Regionalliga Nord
EN-Präsident Koch äußert sich zur zweigleisigen 3. Liga
Als einer von bisher 25 Regionalliga-Klubs unterstützt der FC Eintracht Norderstedt den Antrag, die 3. Liga zweigleisig spielen zu lassen. Die Viertligisten erhoffen sich weniger Kosten und eine höhere Attraktivität. AFH hat nun mit EN-Präsident Reenald Koch über die Vorteile gesprochen.
Am Sonnabend platzte die große Bombe. Der Saarländische Fußball-Verband kündigte an, beim DFB-Bundestag am 25. Mai einen Antrag für eine zweigleisige 3. Liga einreichen zu wollen (wir berichteten). Unterstützt werden die Pläne auch beim Nord-Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt und deren Präsidenten Reenald Koch. Dieser bestätigte gegenüber AFH, dem Vorschlag sehr positiv gegenüber zu stehen. „Ich hatte vor zwei Jahren selbst einen Vorschlag gemacht“, erklärt Koch und fügt an: „Ich halte es für zwingend notwendig, dass die 3. Liga zweigeteilt wird. Ich glaube das so mehr Nachwuchsspieler für die DFL-Vereine rekrutieren werden könnten. Bisher schaffen das nur drei Prozent der Spieler.“ Zudem gibt der Ex-St. Pauli-Präsident zu Bedenken: „In der Satzung des DFB steht, dass es einen pyramidalen Aufbau gibt. Das ist in der aktuellen 3. Liga nicht gegeben. Das sollten wir ändern.“ Schon bei vielen Viertligisten scheitert es an Problemen wie einem Stadionumbau, oder den finanziellen Möglichkeiten. Koch: „Die Verpflichtungen sind zu hoch, wie wir es bei Rödinghausen gesehen haben. Wenn man die 3. Liga in Nord und Süd aufteilt, hat man in die Frage der Aufsteiger aus der Regionalliga auch nicht mehr.“ Allerdings wurde da die Frage nach der neuen Aufteilung der TV-Gelder bleiben.
Koch hofft auf mehr TV-Einnahmen – Erfolgschancen gering
Aktuell wird eine Summe von 842.000 Euro unter den 20 Drittligisten aufgeteilt. Unklar ist, wie sich das in der Zukunft gestalten würde. „Vielleicht kann man mit dem TV auch mehr Fernsehgelder aushandeln, weil mehr Spiele gezeigt werden. Man könnte auch die Absteiger aus der 2. Liga reduzieren, sodass nur noch zwei Teams absteigen“, stellt Koch in den Raum. Die Erfolgschancen schätzt der Norderstedt-Präsident allerdings nicht als besonders hoch ein, auch wenn Koch den Antrag als wichtig ansieht. „Es ist eine Sache, die wir vernünftig vorbereiten müssen. Ich gehe nicht davon aus dass der Antrag überhaupt noch zugelassen wird. Innerhalb von 14 Tagen bekommt man auch keine Mehrheit an Stimmen zusammen. Ich bin aber dafür, dass das vernünftig beim DFB-Bundestag vorgetragen wird“, ergänzt der 60-Jährige und stellt zudem klar: „Es gibt keinen sachlichen Grund, dass nicht zu machen. Es gibt nur den Grund, dass die etablierten Drittligisten Geld verlieren. Das wäre etwas, die aufgefangen werden müsste.“ Ein Aufstieg wäre aktuell für den FC Eintracht Norderstedt auch wegen der hohen Anforderungen kein Thema. Norderstedt-Boss Koch abschließend: „Die aktuellen Regeln sind für uns bei Eintracht Norderstedt unüberbrückbare Hürden. Allein wenn man das Stadion von fünf auf zehntausend Plätze erhöhen muss, dann wird das nicht einfacher werden. Zudem braucht man ein Verkehrskonzept und ein Sicherheitskonzept. Es ist nicht einfach damit getan zu sagen, dass man das gerne möchte.“