Regionalliga Nord
EN schießt Altona 4:0 ab – „Von mir gibt es keinen Abgesang“
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0:4-Klatsche vor 907 Fans an der Adolf-Jäger-Kampfbahn! Auch gegen den FC Eintracht Norderstedt konnte Altona 93 keine Punkte einsammeln. Trainer Andreas Bergmann will dennoch keinen „Abgesang“ starten. EN meldet sich dafür im Aufstiegsrundenrennen zurück.
„Bis zur 60 Minute fand ich es von Altona sehr gut, auch wenn wir schon früher das 2:0 hätten machen müssen“, fasste EN-Trainer Jens Martens den Großteil des Spiels nach dem 4:0-Sieg bei Altona 93 zusammen. Erneut heimsten die Griegstraßler somit ein Lob vom Gäste-Trainer ein, in Punkten spiegelt sich das beim AFC allerdings nicht wieder. Dabei hatte die Bergmann-Elf gegen Eintracht Norderstedt ernsthafte Chancen, den zweiten Saisonsieg einzufahren. Zu Beginn spielte die Musik allerdings wieder einmal im Strafraum der Hausherren. Altona bekam den Ball im Mittelfeld nicht geklärt, Philipp Müller nutzte das aus und hob die Kugel über die AFC-Abwehr hinweg. Jan Lüneburg lief tief, legte dann in der Box nochmal quer und fand erneut Müller, der die Murmel auf der Latte platzierte (13.). Die erste Duftmarke des Martens-Teams, die kurz darauf bereits die nächste Chance liegenließen. Diesmal war der Weg über den linken Flügel frei, Nils Brüning brachte den Ball in die Mitte und Lüneburg verpasste knapp mit dem Kopf. Aus der zweiten Reihe rauschte Juri Marxen heran, setzte seinen Abschluss aber rechts vorbei (16.). Es dauerte knapp zwanzig Minuten, bis auch der AFC aktiv vor dem Tor wurde. Dann kombinierten sich auch die Griegstraßler sehr gut in den Strafraum, dort kam dann Noah Gumpert an den Ball und legte die Murmel noch einmal quer. Dennis Rosin brauchte dann beim Abschluss viel, viel zu lange, sodass EN klären konnte (23.). Viel mehr als weitere gute Ansätze war in der Folge von den Griegstraßlern allerdings nicht zu sehen. Und den Treffer erzielten wieder einmal die Gäste an der AJK.
Koch-Traumtor entscheidet Spiel – Lüneburg baut Torliste aus
In der Nachspielzeit des ersten Durchganges schloss Jonas Behounek ab, Jasin Jashari konnte nur klatschen lassen und Jan Lüneburg legte den Ball quer. Aus elf Metern schob Dylan Williams die Murmel aus dem Gewühl heraus unten ein (45.+2). „Wir hatten dann einen guten Moment zur Führung“, freute sich EN-Übungsleiter Martens im Anschluss, wohl in dem Wissen, wie wichtig die Führung für seine Eintracht zu diesem Zeitpunkt war. Denn: Nach dem Seitenwechsel musste Altona mehr riskieren und so ergaben sich Räume für die Norderstedter. Da zuerst einmal aber Behounek (54.) kurz nach Wiederbeginn neben das Tor zielte, blieb es vorerst beim knappen 1:0 aus EN-Sicht. Aber: Der AFC hatte die Chance zum Ausgleich. Nach einem Rosin-Eckball landete das Leder auf dem ersten Pfosten bei William Wachowski, der direkt aus kurzer Distanz abzog. Fabian Grau klärte in der Box mit seinem Kopf zur Ecke (61.). Martens bewies nur sechs Minuten später dann ein goldenes Händchen, was seine Einwechselungen anging. Philipp Koch, erstmals seit seiner Verletzung wieder dabei, schweißte nur kurz darauf einen Freistoß zum 2:0 für die Gäste ein (67.). Die Gegenwehr der Bergmann-Truppe war spätestens jetzt endgültig erlöschen und die Norderstedter legten auf der Anzeigetafel nach. Koch flankte den Ball in die Box, dort verpassten zwei Norderstedt-Kicker den Ball erst noch und dann stand Lüneburg am zweiten Pfosten völlig blank und musste nur noch einnicken (71.). Die Entscheidung in einem Spiel, in dem der AFC mal wieder klar aufzeigte, in seiner aktuellen Form nichts in der Regionalliga zu suchen zu haben. Sieben Minuten vor Ultimo legte Lüneburg dann noch seinen zweiten Treffer nach, stellte den 4:0-Endstand her (83.). EN-Coach Martens war deshalb nach Abpfiff zufrieden.
Martens lobt Sieg gegen AFC – Bergmann will nicht aufgeben
„Insgesamt fand ich das Spiel erste Halbzeit sehr ausgeglichen. Aber ich hatte dann den Eindruck, dass je länger die zweite Halbzeit wurde, Altona immer müder wurde. Sie haben uns dann taktisch mehr Räume geboten, in die wir reinspielen konnten. Wenn man auswärts 4:0 gewinnt, dann kann man sehr zufrieden sein. Wir haben nun eine Serie von neun Spielen ohne Niederlage“, stellte Martens fest und unterstrich noch einmal die Ziele der Garstedter. „Wir wollen in die Meisterrunde und das bleibt weiter unser Ziel. Nun sind wir im Rennen wieder voll dabei.“ Das EN aktuell auch von Verletzungen verfolgt ist, will Martens nicht als Ausrede zählen lassen. „Dafür haben wir einen breiten Kader. Die Qualität für eine Mannschaft, die in die Meisterrunde will, muss da sein, auch wenn einige Spieler verletzt sind“, so der Übungsleiter. AFC-Trainer Andreas Bergmann hingegen bilanzierte: „Natürlich tut die Niederlage weh. Die Jungs haben wieder alles versucht reinzuwerfen und haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben uns da auch die eine oder andere Situation erarbeitet, meistens fehlte uns aber der entscheidende Ball. Dann kriegste wieder so ein Tor, was wieder ein Nackenschlag war. Wir haben uns dann für die zweite Halbzeit sehr viel vorgenommen und haben dann mit dem 2:0 das nächste blöde Gegentor bekommen“, so Bergmann, der weiter erklärte: „Grundsätzlich fehlt uns die Durchschlagskraft. Das gilt für vorne und hinten. Vorne haben wir noch nicht die Qualität, dass wir uns mit einem Tor belohnen und dann kommt es hinzu, weil wir viele junge Spieler haben, dass wir durch Naivität extrem bestraft werden. Wir machen da individuelle Fehler. Das sind die beiden Schwerpunkte bei uns.“ Dennoch will der 93-Coach weitermachen. „Es ist alternativlos und wir müssen die Jungs besser machen. Wir haben nicht die Möglichkeit zwei Stürmer auf Top-Niveau zu verpflichten. Das uns nun unsere Stürmer auch noch fehlen, ist natürlich sehr ärgerlich. Deswegen haben wir auch mit einem Verteidiger im Sturm gespielt. So schwer es wird: Es wird von mir keinen Abgesang geben, dass wir es nicht schaffen können.“