Regionalliga Nord
Fulminante Aufholjagd sorgt für Punkte
Eine Aufholjagd legte die HSV U23 am Mittwochabend an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage hin. Einen 0:2-Rückstand verwandelten die „Rothöschen“ noch in einen Sieg. Artjoms Rudnves, Philipp Müller und Rafael Brand brachten die Hanseaten auf die Siegerstraße.
Der Lüneburger SK begann sehr druckvoll und kam gleich zu ersten Möglichkeit. Mehmet Kurt bediente Kwasi Wriedt mit einer schönen Flanke und Dongsu Kim klärte in höchster Not vor dem 21-jährigen (16.). In der nächsten Szene waren die Uysal-Schützlinge allerdings chancenlos: Wieder war es Wriedt, der den Ball auf die rechte Seite zu Pascal Ehrenberg legte. Dieser fasste sich aus 25 Metern ein Herz, wollte das Leder wohl in den Sechzehner bringen. Sein Schuss wurde unglücklich abgefälscht und kullerte entgegen der Laufrichtung von HSV-Keeper Mickel in die Maschen (20.). Und die Gäste hatten Blut geleckt. An der Mittelinie nahm Kwasi Wriedt Fahrt auf, übersprintete mit einer Energieleistung Ashton Götz und zog aus wenigen Metern trocken und flach vorbei an Mickel zum 2:0 für den LSK ab (23.). Erst nach einer guten halben Stunde meldeten sich die Hanseaten, in Person von Götz, vor dem Tor von LSK-Keeper Briant Alberti. Sein Schuss ging einige Meter über den Querbalken. Sechs Zeigerumdrehungen später hatte Wriedt sogar die Chance den Sack endgültig zuzumachen, scheiterte aber an dem guten Reflex von Mickel.
Soner Uysal dürfte seiner Truppe in der Pause ordentlich Feuer unter dem Hintern gemacht haben, denn diese präsentierten sich nun völlig anders. Ähnlich wie Wriedt setzte sich Bundesliga-Leihgabe Artjoms Rudnevs auf der Außenbahn durch und markierte den Anschlusstreffer für die „Rothöschen“. Soner Uysal reagierte und brachte Rafael Brandt für Adel Daouri. Die 250 Zuschauer in Stellingen sahen nun einen starken HSV, der sich eine gute Viertelstunde vor dem Ende mit dem Ausgleich belohnte: Es war eine tolle Kombination von Rudnevs und Müller und letztgenannter vollendete mit der Picke zum inzwischen verdienten 2:2. Das Uysal-Ensemble wirkte nun entfesselt. Nur sieben Minuten nach dem Ausgleich gelang dem HSV die Führung. Arslan steckte perfekt durch zum eingewechselten Rafael Brandt, der zum 3:2-Siegtreffer vollendete (83). „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin noch voll mit Adrenalin“, erklärte Rafael Brand nach dem Schlusspfiff. „Die Mannschaft hat das heute wieder überragend gemacht und das zeigt einfach das wir eine starke Moral haben“, gab der Torschütze noch zu Protokoll.
LSK-Coach Elard Ostermann war nach der Partie natürlich bedient: „Ich bin natürlich niedergeschlagen. Ich Wir sind zurecht mit 2:0 in Führung gegangen und haben es dann verpasst das dritte Tor zu erzielen“, so Ostermann, der anfügt: „Dann sind wir sehr unglücklich in die zweite Halbzeit gestartet und wir haben wieder die nötige Effektivität vermissen lassen“, so der 47-jährige weiter. HSV-Zepterschwinger Soner Uysal lobte die Moral seiner Truppe: „Für mich war die erste Halbzeit einfach eine Kopfsache und dann haben wir natürlich auch etwas Glück, dass wir so früh in der zweiten Halbzeit den Anschluss machen“, erklärte Uysal. Und weiter: „Am Ende machen wir die Tore und wir sind absolut glücklich. Unsere Situation ist keine leichte, weil wir immer unter Druck stehen“, ergänzte der 38-jährige, der noch einen kleinen Ausblick aufs Derby am Montag gab: „Das war definitiv die richtige Einstimmung und wir werden mit breiter Brust ins Derby gehen“, blickt der HSV-Trainer positiv in die Zukunft.
Foto: HSV Young Talents (Twitter)