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Amateurfußball

DFB-Vize Koch fordert „greifbares Signal“ für die Amateure

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Dr. Rainer Koch
Foto: IMAGO / Jan Huebner

Seit Anfang November befindet sich der deutsche Amateurfußball aufgrund des Lockdowns in einer Zwangspause. Nun mehren sich die Stimmen, bei anstehenden Lockerungen auch die Amateure zu berücksichtigen. Dafür sprach sich auch DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch aus.

DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, beim Verband unter anderem zuständig für den Amateurfußball, hat eine klare Forderung an die Politik gestellt. Der Amateurfußball benötige eine „greifbare Perspektive, ein Signal, wann wir wieder zurück auf die Sportplätze können“. Zudem forderte Rainer Koch in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ weiter: „Jetzt muss der Amateurfußball mit seinen akribisch ausgearbeiteten und nachweislich nahezu perfekt umgesetzten Hygienekonzepten dringend von der Politik als fester Teil der Lösung gesehen werden, wenn wir über Lockerungen sprechen“, so Koch.

WHO-Studie belegt: Weniger Bewegung durch Fußball-Pause

Bereits unter der Woche hatte der ehemalige Bundesliga-Manager Ralf Rangnick das Vorgehen der Bundesregierung, im Bezug auf den Amateursport, kritisiert. „Wenn wir die Kitas, Schulen und Vereine noch länger geschlossen halten, riskieren wir die Entwicklung einer kompletten Generation in allen relevanten Bereichen: körperlich, geistig und kognitiv“, mahnte Rangnick. In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch Koch. „Wir wünschen uns ein deutlich stärkeres Bewusstsein und mehr Sensibilität für die Wichtigkeit des Amateursports – unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten, aber auch im Sinne der allgemeinen Gesundheitsförderung“, so der DFB-Vizepräsident, der die Dringlichkeit seines Anliegens mit einer Studie belegt. „Laut Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegten sich schon vor Corona rund 80 Prozent der Jungen und 88 Prozent der Mädchen in Deutschland sportlich zu wenig. Breitensport muss also noch viel wichtiger werden und darf nicht stiefmütterlich behandelt werden.“

Koch: Finanzielle Belastung bei den Vereinen steigt weiter an

Zunehmend rückt in der Diskussion laut Koch die finanzielle Belastung der Amateurvereine in den Blickpunkt. „In einer Umfrage des BFV unter den bayerischen Vereinen kam im Dezember 2020 unter anderem heraus, dass weniger Vereine eine Bedrohung ihrer Existenz wahrnehmen als noch im Frühjahr 2020, als die Pandemie neu war“, so der DFB-Vize, der zudem weiterhin ergänzte: „Das wirtschaftliche Problem im Amateurfußball sind weniger die Eintrittsgelder der Spiele, die derzeit wegfallen. Belastend für die Etats ist, dass den Vereinen ihre Veranstaltungen wie Sommerfeste oder Jugendturniere als Einnahmequelle fehlen. Auch Pachten für Vereinsgaststätten spielen zum Teil eine wichtige Rolle.“

Warum der DFB seinen Mitgliedsvereinen finanziell nicht unter die Arme greifen kann, versuchte Koch ebenfalls deutlich zu machen. „Hypothetisches Beispiel: Jeder Verein würde 5000 Euro erhalten, dann wäre das ein Gesamtvolumen von mehr als 122 Millionen Euro – ohne langfristigen Effekt. Die Verbände müssen mit Programmen und Inhalten überzeugen, gemeinsam mit den Vereinen Überzeugungsarbeit für den Breitensport leisten“, so der 62-Jährige abschließend. Der aktuelle Lockdown gilt noch bis zum 14.02. In der kommenden Woche wollen Bund und Länder über den neuen Maßnahmen-Katalog beraten.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.