Amateurfußball
DFB zieht erste Bilanz: So setzte Corona den Amateuren zu
Die Corona-Pandemie hat den deutschen Amateurfußball für Monate außer Gefecht gesetzt. Nun hat der Deutsche Fußball-Bund eine erste Bilanz gezogen. Haben sich mehr Teams als sonst abgemeldet und haben mehr Spieler ihr Hobby aufgegeben? Die DFB-Analyse gibt Aufschluss.
Nach vielen Monaten Pause ist der deutsche Amateurfußball zurück auf dem Platz. Durch die sinkenden Inzidenzen dürfen Fußballer:innen zurück auf den Platz und ihrem Hobby nachgehen. Doch die Pandemie hat Spuren hinterlassen. Das zeigt auch die Analyse des Deutschen Fußball-Verbandes. Die Zahl der gemeldeten Fußballmannschaften in Deutschland lag in der Saison 2020/2021 bei 138.442 Teams und damit um 2,5 Prozent niedriger als in der Spielzeit 2019/2020. Prozentual fiel der Rückgang an Mannschaften sogar geringer aus als in den Jahren zuvor, als der Sportbetrieb noch keinen Corona-Einschränkungen unterlegen war. 127.000 Mannschaften waren in dieser Saison im offiziellen Spielbetrieb gemeldet, hinzu kamen etwas mehr als 10.000 Freizeitmannschaften sowie 385 Futsalteams. Aktiv waren 1,81 Millionen Spieler:innen ab Sommer 2020 am Ball. 1,653 Millionen von ihnen sind männlich. 1,04 Millionen Spieler:innen kicken in Kinder- und Jugendmannschaften, 770.000 im Erwachsenenbereich. Insgesamt lag der Rückgang an aktiven Spieler:innen bei rund zehn Prozent gegenüber der Saison 2019/2020. Das führt der DFB nun vor allem auf die Corona-Pandemie zurück.
50 Prozent weniger Spiele wegen Corona – Schiri-Zahl sinkt
Ab November 2020 war der Amateurfußball im zweiten Lockdown und über eine Dauer von sieben Monaten komplett untersagt. Daher konnten nur 443.392 Partien in der Saison 2020/2021 durchgeführt werden, alle im Spätsommer und Herbst. Das waren noch einmal rund 50 Prozent weniger Spiele als in der Saison zuvor, die bereits von der Pandemie geprägt gewesen war und im Amateurbereich abgebrochen werden musste. In einer normalen Spielzeit werden im deutschen Fußball 1,4 Millionen Partien absolviert. Vor diesem Hintergrund wurden in der Saison 2020/2021 nur 131.000 Erstregistrierungen von Spieler*innen verzeichnet, im Jahr zuvor waren es 185.000 gewesen. Zudem sank die Zahl der eingesetzten Schiedsrichter*innen von 52.000 auf knapp 45.000. Die Austritte im Schiedsrichter*innenbereich (7330) bewegten sich auf einem geringeren Niveau als in den Vorjahren, allerdings wurden in der Zeit des fehlenden Spielbetriebs auch nur knapp 2000 Neueintritte verzeichnet (Vorjahr: 6300). 24.544 Vereine sind im DFB registriert, der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beträgt 0,74 Prozent. Die Zahl der Vereinsmitglieder in den 21 Landesverbänden unter dem Dach des DFB liegt bei 7,06 Millionen Menschen. Nach den stetigen Steigerungen in den vergangenen Jahren bis hin zum Rekord von 7,17 Millionen Personen in 2020 ist dies der tiefste Stand seit 2017, macht der DFB deutlich.