Amateurfußball
DFB-Bosse bezeichnen Bund-Länder-Regelungen als „enttäuschend“
In der Nacht von Montag auf Dienstag haben Bund und Länder neue Corona-Beschränkungen beschlossen. Für den Amateurfußball bedeutet das weitere Wochen auf dem Abstellgleis. Die DFB-Bosse Fritz Keller und Dr. Rainer Koch haben die neuen Regelungen sehr scharf kritisiert.
Nach den Beratungen von Bund und Ländern am vergangenen Montag hat sich nun der Deutsche Fußball-Bund zu den neuen Beschlüssen geäußert. Dabei brachten Präsident Fritz Keller und Vizepräsident Dr. Rainer Koch ihren Unmut zum Ausdruck. „Es ist enttäuschend, dass der organisierte Amateursport bei den jetzt getroffenen Bund-Länder-Beschlüssen mit keiner Silbe erwähnt wird. Bei aller gebotenen Vorsicht angesichts steigender Infektionszahlen bedauern wir es sehr, dass abermals Verbote im Mittelpunkt stehen und nicht Lösungen, die Wege bieten, angemessen mit der Pandemie umzugehen. Denn die hat der Sport aufgezeigt“, ärgern sich die DFB-Bosse in einem veröffentlichten Statement. Der erneut verlängerte Lockdown schränkt die Fußballer, nachdem bei den letzten Beratungen noch Lockerungen beschlossen wurden, erneut stark ein. Bis zum 18. April sollen die neuen Beschlüsse gelten. Nur Kinder bis 14 Jahre dürfen auf den Platz, mit maximal zehn Kindern. Alle anderen Spieler:innen müssen sich an die Kontaktbeschränkungen halten, dürfen nur maximal zu zweit kicken.
DFB-Bosse betonen: „Fußball ist kein Pandemietreiber“
„Gerade der Fußball als kontaktarme Sportart im Freien verfügt über erprobte und funktionierende Konzepte, das haben die vergangenen beiden Wochen, als in Vereinen zum Teil wieder trainiert werden konnte, zum wiederholten Male unter Beweis gestellt. Wir haben unsere etablierten Strukturen angeboten, wenn es beispielsweise darum geht, endlich breit angelegte Testungen umzusetzen. Der organisierte Amateurfußball wird leider auch nach einem Jahr Pandemie immer noch nicht als Teil der Lösung begriffen. Dabei sind es gerade unsere Millionen aktiven Fußballer*innen hierzulande, die bestens wissen, was es heißt, sich an Regeln zu halten“, betonen Keller und Koch in ihrem Schreiben weiter und ergänzen abschließend: „Alle bisherigen Erkenntnisse weisen darauf hin, dass das aktive Fußballspielen unter freiem Himmel kein Pandemietreiber ist und die Ansteckungsgefahr auf dem Spielfeld minimal ist. Speziell für Kinder und Jugendliche tragen regelmäßige Bewegungsangebote im geschützten Vereinsumfeld zur körperlichen und seelischen Gesundheit bei.“ Die neuerlichen Beschlüsse zwingen auch die Verbände zum Handeln. Viele hatten sich bisher gegen einen vorzeitigen Saisonabbruch ausgesprochen. Dieser wird mit den neuen Beschlüssen aber immer unwahrscheinlicher.