Oddset-Pokal
DFB-Pokal: Petersen zu flott für Barmbek-Uhlenhorst
DFB-Pokal: Der HSV Barmbek-Uhlenhorst hat im Pokalspiel gegen den SC Freiburg eine 0:5-Niederlage hinnehmen müssen. Dabei erzielte der ehemalige Werder-Kicker Nils Petersen, vor rund 4600 Zuschauern, gleich vier Tore und sorgte somit nahezu im Alleingang für den Auswärtserfolg. Dennoch: BU war, mit Recht, stolz auf die erbrachte Leistung!
Das Wetter war bilderbuchmäßig, der Rasen war bundesligatauglich und die Kulisse atemberaubend: Mit perfekten Bedingungen startete der HSV Barmbek-Uhlenhorst nach über 40 Jahren Abstinenz am Sonntagnachmittag, gegen den SC Freiburg, wieder in den DFB-Pokal und bekam bereits nach zwei Zeigerumdrehungen eine kalte Dusche verpasst: Nils Petersen, seines Zeichens Top-Stürmer der Badener, brachte die Gäste nach einer Vorlage von Jonas Führenbach mit 1:0 in Front, was BU allerdings gut wegstecke und immer wieder versuchte den Ball in die eigenen Reihen zu bringen. BU-Schlussmann André Tholen konnte sich in der Folge gleich mehrfach auszeichnen. Zuerst parierte der 31-Jährige einen schönen Flachschuss von Maximilian Philipp (25.), ehe Tholen den wuchtigen Schuss von Julian Schuster aus dem Giebel fischte (30.). Kurz vor der Pause dann die beste Möglichkeit für BU in der Partie:
Nach einer Lange-Flanke landete der Ball am zweiten Pfosten bei Pascal El-Nemr, der allerdings zu überrascht schien und das Leder nur mit dem Oberschenkel traf. Im Gegenzug musste das Pieper-Ensemble den zweiten Treffer schlucken: Im ersten Versuch setzte Maximilian Philipp das Spielgerät noch gegen den Pfosten – beim Abpraller stand Petersen goldrichtig und netzte zum 2:o ein (45.). Und die Breisgauer kamen ähnlich wie in Abschnitt eins gut aus der Kabine. André Tholen konnte sich erneut auszeichnen, als der 31-Jährige einen Schuss von Petersen noch gegen den Querbalken lenkte (47). Eben dieser Petersen schnürte nach 61 Minuten jedoch seinen Dreierpack und machte den Sack endgültig zu. Der 26-Jährige traf aus spitzem Winkel, nach Vorlage von Julian Schuster, zum 3:0 der Gäste. Nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte der SCF-Stürmer noch einen drauf und verwandelte zum 4:0 für die Breisgauer. Abschließend setzte Julian Schuster, mit seinem 5:0, der Partie noch die Krone auf (71.).
„Wenn man mit denen in einen Zweikampf gegangen ist, hat das schon geknallt. Das hat man gemerkt. Aber natürlich war Freiburg auch spielerisch viel stärker als wir, was bei so einem Klassenunterscheid natürlich normal ist. Da muss man dann auch realistisch sein“, so der 22-jährige Libanese Pascal El-Nemr nach dem Schlusspfiff. Auch sein Teamkollege Sebastian Clausen stellte den großen fußballerischen Unterschied in den Vordergrund: „Man hat schon gesehen wie schnell, spritzig und gedankenschnell der SC Freiburg war. Der Abschluss von Nils Petersen, im Strafraum, ist schon extrem gut. Der schießt nicht umsonst 20 Tore in der 2.Liga. Das 5:0 ist akzeptabel für uns. Wir haben uns gut aus der Affäre gezogen und hatten auch ein paar Torchancen. Aber das sollte heute nicht sein. Über die etwas defensivere Taktik in Abschnitt zwei äußerte sich Clausen wie folgt: „Das ist nun mal unsere Spielweise.“
„Aber wenn Du dann hinten aufmachst, dann bekommst Du noch mehr Gegentore“, so der ehemalige AFCler. Tolga Odabas war nach dem Abpfiff schon mit seinen Gedanken beim Pokalfight gegen Paloma: „Die Atmosphäre war, bei den drei Spielen in der letzten Zeit, sehr gut. Es war definitiv ein Erlebnis wert. Am Wochenende geht es jetzt wieder gegen Niendorf und das vor 60 Zuschauern. Dann hast Du eine andere Einstellung. Deswegen müssen wir nun den Hebel umstellen und uns wieder dem Alltag widmen. Das nächste ist der Pokal am Mittwoch, wo wir natürlich Paloma schlagen wollen. Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr wieder im Oddset-Pokalfinale zu stehen und unseren Titel zu verteidigen.“ Abschließend kam der Spaßvogel wieder durch: „Wenn das klappt, spielen wir vielleicht im nächsten Jahr gegen Bayern München“, so der 25-Jährige. BU-Trainer Frank Pieper freute sich über den Auftritt seines Teams:
„Wir haben ein bisschen zu früh das 0:1 bekommen. Was meine Jungs aber überragend gemacht haben ist, dass sie sich so schnell gefangen haben und diszipliniert weitergespielt haben“, so der BU-Coach. „Es war klar, dass wir nicht so oft den Ball haben, wie Armin sich das gewünscht hat. Trotzdem hätte ich auch nicht so kurz vor der Pause auch noch das 2:0 bekommen wollen, aber das ist dann nun mal der Unterschied zwischen den Ligen. Was Freiburg an taktischen Leistungen gezeigt hat, bei den Temperaturen, war gut zum Lernen für unsere Spieler.“ Dennoch war der 43-Jährige am Ende zufrieden: „Mit dem 0:5 kann ich gut leben. Die Fans sind stolz auf die Mannschaft und ich denke, dass ist das, was wir aus diesem Spiel mitnehmen sollten. Wir haben versucht, das Bestmögliche zu holen, mehr war heute aber nicht drin. Dann müssen wir halt noch einmal einen neuen Angriff wagen“, blickt der Coach positiv in die Zukunft. Gäste-Coach Christian Streich lobte das tolle Management und die gesamte Veranstaltung:
„Es war toll. Ich freue mich immer riesig auf Pokalspiele, weil man dort auch mal gegen Vereine spielt, die nicht unbedingt in der 1. oder 2. Liga spielen. Schon die Hinfahrt hat mir große Freude bereitet“, so der 50-Jährige, der anfügt: „Die ganze Organisation und die komplette Atmosphäre war einfach toll!“ Mit der Leistung seiner Mannen war der SCF-Trainer ebenfalls zufrieden: „Wir mussten gegen so eine Mannschaft gut aufgestellt sein. Den Ball haben wir laufen gelassen und es vermieden in unnötige Zweikämpfe zu kommen. Zudem haben wir sehr konzentriert gespielt. Das 1:0 war sehr wichtig und dann ist es für den Gegner auch schwer, wenn Du viel arbeiten und laufen musst“, so der Breisgauer abschließend.
Foto: Niklas Heiden