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Oberliga Hamburg

Erster Heimsieg seit 27 Jahren: NTSV stößt Osdorf in die Krise

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NTSV, Osdorf, 27
Foto: Fishing4 / Thorge Huter
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27-Jahre-Fluch gebrochen! Am Sonntag setzte sich der Niendorfer TSV vor rund 100 Zuschauern mit 1:0 gegen den TuS Osdorf durch. Die Farhadi-Elf hat die Meisterrunde damit so gut wie in der Tasche. Bei Osdorf hingegen wächst nach vier Niederlagen in Folge der Tabellen-Abstand.

Es lief die 37. Spielminute am Sachsenweg, als Amir Ahmadi rechts in die Box eindrang und die Pille an den Fünfmeterraum spielte. Dort schlug Hassan Zarei noch einen Haken und hämmerte den Ball direkt unter die Latte. Es war der Führungs- und zeitgleich Siegtreffer des Niendorfer TSV gegen den TuS Osdorf. Der erste Heimsieg für den NTSV gegen die Blomkampler seit 1994. Satte 27 Jahre lang hatten die Sachsenwegler gegen die TuS keinen Heimdreier mehr einfahren können, nun war der Bann gebrochen. Allerdings war es für die rund 100 Zuschauer zwar kein langweiliger, aber dennoch sehr chancenarmer Sonntagmittag. Denn bis zur Führung hatte die Farhadi-Elf gerade einmal einen Kopfball durch den späteren Vorbereiter Ahmadi abgegeben, die Osdorf-Keeper Tjark Grundmann aber vor keine Probleme stellte (26.). Ansonsten war von beiden Mannschaften vor den Toren überhaupt gar nichts zu sehen. Das änderte sich dann aber nach dem Seitenwechsel. Dann erarbeitete sich auch Osdorf die erste richtige Gelegenheit. Felix Spranger schlug die Kugel von links per Ecke lang in den Strafraum gezogen, hinten kam Kay-Fabian Adam mit dem Kopf an die Kugel und die Pille senkte sich spät. NTSV-Keeper Tobias Grubba rettete mit einer Hand (50.). Und auch Niendorf hatte nach dem Pausentee mehr Chancen. Wie schon beim ersten Tor drang Ahmadi in die Box ein und legte die Kugel dann in den Rückraum. Dort stand diesmal Lennart Merkle schon bereit und schloss ab. Grundmann sah das Leder sehr spät, rettete dann aber mit einem tollen Fuß-Reflex (55.). Da Niendorf es aber verpasste den zweiten Treffer nachzulegen, wurde es zum Schluss noch einmal richtig hitzig. Erst recht als Referee Kevin Rosin ein härteres Einsteigen von Jesse Osei als gefährliches Spiel ahndete und dem NTSV-Youngster mit Rot vom Platz stellte (88.). Osdorf warf in den Schlussminuten dann alles nach vorne.

Osdorf, Niendorf

Robin schmidt (l.) will den Ball an Lennart Merkle vorbei in die Spitze spielen. Foto: Heiden

Eren verpasst den Lucky-Punch – Farhadi warnt sein Team

Sogar Keeper Grundmann turnte im Strafraum der Sachsenwegler herum. Und in der ersten Minute der Nachspielzeit bot sich für die Obloch-Elf dann tatsächlich noch die Chance zum Ausgleich. Spranger spielte einen Eckball direkt an den Sechzehner aus, dort pennte Niendorf komplett und Mehmet Eren hatte freie Schussbahn. Der Ball segelte nur knapp über die Latte (90.+1). Und so blieb es am Ende auch bei dem knappen 1:0-Erfolg für Niendorf. „Wir wollten aus dem Hinspiel was gut machen. Unsere Jungs fanden es da sehr merkwürdig, weil eine halbe Stunde nach Abpfiff noch gefeiert wurde, als wäre die Champions League gewonnen worden. Ich finde, dass man mit Anstand gewinnen muss. Das gehört auch dazu, als wenn man als Verlierer vom Platz geht“, freute sich Niendorf-Coach Ali Farhadi nach Spielende und fügte dann zum Thema Meisterrunde an: „Nein, es ist noch nichts entschieden. Osdorf ist das beste Beispiel. Sie haben zu früh angefangen, sich zu freuen. Sie waren der Meinung, dass sie es verdient haben, in die Meisterrunde zu kommen, weil sie vier, fünf Spiele gewonnen haben. Da hatte ein Spieler mal ein Interview gegeben. Da habe ich die Jungs noch gewarnt, dass man es erst verdient hat, wenn man am letzten Spieltag dasteht. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, auch wenn wir eine gute Ausgangssituation haben.“ Und weiter: „Es ist heute ein Riesenspiel von uns gewesen. Wir haben ganz klar verdient gewonnen. Das ist so ein altes „Hülle“-Ergebnis.“ Etwas anders viel hingegen das Fazit von Philipp Obloch aus, dessen Team nach einer sehr starken Hinrunde nun der Absturz in der Tabelle droht.

Amir Ahmadi

Amir Ahmadi (l.) bereitete den Niendorf-Treffer vor und wurde damit zum „Matchwinner“. Foto: Heiden

TuS-Coach Obloch stellt fest: „Das ist eine verrückte Staffel“

„Es ist enttäuschend für uns, es war aber ein ordentliches Spiel. Es ist eine schwierige Zeit für uns, wir gehen auf dem Zahnfleisch. Wir kommen mit dem Ergebnis-Rucksack, als auch defensiv sehr ausgedünnt. So mussten wir mit Gabriel einen aus der U23 hochziehen. Die Jungs haben das ordentlich gemacht, haben sehr wenig zugelassen. In meinen Augen wäre ein Unentschieden gerecht gewesen, aber das wäre es im Hinspiel wohl auch gewesen. Von daher gleicht es sich aus“, befand Obloch nach Spielende und fügte an: „Wir hatten spielerisch ganz gute Momente, sind aber nicht bis in die Box gekommen. Das geht uns aktuell so ein bisschen ab. Das kommt aber auch von den Negativerlebnissen zuletzt. Die Ballgewinne, die wir hatten, haben wir aber nicht veredelt.“ Dennoch wollte der Osdorf-Coach nun nicht in Panik verfallen und ergänzte: „Das heute war ein Bigpoint für Niendorf, weil Alle Unentschieden gespielt haben. Wir brauchen nicht lange rechnen. Es hilft uns eh nicht. Ich hatte die Sorge jeder Zeit. Mir war klar, dass wir nicht sicher da oben dabei sind. Das ist eine verrückte Staffel. Die Ergebnisse jetzt sind etwas schlechter als wir spielen, zuvor waren die Ergebnisse besser, als wir gespielt haben. Aber wir werden natürlich weiterhin alles versuchen, unter die ersten vier Teams zu kommen.“

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.