Regionalliga Nord
Der Plan, die Ziele, die Liga: Reimers will die HSV U21 führen
Nach rund zehn Monaten Pause startet am kommenden Sonntag die U21 des Hamburger SV in die neue Saison. Mit einer runderneuerten Mannschaft erfolgt Trainer Pit Reimers ehrgeizige Ziele. Aber: Der 37-Jährige ist sich bewusst, dass es Rückschläge für den Nachwuchs geben kann.
Für U21 Pit Reimers und seine neu formierte U21 wird es am kommenden Sonntag zum ersten Mal Ernst. Vor heimischer Kulisse spielen die Rothosen im ersten Spiel der neuen Saison in der Regionalliga Nord gegen den SV Drochtersen/Assel. Fast zehn Monte musste der HSV-Nachwuchs damit auf ein Pflichtspiel warten. Dementsprechend groß ist die Vorfreude. „Wir haben das letzte Mal in Kiel am 1. November 2020 um Punkte gespielt. Immerhin durften wir irgendwann wieder Testspiele in Trikots bestreiten. Wir haben uns total gefreut, als der Starttermin da war und wir wieder ein Ziel hatten. Jeder Fußballer spielt am Wochenende am liebsten um Punkte und misst sich mit Gegnern“, zeigte sich Trainer Reimers bereits erfreut und fügte an: „Deshalb ist die Vorfreunde groß auf Sonntag, dieses Gefühl wieder zu spüren. Das Kribbeln bei mir selbst und auch bei der Mannschaft ist etwas ganz anderes. Die Jungs sind voller Energie.“ Dabei hat sich in der U21 einiges verändert. Die neue HSV-Philosophie: Noch mehr junge Spieler, keine Routiniers mehr. Der aktuell verletzte Keeper Bennet Schauer ist mit 22 Jahren der älteste Akteur. Im Testspiel gegen den Lüneburger SK am vergangenen Wochenende hatte das Reimers-Team einen Altersdurchschnitt von 19,3 Jahren. Und dennoch ist für Reimers das Ziel klar: „Wir sind alle Fußballer und haben so lange darauf gewartet, wieder zu spielen, dass es nur das Ziel Aufstiegsrunde gibt. Wir wissen aber auch, dass da ein paar mehr Mannschaften rein wollen und es ein Hauen und Stechen um die oberen Plätze geben kann. Wir wollen da dabei sein.“ Diese Aufgabe wird nicht einfach.
Für die Saison: Reimers will „Power und Energie“ kombinieren
Immerhin kommen viele Spieler von Reimers aus dem Jugendbereich, spielen am kommenden Wochenende ihr erstes Pflichtspiel im Herren-Bereich. Deshalb ist Reimers schon ganz klar, auf welche Tugenden es in diesem Jahr ankommen wird. „Alle haben seit November nicht mehr um Punkte gespielt, sind in der Findungsphase. Es geht darum die Energie und Power zu kombinieren, dass es darum geht im Fußball, Spiele zu gewinnen. Die Jungs sind jetzt im Herren-Fußball und müssen lernen, wie man Spiele gewinnt. Es muss darum gehen, effektiv zu sein“, machte Reimers deutlich und ergänzte: „Vor dem eigenen Tor und dem gegnerischen Tor brauchen wir eine gewisse Konsequenz. Wenn wir das auf den Platz bringen, das hat die Vorbereitung gezeigt, dann sind wir gut. Sie müssen eine gewissere Widerstandsfähigkeit an den Tag legen.“ Schließlich gehe es am Ende darum, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs an das Profi-Team heranzuführen. Das ist die oberste Priorität von Reimers in der U21. „Die Jungs müssen relativ schnell erwachsen werden. Dadurch, dass es nicht mehr den Routinier gibt, hinter dem sich der junge Spieler verstecken kann, gilt es für alle Spieler möglichst schnell Verantwortung zu übernehmen – und zwar für alle. Wenn Du mit so einer jungen Mannschaft spielst, dann ist die Hierarchie sehr flach. Keiner darf sich verstecken und ich nehme sie auch in die Pflicht. Wir wollen auch Persönlichkeiten entwickeln und Typen haben. Die entwickeln sich nur, wenn sie auch Fehler machen und man ihnen nicht alles hinterherträgt“, stellte der 37-Jährige klar. Dafür hat Reimers einen Plan.
HSV will Team werden – „Persönliche Interessen hintenanstellen“
Das bedeutet aber auch eine gewisse Geschlossenheit als Team. Genau darauf will Reimers verstärkt achten. „Zum einen muss jeder seine persönlichen Interessen hintenanstellen und begreifen, dass wenn er in einer erfolgreichen Mannschaft spielt, ohnehin mehr im Fokus ist. Wenn jemand auf eigene Rechnung spielt, dann wird das der Mannschaft schaden“, machte der HSV-Coach klar. Zudem wies der 37-Jährige daraufhin: „Der Fußball in der U19-Bundesliga ist ein anderer als in der Regionalliga Nord. Und natürlich bereiten wir die Mannschaft darauf vor, dass da etwas anderes auf sie zukommt. Mit Drochtersen kommt eine Männermannschaft und für uns geht es darum, dagegen zu halten und die spielerische Klasse dennoch aufblitzen zu lassen.“ Mit Luca Benz (VfB Stuttgart), Leon Sommer, Timon Burmeister und Moses Otuali (VfL Wolfsburg U19/U23), Maximilian Großer (Dynamo Dresden) und Pingdwinde Beleme (FC St. Pauli U23) könnten sechs Neuzugänge am Sonntag in der Startelf stehen. „Sowohl von ihrer Persönlichkeit passen die Neuen super rein, als auch vom sportlichen Aspekt. Natürlich haben wir bei den drei Wolfsburgern davon profitiert, dass Wolfsburg seine U23 abgemeldet hat. Sonst wäre es schwer geworden, die drei zu bekommen. Man sieht, dass alle in einem NLZ ausgebildet wurden und die haben schon eine gewisse fußballerische Ausbildung genossen. Aus verschiedenen Gründen wollen sie nun hier den nächsten Schritt machen“, so Reimers abschließend.