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LOTTO-Pokal

„Dasse“ gewinnt Pokal dank Last-Minute-Tor

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Die TuS Dassendorf ist Oddset-Pokalsieger 2019! Der Oberligist gewann durch ein Last-Minute-Tor von Dasse-Joker Kristof Kurczynski gegen den FC Eintracht Norderstedt mit 2:1. „Das ist der größte Moment meiner Karriere“, jubelte der große Held des Tages freudestrahlend nach dem Spielende.

War nach Abpfiff, wie seine Spieler, enttäuscht: EN-Trainer Jens Martens. Foto: KBS-Picture

Mit Norderstedt und Dassendorf trafen die Pokalsieger der vergangenen drei Jahre aufeinander: Die Eintracht holte die Trophäe 2016 und 2017 nach Hause, „Dasse“ ging als Titelverteidiger ins Spiel. Vor dem Anpfiff gaben Norderstedts Fans mit einem großen Transparent die Marschrichtung vor: „Hier gewinnt nur einer“, stand auf dem Plakat. Ihre Mannschaft war es am Ende aber nicht, in einem Spiel, in dem Dassendorf in der Anfangsphase gefährlicher war. Carolus (2.) und Möller (4.) prüften EN-Torwart Höcker, der aber souverän auf dem Posten war. Dann nahm der Favorit das Zepter in die Hand. Brüning bediente mit einem schönen Heber von Knebel Doeberitz im Strafraum, der den Ball an die Oberkante der Latte setzte (13.). Nur wenige Augenblicke später bereitete der 21-Jährige dann das 1:0 vor. Er schüttelte Kerim Carolus in der Box ab und legte quer zu Jordan Brown, der aus wenigen Metern zur Führung einschob (14.). Das Spiel blieb daraufhin sehr ausgeglichen, die Dassendorfer waren nun aber zwingender. Nägele köpfte knapp am Tor vorbei (30.), sieben Minuten später jubelten einige Dassendorf-Fans bereits. Rinik Carolus war nach einer Maggio-Flanke vollkommen frei zum Kopfball gekommen. Er setzte die Kugel allerdings aus wenigen Metern neben das Tor – stand dabei aber sowieso im Abseits. Auf der anderen Seite fehlten bei von Knebel Doeberitz‘ Fernschuss nur Zentimeter zum Ausbau der Führung (38.).

Kristof Kurczynski ballert hier den Ball in der Nachspielzeit in die Maschen. Foto: KBS-Picture

Kurz vor der Pause kochten die Emotionen hoch. Veselinovic ging „Dasse“-Torwart Gruhne an und wurde anschließend von Aust geschubst. Beide sahen im Anschluss die gelbe Karte. Der zweite Durchgang begann verhalten, beide Teams standen defensiv deutlich kompakter. Doch mit der ersten wirklichen Chance schlug „Dasse“ eiskalt zu. Nach einem langen Einwurf von Nägele landete der Ball bei Kerim Carolus. Dieser brachte das Spielgerät über Umwege zu Dettmann, der aus 14 Metern platziert ins linke Eck traf (68.). Das Tor beflügelte den Oberligisten, der zu weiteren Chancen kam. Möller schlenzte einen Freistoß wunderschön über die Mauer und scheiterte am stark reagierenden Höcker (78.). Zwei Minuten später verfehlte Hinze das Gehäuse per Volleyschuss nur um einen guten Meter. Als sich schon alle auf eine Verlängerung einstellten, gelang „Dasse“ der Lucky Punch. Marcel Lenz donnerte aus 13 Metern aufs Tor, Höcker reagierte mit einem großartigen Reflex. Doch der Abpraller landete direkt beim in der 80. Minute eingewechselten Kristof Kurczynski, der den vielumjubelten Siegtreffer erzielte (90.+3). „Das ist der größte Moment meiner Karriere“, jubelte Kurczynski, der bei seiner Einwechslung einen klaren Auftrag von seinen Kollegen mit auf den Weg bekommen hatte. „Unser Physio und Joe Warmbier haben mir gesagt:

Nach Abpfiff gab es kein Halten mehr: Die Spieler der TuS feierten mit den Fans. Foto: KBS-Picture

‚Du musst es jetzt machen!‘ Natürlich glaubt man da nicht so recht dran, aber am Ende hat es ja zum Glück geklappt“, schmunzelte der Spieler des Tages. „Das zählt sicherlich zu einem der emotionalsten Momente für mich“, freute sich auch Dassendorfs Amando Aust. Bei den Norderstedtern saß der Frust dagegen tief. „Es ist zum Kotzen“, ärgerte sich EN-Torwart Höcker. Jan Lüneburg donnerte seine Schienbeinschoner nach dem Schlusspfiff gegen die Trainerbank. „Es ist brutal hart. Wir haben vielleicht genau das zurückbekommen, was wir bei den letzten Pokalsiegen auf unserer Seite hatten“, so Lüneburg weiter. Norderstedt hatte 2016 und 2017 jeweils erst durch späte Tore die Verlängerung erreicht und dort dann gewonnen. Eine ganz eigene Geschichte brachte auch Johann von Knebel Doebritz mit sich, der den Führungstreffer für die Norderstedter aufgelegt hatte. Der 21-Jährige war in der vergangenen Saison ebenfalls gegen die TuS Dassendorf ausgeschieden – in der ersten Runde mit seinem alten Verein FC Voran Ohe. „Davon kann ich mir auch nichts kaufen“, merkte er süffisant an. Für Dassendorf geht es als Sieger im Spätsommer nun wieder in die erste Runde des DFB-Pokals. Letztes Jahr waren die Schleswig-Holsteiner gegen den MSV Duisburg knapp ausgeschieden. „Wir schauen mal, was kommt. Wir werden auf jeden Fall ein unangenehmer Gegner sein“, sendete Amando Aust schonmal eine leise Kampfansage.

Foto: Heiden

Leitender Redakteur: Jonas studiert Politikwissenschaften an der Universität Hamburg. Der 22-Jährige kommt von der Nordseeinsel Föhr und interessiert sich für alle Themen rund um den Fußball in Hamburg und in der Welt.