Oddset-Pokal
Das „Double“ fest im Visier: Dasse im Pokalfinale
Nach 18 Jahren Final-Abstinenz meldet sich die TuS Dassendorf zurück: Durch einen 2:0-Erfolg n.V. gegen Teutonia 05 zieht der Oberliga-Meister auch ins Pokalfinale an der Hoheluft ein. Youngster Maximilian Dittrich avancierte zum Man of the Match, legte eine Bude auf und traf zudem selbst.
„Zuerst ist mir der Ball sogar versprungen, aber der Ball lag dann wieder vor meinen Füßen. Zum Glück ist der Ball noch reingegangen“, freute sich Maximilian Dittrich nach dem Abpfiff und fügte an: „Beim ersten Tor war ein bisschen Glück dabei. Wie bei Thomas Müller ist mir der Ball zwischen den Beinen gependelt.“ Was war passiert an der Kreuzkirche? Die Partie vor über 400 Zuschauern begann relativ unspektakulär. Dassendorf hatte zwar mehr Ballbesitz und Spielanteile, könnte sich größere Torchancen allerdings nicht erarbeiten. Aber auch die Gastgeber brauchten eine satte halbe Stunde für den ersten Torschuss, den Vincent Boock einen guten halben Meter neben den Pfosten setzte (30.). Glück hatten die Titze-Schüler dann kurz vor der Pause. Möller bekkam aus halblinker Position einen Freistoß zugesprochen, den der Dasse-Akteur direkt auf den T05-Kasten zog. Sein Schuss segelte nur äußert knapp am Kreuzeck vorbei, Keeper Mirko Oest wäre chancenlos gewesen (42.). 120 Sekunden später musste Oest dann erneut Eingreifen, wehrte einen Thomas-Schuss gerade noch so mit den Füßen ab (44.). Von den Kreuzkirchlern war erst nach der Pause etwas zu sehen. Henrik Dettmann verlor den Ball im Mittelfeld gegen Arne Gillich und dieser lief plötzlich alleine auf Christian Gruhne zu. Doch anstatt einen der beiden aufgelaufenen Spieler zu bedienen, chipte Gillich die Pille kläglich über den Kasten (57.). T05 hatte nun Blut geleckt.
Erst probierte es Boock aus 16 Metern (63.), dann fälschte Finn Thomas den Ball selbst gefährlich auf das eigene Tor ab (65.). Pikant: Kurz vor Schluss musste Dassendorf-Coach Thomas Hoffmann auf die Zuschauerseite, wurde von Referee Murat Yilmaz in die Schranken gewiesen. Dabei hatte Georgios Cholevas den 49-Jährigen mehrfach provoziert, kam aber ohne Strafe davon. Auch nach 90 Minuten war somit noch kein Sieger entschieden, weshalb es in die Verlängerung ging. Dort ließen die Gäste dann schon in der ersten Hälfte die Muskeln spielen, wurden der Favoritenrolle endgültig gerecht. Maximilian Dittrich setzte sich gegen drei Gegenspieler durch und bediente Finn Thomas, der von der Strafraumkante direkt abzog. Isaac Akyere hielt den Fuß rein und fälschte unhaltbar für Oest ins eigene Netz ab (96.). Und es kam noch dicker für die Hausherren. Noch vor der Pause vergab Dasse die endgültige Entscheidung. Lennart Müller wurde von Dittrich bedient und tauchte aus spitzem Winkel alleine vor Oest auf, doch der T05-Keeper blieb Sieger. Sascha Steinfeldt konnte den Abpraller ebenfalls nicht verwerten (101.). Besser machte es Dittrich dann in der Schlussphase selbst. Dettmann klärte einen Ball und dann ging es ganz schnell. Dittrich macht sich auf die Reise, ließ drei Leute stehen und umkurvte am Ende auch noch Oest. Aus spitzem Winkel traf der Youngster zum 2:0 (108.). Ausgelassen feierten die Gäste den Final-Einzug.
„Wir haben das Spiel aufgrund der Verlängerung verdient gewonnen. Wir sind sehr stolz, ins Finale zu kommen. Das war unser großes Ziel nach der Meisterschaft“, freute sich Dassendorf-Coach Peter Martens nach dem Abpfiff und fügte an: „Die Mannschaft hat sich das verdient, hat wirklich tolle Pokalspiele abgeliefert. Das war tatsächlich ein harter Weg für uns, auch wenn es nach außen gar nicht immer so aussah“, so Martens weiter. Ein Extralob für Maximilian Dittrich gab es dann auch noch: „Das hat er beide Male klasse gemacht. Zumal er schon zu Beginn der zweiten Halbzeit schon angedeutet hat, dass er nicht mehr kann. Aber er hat sich großartig durchgebissen und dann eben diese entscheidende Aktionen gehabt.“ T05-Trainer Sören Titze zeigte sich zwar enttäuscht, fand aber dennoch versöhnliche Worte. Titze: „Ich bin mächtig stolz auf meine Truppe. Bei allen Hiobsbotschaften in den letzten Wochen und keinem Außenbahnspieler war das echt gut. Ich schreibe mich selbst nicht umsonst selber auf den Spielbericht. Wir haben uns alle gepusht und daran geglaubt, dass es möglich ist“, bilanzierte der 33-Jährige und ergänzte: „Wir haben ein atemberaubendes Fußballspiel gesehen, auch wenn es nicht viele Torchancen gab. Wir hatten das Quäntchen Glück am Ende nicht auf unserer Seite, der abgefälschte Schuss geht halt rein. Es gab keinen verdienten Sieger aus meiner Sicht. Der Glücklichere hatte das bessere Ende für sich.“
Foto: KBS-Picture