Oberliga Hamburg
Das Ziel: Ab dieser Inzidenz könnte Hamburg wieder spielen
Bis zum 7. März hat die Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten den aktuellen Lockdown verlängert. Lockerungen für den Sport, insbesondere die Amateure, waren nicht dabei. Ab einer Inzidenz von 35 könnten aber Lockerungen folgen. Das bestätigte auch Sport-Staatsrat Holstein.
Der erneut verlängerte Lockdown in Hamburg und Deutschland stellt die Sport- und Fußballvereine weiter auf eine harte Probe. Zuletzt wurden, sei es durch Bundesliga-Manager Ralf Rangnick, DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch, oder auch den Hamburger Fußball-Verband immer wieder Forderungen laut, bei anstehenden Lockerungen den Amateursport nicht zu vergessen. Dieser steht seit Anfang November des vergangenen Jahres still. Doch es scheint ein Licht am Ende des Tunnels für Hamburgs Sportler zu geben, auch wenn es noch sehr klein ist. Das meint auch Sport-Staatsrat Christoph Holstein. „Wir haben leichte Erfolge erzielt, die Zahlen gehen zurück. Aber wir sind noch lange nicht bei einer Inzidenz von 35. Das ist das Ziel und wenn wir das erreicht haben, können wir uns Gedanken machen, wo wir lockern können“, stellte Holstein gegenüber dem „NDR“ klar. Die neue magische Grenze der Bundesregierung soll somit auch für Hamburgs Sportler gelten. Am Montag (15.02) lag die Inzidenz in Hamburg bei 67,7. Deutlich machte Holstein vor allem, weshalb Lockerungen nicht zielführend wären.
Erste Lockerungen sollen Kinder und Jugendliche betreffen
„Im Hamburger Senat sitzen reihenweise Eltern. Wenn selbst die sagen, dass wir bei Lockerungen, auch bei Kindern, vorsichtig sein müssen, dann heißt das aus meiner Sicht in erster Linie, dass wir Lockerungen noch kritisch sehen müssen“, so der SPD-Politiker, der aber bereits ankündigte, für welche Bereiche als erstes wieder gelockert werden solle. „Wir orientieren uns nicht an Daten, sondern an der Inzidenz. Für uns heißt das, dass die ersten Lockerungen dann aber Kinder und Jugendliche betreffen sollen“, unterstrich Holstein, der ansonsten aber keinen genauen Plan ausgeben wollte. Auch aus der Angst, dass Virus könnte diesen erneut zu Nichte machen. „Ich halte den Stufenplan für ein schönes Wort, aber nicht für wirklich sinnvoll. Es geht darum, dass wir uns konkret Gedanken machen, wann wir bei welcher Inzidenz lockern können. Wir wollen aufjedenfall bei Kindern und Jugendlichen lockern. Jetzt aber zu sagen, bei Inzidenz 30 machen wir das und das, wäre nicht realistisch“, so der Staatsrat.
Holstein sieht Sport-Tourismus in andere Länder kritisch
Die Forderung des Hamburger Fußball-Verbandes, Minimum Kinder und Jugendliche wieder auf die Plätze zu lassen, hat man beim Landessportamt derweil aufgenommen. „Wir haben für die Forderung des HFV Verständnis. Wir haben viele Kooperationen zwischen Schule und Sportvereinen. Wir müssen dann alle mobilisieren, dass alle diese Angebote auch wahrnehmen“, so Holstein, der glaubt, dass auch die inzwischen ausgetretenen Mitglieder nach den Lockerungen in die Sportvereine zurückkehren werden. „Ich bin mir sicher, dass wenn der Sport wieder möglich ist, dass viele Menschen dann auch wieder zurück in die Vereine gehen“, befand der 58-Jährige. Das es wie bereits in dem vergangenen Jahr zu einem Sport-Tourismus kommen könnte, wenn andere Bundesländer früher Lockerungen für den Sport beschließen, ist Holstein ein kleiner Dorn im Auge. „Wir haben in Hamburg uns entschieden, eine sehr konsequente und strikte Linie zu fahren. Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen. Eben auch, weil wir nicht so viel riskiert haben. Wenn wir die leichte Lockerung jetzt riskieren würden, dann würden uns die Leute verloren gehen, wenn wir wieder alles schließen müssten“, bilanzierte Holstein abschließend.