Futsal
Exklusiv: DFB-Präsident Grindel über Futsal-Aus
Das Halbfinalaus im Futsal liegt Rekord-Meister Hamburg Panthers und dem FC Fortis immer noch schwer im Magen! Nun sprechen DFB-Präsident Reinhard Grindel und HFV-Boss Dirk Fischer über eine mögliche „Wettbewerbsverzerrung“ und die denkbaren Folgen für den deutschen Futsal.
DFB-Präsident Reinhard Grindel exklusiv bei uns: „Wir werden jetzt intensiv – auch aufgrund unseres Gespräches – mit unserer Futsal-Kommission und dem dafür zuständigen Vize-Präsidenten Peter Frymuth über den Sachverhalt sprechen. Ich gehe fest davon aus, dass die Futsal- Kommission sich dieser Sache ebenfalls annimmt.“ Worum geht’s? Bei Panthers-Gegner SSV Jahn 1889 Regensburg liefen zahlreiche Brasilianer in der Mannschaft auf, Bayern-Star Douglas Costa soll seine Finger als Sponsor im Spiel haben (wir berichteten). Noch schlimmer zeigte sich der Fall beim zweiten Hamburger Klub FC Fortis. Gegner VfL 05 Hohenstein-Ernstthal soll im gesamten Block ukrainische Top-Spieler eingesetzt haben, die zeitgleich auch in der heimischen „Extra-Liga“ gespielt haben sollen. Grindel: „Es muss gerecht zugehen. Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage diese Spieler hier aktiv waren und ob es sich dabei um einen Trick handelte. Aber es passiert in der Tat ab und zu, dass Spieler mit einem Touristenvisum nach Deutschland kommen und auf eine große Karriere hoffen. Klar ist aber auch, dass nicht mit Tricks gearbeitet werden darf.“ HFV-Präsident Dirk Fischer wurde sogar deutlicher: „Es hat nach unserer Auffassung definitiv eine Wettbewerbsverzerrung gegeben!“ Dennoch räumte Fischer auch Fehler ein: „Wo es keine Regeln gibt, die solche Dinge unterbinden, kann man auch keinem einen Vorwurf machen.“ Auch deshalb wollen HFV und DFB nun nachbessern, sich weiter mit der Thematik beschäftigen – ein Jahr haben die Verantwortlichen dafür Zeit, erklärte Fischer. Welchen Stellenwert Futsal inzwischen hat, verdeutlichte Grindel ebenfalls: „Es gilt das, was Julian Weigl (BVB-Bundesliga-Profi, die Red.) uns allen mit auf den Weg gegeben hat. Es macht die Spieler technisch besser, wenn sie in der Halle Lösungen finden müssen und nicht einfach nur rumbolzen“, so der UEFA-Vizepräsident abschließend.
Foto: KBS-Picture