LOTTO-Pokal
EN souverän: Elfer-Killer Medaiyese reicht nicht
Zwei Elfmeter gehalten, aber trotzdem mit 0:3 verloren: Der Bramfelder SV schied am Mittwoch-abend vor 250 Fans gegen den FC Eintracht Norderstedt aus dem Lotto-Pokal aus. Dabei hätte BSV-Keeper Victor Medaiyese zum Helden werden können. Doch dann behielt EN doch die Oberhand.
Die Begegnung in der zweiten Runde des Lotto-Pokals hätte für den Bramfelder SV gar nicht schlimmer beginnen und hätte trotzdem der Auftakt zu einem magischen Abend werden können. In der achten Minute brachte Jonas Kastl Johann von Knebel Döberitz im Strafraum zu Fall, für Referee Florian Pötter ein Vergehen, welches mit einem Strafstoß zu ahnden war. Jordan Brown legte sich die Murmel zurecht, visierte die linke untere Ecke an und scheiterte an Bramfeld-Keeper Victor Medaiyese. Es hätte der Beginn einer Erfolgsstory werden können, doch nur 60 Sekunden später machte sich der Oberliga-Aufsteiger den Traum selbst kaputt. Noch in gefühlter Feier-Stimmung durfte Brown von rechts flanken, in der Mitte stand von Knebel blank – drin die Pille (9.). „Wir pennen eine Minute nach dem Tor, weil wir noch so happy sind, dass er ihn gehalten hat. Da toben wir dann einfach nur und vergessen das verteidigen. Das war clever ausgenutzt von Norderstedt“, ärgerte sich BSV-Trainer Carsten Henning später. Denn: Derselbe Ablauf sollte sich in der 36. Minute noch einmal wiederholen. Diesmal trat Jan Lüneburg zu einem diesmal unstrittigen Elfmeter an und scheiterte ebenfalls an Victor Medaiyese (35.). Doch wie schon beim ersten Mal lag auch diesmal 60 Sekunden später der Ball trotzdem im Netz. Lüneburg selbst vollstreckte mit dem Kopf zum 2:0 für den Regionalligisten (36.). Mit diesem Ergebnis ging es dann auch zurück in die Kabinen. Auch im zweiten Durchgang erwischten die Garstedter den deutlich besseren Start in die Begegnung.
180 Sekunden nach Wiederanpfiff war das Spiel dann eigentlich entschieden. Nach einer Flanke von Juri Marxen stand Jan Lüneburg am zweiten Pfosten völlig frei und nickte die Murmel per Kopf zum 3:0 ein (48.). Und die Bramfelder? Kamen nur einmal wirklich gefährlich vor das Tor der Norderstedter, als die in der Schlussphase deutlich zurück schalteten. Robin Polzin zog einen Freistoß scharf auf den zweiten Pfosten, sodass EN-Schlussmann Stefan Rakocevic die Murmel noch aus dem linken oberen Kreuzeck kratzen musste (76.). „Norderstedt hat es am Ende gut runter gespielt. Der Plan ist immer, dass man lange die null hält. Wir wollten Norderstedt wehtun. Das ist uns heute überhaupt nicht gelungen“, so Henning weiter, der aber seinen Keeper lobte: „Für ihn persönlich ist es überragend, für die Mannschaft ist es aber ärgerlich, dass wir direkt danach zwei Gegentore kriegen.“ EN-Übungsleiter Jens Martens bilanzierte: „Wir haben den Pflichtsieg eingefahren und das insgesamt ordentlich gemacht. Wir haben in 15 Tagen fünf Spiele und haben dem einen oder anderen etwas Erholungspause gegeben“, so Martens, der anfügte: „Bis zur 75. Minute war das sehr ordentlich, danach haben wir angefangen zu schludern. Aber bis dahin war es kontrolliert.“ Neue Elfmeterschützen soll es in Garstedt dann ebenfalls bald geben. Martens scherzte abschließend: „Den nächsten Elfer schießen Femi (Anm. d. Red., Co-Trainer) und ich. Wobei man auch sagen muss, dass unsere ersten Elfmeterschützen Brisevac und Bork nicht auf dem Platz waren.“
Foto: Heiden