Oberliga Hamburg
„Dasse“ zündet Turbo: 7:1-Kantersieg gegen Condor
Vor der Pause pfui, nach der Halbzeit hui: Vor 141 Fans fegte die TuS Dassendorf taifunartig über den SC Condor hinweg. Am Ende stand ein 7:1-Sieg für die Ostermann-Equipe, obwohl Condor in Führung gegangen war. Raubvögel-Coach Olufemi Smith fehlten nach Abpfiff kurzzeitig die Worte.
Die Partie am Wendelweg begann zwar optischen Vorteilen für die Gastgeber aus Dassendorf, die erste Chance und das erste Tor erzielten aber die Gäste aus Farmsen. Atnan Veseli wurde am Sechzehner bedient und vollstrecke eiskalt an TuS-Schlussmann Christian Gruhne vorbei ins Eck (20.). Die Führung für die Smith-Elf, die allerdings nur knapp 240 Sekunden Bestand hatte. Denn: Auf der Gegenseite probierte es Kristof Kurczynski aus kurzer Distanz, doch Stanislaw Lenz reagierte sensationell. Sein Abpraller landete aber am zweiten Pfosten bei Marcel von Walsleben-Schied, der die Pille aus 30 Zentimetern Entfernung einnetzte. Glück hatten die Gastgeber dennoch, dass sie mit einem Remis in die Pause gingen. Nur kurz nach dem Ausgleich war Gruhne erneut gefordert. Nach einem Eckball von Göhkan Iscan war es Incheol Choi, der den Dasse-Schlussmann zu einer Glanzparade zwang (26.). Sein blaues Wunder erlebten nach der Pause dann aber nicht nur die Zuschauer, sondern vor allem die Raubvögel. Den Anfang machte Mattia Maggio, der aus kurzer Distanz eine Möller-Ecke über die Linie stocherte (51.). Schöner machte es nur zehn Minuten später sein Teamkollege Sven Möller, der aus 20 Metern in die linke untere Ecke traf (61.). Zwischenzeitlich hatte bereits Samuel Louca auf 3:1 für die Hausherren erhöht (56.). In der letzten Viertelstunde zerlegten die Ostermann-Schüler die Raubvögel dann endgültig in ihre Einzelteile. Mattia Maggio (77.), Seyd Saqib (78.) und Linus Büchler (82.) machten den Sieg des aktuellen Meisters perfekt.
„Herzlichen Glückwunsch an Dassendorf, mehr möchte ich zu dem Spiel fast gar nicht mehr sagen“, begann Condor-Trainer Olufemi Smith nach Abpfiff sein Statement, um dann doch anzufügen: „Die erste Halbzeit war sehr ordentlich von uns. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das Unentschieden war für mich zur Halbzeit leistungsgerecht. Was wir dann in der zweiten Halbzeit erlebt haben, das muss ich erstmal sacken lassen“, so Smith weiter, der dann deutlich wurde: „Das schmerzt richtig und ist in der Art und Weise unterirdisch. Das war einer Oberliga-Mannschaft nicht mehr würdig. Ich habe keine Erklärung für das Verhalten meiner Spieler. Wenn ich in der Oberliga sechs Stück in einer Halbzeit kriege, dann muss ich mich fragen, ob ich für diese Liga bereit bin. Und das waren wir nicht“, ergänzte der 40-Jährige. Dassendorf-Coach Elard Ostermann bilanzierte: „In der zweiten Halbzeit war dann das, was man einen Rausch nennt. Es war endlich mal ein Spiel, wo man in der zweiten Halbzeit das Gefühl hatte, dass jeder Spieler den gleichen Gedanken hat“, so Ostermann, der auch erklärte, weshalb die Situation am Wendelweg aktuell eher schwierig ist. „Mannschaft und Trainer-Team müssen sich erst aneinander gewöhnen und durch meine relativ häufige Abwesenheit (Trainerlehrgang, Anm. d. Red.), kann das alles noch nicht so harmonieren. Das ist keine optimale Lösung, aber dafür machen die Jungs das richtig gut“, ergänzte Ostermann und fügte abschließend an: „Wenn ein Team zwei so unterschiedliche Halbzeiten spielt, dann ist das für einen Gegner immer schwer. Wir sind alle happy, es war eine gute zweite Hälfte.“
Foto: KBS-Picture