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Regionalliga Nord

EN-Knackpunkt Ampelkarte: Wölfe beißen spät zu

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Foto: KBS-Picture

Lange geführt und am Ende  doch keine Punkte im Sack! Vor 470 Fans verlor der FC Eintracht Norderstedt trotz 2:0-Führung mit 2:4 gegen die VfL Wolfsburg U23. Ein Platzverweis vor der Pause wurde zum Knackpunkt im Spiel. Die Wölfe zündeten erst spät den Tor-Turbo in Garstedt.

„Wir sind alle sehr traurig, weil das Team aus unserer Sicht ein riesen Spiel gemacht hat“, erklärte der geknickt wirkende Norderstedt-Trainer Jens Martens auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und gab damit perfekt die Körpersprache aller Zuschauer wieder, die den Garstedtern die Daumen gedrückt hatten. Denn die Martens-Elf spielte von Beginn an gegen den Aufstiegsfavoriten aus der Autostadt nach vorne und erarbeitete sich dicke Möglichkeiten. Gleich die erste große Chance war auch im Netz. Nach diesem Eckball fiel die verdiente Führung. Nach einem Eckball von Philipp Koch schraubte sich am zweiten Pfosten Yannick Nuxoll in die Luft und drücket die Murmel aus kurzer Distanz über die Linie (10.). Zwar wurden die Wölfe in der Folge besser und kamen in Person von Michele Rizzi (14.) und Samuel Abifade (21.) auch zu Ausgleichschancen, doch das gefährlichere Team blieben die Hausherren. Doch die tolle erste Halbzeit der Garstedter wurde kurz vor dem Pausentee dann getrübt und sollte auch der spätere Knackpunkt werden. Hamajak Bojadgian beging auf rechts ein taktisches Foul und hatte bereits schon Gelb gesehen. Referee Alexander Roppelt blieb hart und zeigte die Ampelkarte (40.) – eine vertretbare Entscheidung. Wer nun mit einer Abwehrschlacht gerechnet hatte, sah sich getäuscht.

Yannik Nuxoll (li.) feiert die verdiente Führung für seine Noderstedter. Foto: KBS-Picture

Brüning lässt EPS beben – Wölfe feiern Comeback

Denn: Die Hausherren legten nach dem Seitenwechsel direkt nach – in Unterzahl! Nils Brüning wurde von Amamoo in die Spitze geschickt, von seinem Gegenspieler im Strafraum nicht entscheidend attackiert und umkurvte dann sogar noch VfL-Torwart Lino Kasten. Aus spitzem Winkel schob der Ex-HSV-Spieler das Leder dann in die Maschen ein (53.). Riesengroßer Jubel im Edmund-Plambeck-Stadion, hatte doch keiner der 470 anwesenden Fans mit einem solchen Auftritt der Martens-Elf gerechnet. Zwanzig Minuten vor Ultimo dann sogar die Chance alles vorzeitig zu entscheiden, doch Nuxoll verpasste eine Brüning-Verlängerung am zweiten Pfosten knapp (71.). Und so nahm das Schicksal aus Norderstedt-Sicht seinen Lauf. Aus dem Nichts waren es dann nämlich die Gäste, die den Anschluss markierten. Julian Justvan setzte sich im Strafraum gut durch, legte dann ab für Marmoush und dessen Schuss wurde geblockt. Der zweite Ball landete bei Yannik Möker, der das Leder an Huxsohl vorbei legte – nur noch 2:1 (75.). Keine 180 Sekunden später war das Spiel gedreht. Diesmal war es Marmoush selbst, der aus 18 Metern den Ball über Schlussmann Lars Huxsohl hinweg in den Maschen versenkte (78.).

Hamajak Bojadgian musste noch vor dem Seitenwechsel das Feld verlassen. Foto: KBS-Picture

„Im Nachienein war der Platzverweis der Knackpunkt“

Da sah der Norderstedt-Schlussmann nicht allzu gut bei aus. In der Schlussphase machte sich dann die Ampelkarte bemerkbar. Denn mach einem langen Ball war es Lenn Jastremski, der die Pille aus ganz, ganz spitzem Winkel über die weiße Kreidelinie drückte (86.). In der Nachspielzeit legte Marmoush dann noch das 2:4 nach (90.+1). „Für mich im Nachienein betrachtet ist der Platzverweis in diesem Spiel der Knackpunkt. Wir haben 50 Minuten in Unterzahl gespielt. Das dass schwer ist gegen so eine lauf- und spielstarke Mannschaft schwer ist, ist doch klar“, bilanzierte auch Martens nach Spielende und fügte an: „Aber es war ein großer Unterschied zum Hinspiel und das zeigt mir, dass wir individuell und als Team weiter gekommen sind.“ Dabei hätte die Eintracht durchaus noch einen Punkt mitnehmen können. Doch Fabain Grau versagten nach Knebel-Zuspiel zwei Minuten vor Ultimo die Nerven. Der 21-Jährige schoss Kasten an (88.) „Die späte Chance zum 3:3 wäre natürlich das I-Tüpfelchen gewesen. Aber ich glaube man hat gesehen, dass wir nun eine ordentliche Mannschaft geworden sind“, so Martens abschließend.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.