Regionalliga Nord
Fünf Spiele ohne Sieg: Drochtersen fügt T05 erste Saisonpleite zu
Die weiße Weste ist futsch: Teutonia 05 hat am Sonntag seine erste Saisonpleite einstecken müssen. Mit 3:1 besiegte die SV Drochtersen/Assel die Ottenser im Stadion Hoheluft. T05-Trainer Dietmar Hirsch kritisierte nach Abpfiff vor allem die fehlende Mentalität einiger seiner Kicker.
„Speziell aufgrund der ersten Halbzeit geht das Ergebnis in Ordnung“, musste T05-Trainer Dietmar Hirsch um 16.2o Uhr neidlos anerkennen. In den Minuten zuvor hatte seine Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison das Feld als Verlierer verlassen. Aber: Nach vier Remis in den Wochen zuvor ist die Stimmung bei T05 angespannt. Gegen die „Drosseln“ aus Kehdingen startete die Begegnung schon alles andere als rosig. Neun Minuten waren an der Hoheluft gespielt, als Hassan El Saleh sich über rechts durchsetzte, den Ball von der Grundlinie auf den zweiten Pfosten schlug und Marcus Coffie den Ball dann sauber in die eigenen Maschen beförderte (9.). Der erste Rückschlag für T05 an einem Nachmittag, an dem der Hirsch-Elf nur sehr wenig gelingen sollte. Zwar probierte es Mats Facklam fünf Minuten nach dem Rückstand mit einem Kopfball, scheiterte aber im Duell mit Nico von der Reith (14.). Ansonsten war von den Ottensern spielerisch im ersten Durchgang nichts mehr zu sehen. Drochtersen hingegen legte nach knapp einer halben Stunde den zweiten Treffer nach. Nachdem Tim Weissmann eine Hereingabe nur unzureichend in den Rückraum klärte, fasste sich Oliver Ioannou aus 30 Metern ein Herz und zimmerte die Murmel sehr genau in die linke untere Ecke (33.). Das verdiente 2:0 für die Jagemann-Elf, die den T05-Kickern deutlich überlegen war. Erst nach dem Pausentee kamen die Gastgeber besser ins Spiel, nachdem Trainer Hirsch Moritz Grosche, Marcel Andrijanic und Nico Matern vom Feld nahm. Dafür kamen Tino Schulze, George Kelbel und Davidson Eden. Der Wechsel-Effekt zeigte sich schnell.
Von der Reith fliegt runter – Kelbel markiert den Anschlusstreffer
T05 kam besser in die Zweikämpfe und kombinierte sich Chancen. Mats Facklam wurde in der Box bedient, kam am ersten Pfosten an den Ball und drückte die Murmel dann Richtung Tor. Nur DA-Keeper Patrick Siefkes machte sich ganz breit und klärte mit einer Hand das Leder über die Querlatte (52.). Die wohl dickste Chance für die Ottenser zurück ins Spiel zu finden. Doch nur kurz darauf folgte die nächste mögliche Schlüsselszene. Nachdem Jason Ejesieme rechts auf und davon war, konnte ihn Nico von der Reith nur noch mit einem Foul stoppen. Da dieser in Halbzeit eins schon Gelb gesehen hatte, musste der DA-Kicker vorzeitig unter die Dusche (58.). Trotz einer halben Stunde Überzahl schaffte es T05 in der Folge allerdings lange nicht, wirklich ernsthaft gefährlich zu werden. Zwar flogen langer Ball um langer Ball in den Strafraum der Kehdinger, deren Verteidiger aber viele Bälle sofort Retoure schickten. Erst fünf Minuten vor Ultimo konnten die Hausherren den Druck dann auch in Tore ummünzen. Der erste Abschluss vom eingewechselten Fabio Parduhn wurde noch geblockt, doch George Kelbel vollstreckte den Abpraller ins Netz (85.). Fünf Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr und T05 warf ncoh einmal alles nach vorne. Das Resultat folgte in der Nachspielzeit. Nach einem Konter waren die Gäste erfolgreich und der ebenfalls eingewechselte Felix Niebergall drückte den Ball ins Netz (90.+2). Es war das endgültige Ende einer Begegnung, die eine Aufholjagd von T05 nicht verdient gehabt hätte.
Jagemann lobt „guten Plan“ – Hirsch sauber über Mentalität
„Erste Halbzeit ist unser Plan aufgegangen, die Räume eng zu machen und Nadelstiche zu setzen. Das ist uns gut gelungen“, freute sich DA-Trainer Lars Jagemann nach Spielende und fügte an: „Das Eigentor hat uns in die Karten gespielt. Insgesamt hatten wir die gefährlicheren Szenen. Von daher war die Führung nicht unverdient. In der zweiten Halbzeit wurde der Druck dann mehr und die Nadelstiche weniger. Durch die Rote Karte wurden wir dann immer defensiver, aber unser Keeper Siefkes hat die Bälle gut weggefischt. Aus unserer Sicht ist alles aufgegangen und wir nehmen die drei Punkte gerne mit.“ T05-Trainer Dietmar Hirsch hingegen konnte mit dem Ergebnis und dem Spielverlauf nicht zufrieden sein. „Es ist keine Tiki-Taka-Liga, sondern eine Mentalitäts-Liga. Wir hatten uns schon überlegt, dass wir den Gegner ausspielen. Aber wenn ich im Spiel keinen Ball haben will, dann wird man nicht gefährlich. Für mich hat das was mit der Einstellung zu tun. Wir haben uns völlig einschüchtern lassen und uns wie eine Schnecke in das Haus zurückgezogen. So funktioniert es nicht“, wurde Hirsch deutlich und ergänzte: „Wir haben dann Mentalität und Erfahrung gebracht und dann wurde es auch besser. Wir haben es erzwingen wollen und kriegen dann den Konter zum 3:1. Wir haben einen richtigen Schuss vor den Bug bekommen und endlich kann niemand mehr von ungeschlagen sprechen. Wir müssen jetzt schnell die Köpfe frei bekommen.“ Schließlich wartet schon am Dienstag die nächste Aufgabe, dann im Hamburger Lotto-Pokal. Dort reist T05 zum Landesligisten Raspo Uetersen. Gespielt wird auf Grand.