LOTTO-Pokal
Ducksch trifft doppelt: Hannover zu stark für Norderstedt
Die Sensation in der 1. Runde des DFB-Pokals ist ausgeblieben! Der FC Eintracht Norderstedt kassierte gegen den Zweitligisten Hannover 96 eine deutliche 0:4-Schlappe. Vor allem 96-Stürmer Ducksch trumpfte sehr groß auf. Norderstedt fehlte hingegen das nötige Spielglück.
Ohne Pokal-Held Nils Brüning in der Startelf startete der FC Eintracht Norderstedt in das DFB-Pokal-Duell gegen Zweitligist Hannover 96. Beim Zweitligisten saß Torwart Ron-Robert Zieler wegen einer Corona-Impfung nur auf der Bank, auch Jannik Dehm blieb vorerst draußen. Dafür stand wie erwartet Julian Börner erstmals in der Startelf der Zimmermann-Truppe. Unter den Augen von Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel und HSV-Legende Uwe Seeler startete die Partie in Garstedt schwungvoll. Denn: Den ersten Torschuss des Spiels verzeichneten die Hausherren. Norderstedt presste 96 früh zu, erzwang dann den Ballgewinn in Person von Hamajak Bojadgian und dieser zog aus 25 Metern halbrechter Position einfach mal ab. 96-Keeper Martin Hansen fischte das Leder aus der rechten unteren Ecke (7.). Ansonsten kam den den Gästen aus Hannover zu Beginn nicht allzu viel, bis auf einen Abschluss von Florent Muslija, den EN-Keeper Lars Huxsohl unter sich begrieb (8.). Nur kurz darauf musste EN-Trainer Jens Martens bereits das erste Mal reagieren. Sein Kapitän Jordan Brown hatte sich verletzt und wurde durch Brüning ersetzt (21.). Mitten in diese Wechsel-Phase hinein, als die Eintracht kurz in Unterzahl war, ging der Zweitligist eiskalt in Führung. Von rechts flankte Sei Muroya den Ball an den Fünfmeterraum, dort kam Philipp Ochs an das Leder heran und spitzelte die Kugel über Huxsohl hinweg in die Maschen (20.). Der bittere Rückstand für die Garstedter, hatte der Regionalligist bis dato sich eigentlich teuer verkauft. In der Folge verlor die Eintracht so ein bisschen den Zugriff auf das Spiel, 96 übernahm mehr und mehr den Ballbesitz und damit die Spielkontrolle. Auch die guten Torchancen der Niedersachsen nahmen zu.
Ducksch legt vom Punkt nach – 96 lässt dicke Chancen liegen
Beispielsweise nach etwas mehr als einer halben Stunde, als Florent Muslija einen Freistoß von der Sechzehnerkante halbhoch über die Mauer schnippelte. EN-Keeper Lars Huxsohl machte sich ganz lang und konnte parieren (31.). Nur fünf Minuten später musste der Schlussmann schon wieder seine ganze Klasse zeigen. Elias Saad verlor den Ball im Spielaufbau und über Marvin Ducksch landete die Pille in der Spitze bei Sebastian Stolze. Dieser zog im eins gegen eins mit Huxsohl aber den Kürzeren (36.). Inmitten der Phase, in der Norderstedt wieder neuen Mut schöpfte, schlugen die Gäste dann wieder zu – wenn auch mit großer Unterstützung der Hausherren. Fabian Grau traf bei einem Klärungsversuch Stolze im Strafraum. Referee Matthias Jöllenbeck zögerte nicht lange und zeigte direkt auf den Punkt (45.). Marvin Ducksch nahm sich der Sache an und vollstreckte ohne Probleme in der rechten unteren Ecke (45.+1). Mit der 2:0-Führung für die Niedersachsen ging es dann auch wieder in die Kabinen. Nach dem Seitenwechsel erwischten dann die Gäste den besseren Start. Keine 120 Sekunden war der zweite Durchgang alt, da wäre es beinahe zur Vorentscheidung gekommen. Muslija brachte einen Eckball in die Mitte, Huxsohl konnte nur nach vorne klatschen lassen und der Ball landete genau auf dem Schlappen von Dominik Kaiser, der mit seinem Schuss den Posten traf (47.). Ähnlich erging es nur knapp zehn Minuten später seinem Teamkollegen Ducksch, der aus von der Grundline von Ernst bedient wurde. Aus 16 Metern zentraler Position nahm der 96-Stürmer Maß und setzte die Pille nur gegen die Latte (58.).
Brüning verpasst den Anschluss – Ducksch macht Deckel drauf
Das sich solche Szenen später auch mal rächen können, ist bekannt im Pokal. Und beinahe wäre es auch so kommen. Denn: Nach etwas mehr als einer Stunde hätte sich Norderstedt fasst belohnt. Jonas Behounek flankte das Leder mustergültig aus dem Halbfeld auf den zweiten Pfosten, dort stand Brüning völlig blank und setzte seinen Schuss aus fünf Metern deutlich über die Latte (61.). Die große Chance zum Anschluss war vergeben. Danach machte der Zweitligist dann kurzen Prozess. Gleich zwei Mal verlor der Regionalligist im Aufbau den Ball. Erst Fabian Grau, dann Philipp Koch, weshalb 96 das Ergebnis in Person von Ducksch (63.) und Muslija (65.) weiter auf 4:0 in die Höhe schraubte. Und beinahe wäre das Ergebnis noch höher ausgefallen. Denn der eingewechselte Hendrik Weydandt hatte knappe zehn Minute vor dem Ende sogar noch das 5:0 auf dem Fuß, wurde im letzten Moment aber von Rico Bork am Abschluss gehindert (78.). Und so blieb es am Ende beim verdienten 4:0-Sieg für den Zweitligisten aus Niedersachsen. Norderstedt fehlte schlicht und einfach das oftmals nötige Spielglück.