Oberliga Hamburg
„Dassendorf-Frust“! Nur ein Punkt gegen MSV
Die TuS Dassendorf lässt weiter Punkte liegen. Gegen den Meiendorfer SV wollte der Ball einfach nicht ins Tor. Nach 97 umkämpften Minuten stand am Wendelweg ein mageres 0:0. Jubel hingegen bei den Gästen von der B75, die sich über einen Achtungserfolg im Abstiegskampf freuen können.
Von Beginn an ließen es die Hausherren offensiv angehen. Ein Zuspiel von Amando Aust verarbeitete Mattia Maggio mit der Brust und schloss sofort ab. Den Schuss des Angreifers hatte Meiendorf-Keeper Briant Alberti im Nachfassen. Weitere Chancen sollten folgen, doch die letzte Konsequenz fehlte der Dassendorfer Offensivreihe vor dem Tor. Einmal hatten die Gäste auch Glück. Nachdem Pascal Nägele den Ball in den Strafraum löffelte, legte Sven Möller quer auf Marcel von Walsleben-Schied. Der Routinier nickte locker ein, doch die Fahne war oben. „Niemals!“, ärgerte sich Möller über die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns. Dassendorf blieb weiter spielbestimmend, hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Meiendorf hingegen konzentrierte sich ausschließlich auf die Defensive, agierte sehr destruktiv. Zweimal setzten sich die Gäste in der Dassendorfer Hälfte fest, konnten aber nicht für einen Hauch von Torgefahr sorgen. Nach einem insgesamt ziemlich unansehnlichen ersten Abschnitt ging es torlos in die Kabinen.
Wirklich verbessert agierten beide Teams auch in Hälfte zwei nicht. Der Serien-Meister drängte weiter auf die Führung, kam aber nicht zu handfesten Chancen. Fast aus Zufall wäre es zum 1:0 gekommen. Über den rechten Flügel schlug Nägele den Ball scharf in die Mitte. Die Hereingabe wurde länger und länger und segelte letztlich knapp am linken Torpfosten vorbei. Auch in der Folge fehlte Dassendorf das nötige Glück. Nach Nägele-Flanke kam Kurzynski komplett frei an die Kugel, köpfte das Spielgerät aber leichtfertig vorbei. Meiendorf hielt weiter kämpferisch dagegen. Nach einem grenzwertigen Einsteigen von Ephrahim Asante gegen von Walsleben-Schied sah der Meiendorf-Angreifer gelb. Damit war er noch gut bedient. Kurz darauf die Mega-Chance für den Gastgeber. Nägele bediente Maggio, der den Ball sogar noch annehmen konnte, aus drei Metern aber mitten in die Arme von Alberti spitzelte. Zehn Minuten vor Abpfiff hatte Henrik Dettmann den Sieg nochmal auf dem Fuß. Seine Direktabnahme konnte aber wenige Meter vor der Torlinie noch abgeblockt werden. In der Nachspielzeit ergaben sich für die Gäste sogar nochmal Räume zum Kontern, doch die einzelnen Angriffe wurden vom MSV nicht sauber ausgespielt.
Am Ende ein mageres 0:0. Frust bei der Tus Dassendorf. In den Schlussminuten kam es zu einem Disput zwischen Trainer Elard Ostermann und dem Schiedsrichter-Assistenten. „Es ist sicher nicht die Aufgabe eines Schiedsrichter-Assistenten, eine Mannschaft mit Äußerungen zu provozieren. Darüber haben wir uns ausgetauscht und dann akzeptiert man das nach dem Spiel“ erklärte Ostermann. Die Punkteteilung stimmte den Coach alles andere als zufrieden: „Ich bin noch ein bisschen fassungslos. Wir hatten viele Großchancen, wovon eine einfach reingehen muss. Der Gegner entwickelt dann irgendwann den Glauben daran, dass er hier was mitnimmt und einem selber läuft die Zeit davon.“ Seinem Team fehlte es insgesamt an Dynamik. Offensiv-Waffe Maximilian Dittrich schmorte 90 Minuten auf der Bank. „Es gibt halt auch ein paar Jungs die richtig gut trainieren und da den Vorzug erhalten“, begründete Ostermann die Abstinenz des besten TuS-Torjägers der vergangenen Saison. Bei Meiendorf hingegen freut man sich über einen Achtungserfolg. Und das obwohl Baris Saglam nicht da sein konnte. Der Cheftrainer weilte auf der Hochzeit seines Bruders. Stattdessen sprang Co-Trainer Tobias Sävke ein. „Ich muss der Mannschaft ein Riesen-Lob aussprechen. Sie hat sich den Punkt verdient. Wir dürfen uns aber auch nicht beschweren, wenn wir nach 25 Minuten mit 0:3 hinten liegen“, gab der ehemalige Concordia-Torwart zu. Einen heftigen Wermutstropfen gibt es für die Mannen von der B75 dennoch. Lawrence Schön verletzte sich in der zweiten Hälfte. Schön konnte seinen Arm nicht mehr bewegen, musste dann mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. „Vielleicht ist eine Sehne in der Schulter gerissen“, mutmaßte Sävke auf der PK.
Foto (Archivbild): KBS-Picture