Regionalliga Nord
Deichmann: „Der Fokus liegt jetzt auf Montag!“
Die Bundesliga-Reserve des FC Sankt Pauli hat am Sonntagnachmittag im Stadion Hoheluft eine bittere 1:2-Niederlage hinnehmen müssen. Dem VfB Lübeck reichten in seinem Gastspiel zwei Treffer um die drei Punkte an die Ostsee zu entführen.
Die Partie im Stadion Hoheluft startete mit einer sehr langen Abtastphase, in der beide Mannschaften darauf bedacht waren, keine Fehler zu begehen. Dementsprechend wenige Torabschlüsse waren auf beiden Seiten zu sehen, dennoch lag der Ballbesitz klar auf Seiten der „Boys in Brown“. Nach 20 Minuten war es Maurice Litka, der sein Glück, wie schon zuvor sein Teamkollege Patrick Franke, einmal aus der Distanz probierte. Jonas Toboll musste zwar eingreifen, konnte den Schuss aber zur Seite abwehren. Nur wenige Zeigerumdrehungen später belohnten sich die „Kiezkicker“ für ihre guten Aktionen selbst: Wieder war es Maurice Litka, der sich aus rund 25 Metern ein Herz fasste und ins linke untere Toreck traf (29.). Von den Gästen war weiterhin wenig zu sehen und erst kurz vor der Pause fanden diese die Bindung zur Partie. Christopher Kramer zwang Svend Brodersen, mit seinem Piken-Schuss, zu einer Glanzparade (42.). Die „Braun-Weißen“ schienen gedanklich schon in der Kabine und wurden, wenn auch schmeichelhaft, bestraft: Marvin Thiel mit der Vorlage für Kubilay Büyükdemir, der das Leder aus 16 Metern, ähnlich wie Litka, zum Ausgleich im Tor versenkte (45.). FCSP-Keeper Svend Brodersen war dabei chancenlos.
Die Gäste von der Lohmühle starteten deutlich frischer in den zweiten Abschnitt und schienen sich einiges vorgenommen zu haben und das spiegelte sich, eine Viertelstunde nach Wiederbeginn, dann auch im Ergebnis wieder. Eine Ecke von Maurice Maletzki schädelte Dennis Wehrendt, am ersten Pfosten, über den weißen Kreidestrich zur Führung der Schleswig-Holsteiner ein (64.). Remigius Elter reagierte und brachte Jan-Marc Schneider und Marian Kunze in die Partie, die allerdings nicht den gewünschten Effekt erzielen konnten. Und Lübeck steckte nicht auf: FCSP-Keeper Svend Brodersen stemmte sich gegen die drohende Niederlage und fischte einen schönen Flachschuss von Maurice Maletzki vor der Torlinie weg (75.). „Die erste Halbzeit läuft super für uns und wir haben die besseren Chancen. Wenn du dann, quasi mit dem Pausenpfiff den Ausgleichstreffer bekommst, dann ist das natürlich schon sehr bitter“, so FCSP-Capitano Yannick Deichmann nach dem Schlusspfiff. „In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr ganz so geordnet und der VfB hat das dann schlau gemacht“, analysierte der 21-jährige, der schon weiter dachte: „Das nächste Spiel gegen den HSV ist das Wichtigste!“
VfB-Zepterschwinger Denny Skwierczynski war am Ende froh, dass der VfB mit 27 Punkten in die Winterpause geht: „Wir haben eine sehr schwierige Hinserie erlebt und die Erwartungshaltung in Lübeck ist immer etwas höher. Das haben wir nicht immer darlegen können und deswegen sich wir umso glücklicher, dass wir die Punkte heute mitgenommen haben“, erklärte der 41-jährige, der anfügt: „Zum ersten Mal in dieser Saison hatten wir wirkliche Probleme mit der Aufstellung. Deshalb mussten wir ein bisschen umbauen und die Mannschaft wurde verjüngt. Das hat das ganze etwas schwierig gemacht“, so der Lübecker. FCSP-Coach Remigius Elert war nach der Partie natürlich enttäuscht: „Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und haben uns Chancen kreiert, sowie eine große Sicherheit am Ball ausgestrahlt. Die Führung war dann natürlich auch verdient. Dass wir dann, kurz vor der Pause den Ausgleich bekommen, ist ganz besonders bitter. Aber wir müssen uns in diesen Situationen einfach besser konzentrieren“, so der 38-jährige, der ebenfalls schon in Richtung Montagabend dachte: „Wir haben noch ein ganzes wichtiges Spiel vor der Brust und das ist das Derby beim HSV“, so Elert abschließend.
Foto (Archivbild): Lars Mundt (Smart Art)