Oddset-Pokal
DFB-Pokal: Standard bricht Eintracht das Genick
Der FC Eintracht Norderstedt hat eine bittere Niederlage im DFB-Pokal hinnehmen müssen. Trotz einer starken Leistung und einigen Hochkarätern unterlag der Regionalligist dem VfL Wolfsburg knapp vor 4500 Zuschauern mit 0:1. Dabei hätte es durchaus einen Eintracht-Treffer geben können.
Der Favorit aus der Bundesliga startete erwartungsgemäß mit viel Ballbesitz und Kontrolle ins Spiel. Allerdings fehlte den Wölfen gerade in der Offensive der letzte Punch. Nationalstürmer Mario Gomez hatte in der 13. Minute die erste Möglichkeit, schoss aus der Distanz aber etwa zwei Meter vorbei. Vier Minuten später hätte es dann beinahe geklingelt. Blaszczykowski schlenzte die Kugel aus 16 Metern an den linken Pfosten. Im Nachsetzen drückte Gomez den Ball in Richtung Tor, wo Mandic kurz vor der Linie klären konnte. In Folge dessen machte der Regionalligist die Räume wieder enger und ließ fast nichts mehr zu. Statt-dessen zeigten sich die Schleswig-Holsteiner auch in der gegnerischen Hälfte: Im Anschluss an einen Konter kam Drinkuth im Strafraum zu Fall. Doch die Pfeife von Schiedsrichter Koslowski blieb zurecht stumm. Kurz der Pause sorgte ein Eckball nochmal für Unruhe im Wolfsburger Strafraum. Bojadgian hielt den Fuß hin, traf den Ball aber nicht richtig. So konnte Casteels souverän parieren. Auch in der zweiten Hälfte spielte der Underdog weiter mutig nach vorne – und belohnte sich beinahe dafür. Philipp Koch schlenzte einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer an den Außenpfosten (55.). Es war der Weckruf für den Bundesligisten, der nur vier Minuten später eiskalt zuschlug. Nach einem Eckball stieg Camacho am höchsten und nickte das Leder aus kurzer Distanz ein. Die Wölfe kontrollierten nun das Spiel wieder. Camacho gelang in der 80. Minute fast sein zweiter Treffer, der Neuzugang aus Malaga schoss den Ball aufs Tornetz. Auf der anderen Seite versuchte sich Koch erneut per Freistoß aus zentraler Position.
Dieses Mal visierte er das andere Eck an und verfehlte den Kasten nur haarscharf. Wenig später setzte sich der eingewechselte Meyer stark auf der rechten Angriffsseite durch und flankte in die Box. Dort köpfte Veselinovic das Leder nur knapp am Tor vorbei (85.). Es sollte die letzte Torchance der tapferen Norderstedter sein, die nach einem starken Fight aus dem Pokal ausschieden. Nur ein Gegentor, viele eigene Chancen und ein wirkungsloser Mario Gomez, der gegen die FCEN-Innenverteidiger nur wenig Land sah. „Es ist gut gelaufen, Marin Mandic und ich waren immer dicht dran bei seinen Abschlüssen. Wir können am Ende zufrieden mit unserer Leistung sein“, meinte Bojadgian. Sein Kollege Mandic ergänzte: „Wir haben es geschafft, alle elf Gegner in Schach zu halten. Mit ein bisschen mehr Glück kommen wir weiter. Ein Gegentor nach einem Standard ist in so einem Spiel natürlich bitter“, so der Innenverteidiger, der auch einige Worte mit Mario Gomez im Spiel wechselte: „Wir haben ein bisschen Trashtalk gehabt“. Der angesprochene Stürmer der Wölfe zeigte sich zufrieden aber auch selbstkritisch: „Ich habe ein gutes Spiel von uns gesehen, mit einem Stürmer, der vorne leider den Ball nicht reinbekommen hat. Wir hätten das Spiel klarer gewinnen müssen“, so Gomez, der anfügte: „Im Pokal muss man einfach weiterkommen und das haben wir geschafft“. Das lag natürlich auch an Ignacio Camacho, der den Treffer des Tages erzielt hatte. Gomez zeigte sich im Anschluss dankbar: „Ich bin froh, dass er den Treffer gemacht hat, ich hätte noch zwei Stunden spielen können ohne zu treffen“, schmunzelte der Nationalspieler, der mit seinem Team am Ende durchaus mit etwas Glück den Einzug in die nächste DFB-Pokal Runde feiern konnte.
Fotos: KBS-Picture