Regionalliga Nord
Dusel-HSV schlägt Lübeck – Knoell knipst
Die U21 des Hamburger SV hat den VfB Lübeck am Freitagabend mit viel Dusel 1:0 bezwungen. Vor 590 Zuschauern an der Hagenbeckstraße nutzte Torless Knoell dabei einen dicken Bock von VfB-Verteidiger Andreas Gomig zum Sieg. Hinten sicherte Keeper Mickel den glücklichen Dreier.
Die Partie an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage begann mit einem Paukenschlag: Keine zwanzig Sekunden waren gespielt, als Nogovic Haritos auf die Reise schickte und dieser HSV-Keeper Mickel zum ersten Mal prüfte. Es sollte nicht die einzige Prüfung für den 27-Jährigen an diesem Abend bleiben. Die Rothosen erwischten – wenn auch mit freundlicher Unterstützung der Gäste aus Lübeck – einen guten Start. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Andreas Gomming nutzte Torless Knoell die Situation und netzte lässig zur HSV-Führung ein (5.). „Den muss man aber auch erstmal so machen. Das war nicht so leicht, wie es aussah“, lobte Kunert Knoell anschließend. Ein noch größeres Lob verdiente sich allerdings Schlussmann Tom Mickel, an dem die Lübecker gleich reihenweise scheiterten. Marvin Thiel (15.) und Kubilay Büyükdemir (21.) fanden beide in Mickel ihren Meister, ließen die große Chance zum Ausgleich schon im ersten Abschnitt liegen. „Es gibt Spiele, bei denen mal mehr Glück hat. Heute war so eins“, erklärte Mickel anschließend, der sich auch in der zweiten Halbzeit als starker Rückhalt präsentierte. Denn acht Minuten nach Wiederbeginn rettete der 27-Jährige erneut gegen VfB-Stürmer Haritos, der zuvor wunderbar freigespielt worden war. Und auch seinen Teamkollegen Büyükdemir und Noel hatten wohl einen gebrauchten Tag erwischt – beide konnten den HSV-Schlussmann ebenfalls nicht bezwingen (60., 70.).
Schlussendlich blieb es deshalb bei dem knappen und glücklichen Sieg für die Hamburger. Für Mickel war diese Partie auch definitiv Werbung für die kommenden Vertragsgespräche im Sommer. „Aktuell steht der Klassenerhalt der Bundesliga-Mannschaft im Vordergrund, anschließend werden Gespräche geführt. Aber ich möchte schon gerne noch ein paar Jahre Fußball spielen – gerne auch beim HSV“, so der Keeper weiter. HSV-Coach Dirk Kunert, der die Rothosen zum Saisonende verlassen wird, war zwar mit dem Spiel nicht zufrieden, konnte der Partie dennoch etwas Positives abgewinnen: „Für uns ist es definitiv ein glücklicher Sieg. Wir wollten eigentlich ganz anders in die Partie kommen und Lübeck über unsere Fitness knacken. Oft haben wir es aber verpasst, einen klaren Ball zu spielen“, so Kunert, der anfügte: „Auch wenn ich spielerisch unzufrieden bin, muss man so ein Spiel auch einfach mal gewinnen“, erklärte der 49-Jährige, der auch schon an seine Zeit nach dem HSV denkt: „Es ist klar, dass man sich schon Gedanken macht. Noch weiß ich nicht, wie der nächste Schritt aussieht. Aber meine Bindung zur Mannschaft ist nach wie vor super“, ergänzte Kunert. VfB-Coach Rolf Martin Landerl attestierte seiner Mannschaft einen guten Auftritt: „Es ist ein klarer Aufwärtstrend bei den Jungs zu erkennen. Leider haben wir uns heute nicht belohnt. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“, so der 41-Jährige abschließend.
Foto: KBS-Picture