem schönen Zuspiel von Fiedler schob der Spieler von Portus Pforzheim zum 2:1 ein (16.). Fiedler war auch defensiv gefordert, konnte einen Hackenschuss von Kilman fünf Sekunden vor Ende der ersten Hälfte von der Linie kratzen.
So nahmen die Gastgeber die knappe Führung mit in die Pause. Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde auch Yalcin Ceylani, der Ende der ersten Hälfte ins deutsche Tor kam, ernsthaft geprüft. Der Keeper parierte einen Schuss von Ballinger mit einer starken Fußabwehr (24.). Viel passierte allerdings zunächst nicht. Beide Mannschaften hatten viele Ungenauigkeiten im eigenen Spiel, weswegen Torchancen rar gesät waren. Mitten in diese Phase fiel der Ausgleich. Ward und Reed scheiterten noch an Ceylani, doch im dritten Anlauf war der deutsche Keeper gegen Wards Abschluss machtlos (29.). Im direkten Gegenzug ging die DFB-Elf erneut in Front. Stefan Winkel traf humorlos ins kurze Eck – 3:2! Der Torschütze setzte auch weiter Akzente nach vorne. In der 35. Minute dribbelte er über das halbe Spielfeld. Seinen Abschluss konnte Thomas Dennis mit einer starken Parade entschärfen. Deutschland drängte nun auf die Entscheidung. Meyer verfehlte das Gehäuse aus aussichtsreicher Position nur knapp (36.). Auch die Gäste von der Insel versteckten sich nicht. Kliman versuchte Ceylani zu tunneln, was fast gelang. Doch der deutsche Torwart bekam seine Beine noch rechtzeitig zusammen (37.). Das Team von Paul Schomann vergab kurz darauf erneut die endgültige Vorentscheidung. Meyer und Elezi liefen alleine aufs Tor zu, schafften es aber nicht, die dicke Chance zu nutzen (39.). Auch Nickel verfehlte aus vier Metern. Und diese schlechte Chancenverwertung wurde bestraft. 16 Sekunden vor dem Ende traf Kliman zum 3:3-Endstand.
„Natürlich ist so ein später Ausgleich ärgerlich“, meinte Stefan Winkel nach dem Schlusspfiff. „Aber wir haben heute gut gespielt. Ich freue mich natürlich besonders über mein Tor“, so der Hamburger. Dass sein Treffer von einem anderen Hanseaten, Michael Meyer, vorbereitet wurde, war keine Überraschung: „Wir fusionieren perfekt miteinander und üben viele Kombinationen bereits im Training ein“, informierte der glückliche Torschütze. Sein Trainer, Paul Schomann, war ebenfalls sehr zufrieden mit den vier Spielern der Hamburger Panthers in seinem Kader: „Das sind wichtige Leistungsträger für uns. Wir sind sehr glücklich, sie in unseren Reihen zu haben“, sagte der Coach, der den vieren aber noch keine garantierte Nominierung für die Vorrundenspiele zur EM 2018 ausstellen wollte. Diese Spiele finden schon Anfang nächsten Jahres statt. Die Gegner des DFB-Teams heißen Estland, Armenien und Lettland. „Natürlich spielen diese Länder schon deutlich länger Futsal als wir. Das wird in jedem Fall eine große Herausforderung, die wir aber definitiv annehmen werden“, so der Bundestrainer abschließend.
Foto: KBS Picture