Regionalliga Nord
Dank Meißner: FCSP II siegt im „kleinen Derby“
Die FC Sankt Pauli U23 hat am Freitag das „kleine Derby“ gegen die Hamburger SV U21 für sich entschieden. Die Kiezkicker gewannen vor über 300 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion mit 1:0. Robin Meißner erzielte den Treffer des Tages und schoss Pauli auf den vierten Tabellenplatz.
Von Beginn war die Partie eine reine Schlammschlacht – das lag am starken Regen, der auf den Rasen des Edmund-Plambeck-Stadions prasselte. Besser kamen damit die Kiezkicker zurecht, denen auch die erste Großchance der Partie gehörte. Kusi Kwame spielte das Leder 30 Meter vor dem eigenen Tor direkt Jan-Marc Schneider in die Füße, der ganz schnell schaltete und Sirlord Conteh schickte. Dieser startete den Turbo und hob das Spielgerät nur hauchzart am langen Pfosten vorbei (13.). Fünf Minuten später ging Pauli verdient in Führung. Deichmann fand in der Mitte Robin Meißner, dessen Schuss noch von Ambrosius abgefälscht im Tor landete. Meißner war auch an der nächsten starken Aktion der Kiezkicker beteiligt. So ließ er Leon Mundhenk ins Leere laufen und flankte dann in die Mitte. Dort nickte Lee den Ball am Tor vorbei (29.). Kurz vor der Pause ließen sich die bis dahin völlig harmlosen Rothosen auch mal im gegnerischen Sechszehner blicken.Mats Köhlert flankte in die Mitte. Seine Hereingabe wurde zwar geblockt, doch der Ball landet bei Vagnoman. Aber auch bei seinem Schuss hatte ein Pauli-Spieler ein Bein dazwischen. So ging Sankt Pauli mit einer verdienten Führung in die Kabinen. Die HSV U21 war im zweiten Durchgang offensiv deutlich stärker. Christian Stark donnerte die Kugel von der Sechzehnerkante an den Querbalken (60.). Die Rothosen drückten weiter auf den Ausgleich. Wintzheimer ließ Schoppenhauer an der Grundlinie locker stehen, fand in der Mitte aber keinen Ableger (63.). Auch per flachem Freistoß sorgte Wintzheimer für Gefahr. Aus 25 Metern zog er direkt aufs Tor, Müller hatte den Ball erst im Nachfassen sicher (75.). Auf der Gegenseite sorgte Conteh für eine der wenigen Entlastungsaktionen der Gastgeber. Sein Steilpass landete punktgenau bei Schneider, der in Behrens seinen Meister fand (78.).
Obwohl der HSV in der Schlussphase alles versuchte, wollte der Ausgleich nicht mehr fallen. Durch den Sieg klettert Sankt Pauli auf zwischenzeitlich auf Rang vier und liegt damit bereits acht Punkte vor dem Stadtrivalen. „Wir sind die Nummer eins in Hamburg“, jubelte Matchwinner Robin Meißner nach dem Schlusspfiff. „Das war heute eine überragende Mannschaftsleistung“, stellte Meißner seine eigene Leistung etwas in den Hintergrund. Trotzdem: Dem 19-Jährigen gelingt in letzter Zeit fast alles. Auch bei der ersten Mannschaft von Sankt Pauli kam er bereits beim Testspielsieg gegen Altona 93 zum Einsatz und erzielte dabei gleich einen Doppelpack. „Für mich läuft es gut im Moment, aber man muss einfach immer weiter machen“, richtete Meißner den Blick nach vorne. Sein Trainer, Joachim Philipkowski, war vollen Lobes ob des Auftritts der jungen Kiezkicker. „Wie meine Jungs in der ersten Hälfte gespielt haben, das war einfach richtig gut“, freute sich der Pauli-Übungsleiter. Beim HSV muss man dagegen den Blick langsam nach unten richten. Die Rothosen liegen nur drei Zähler vor einem Abstiegsplatz – mit einem absolvierten Spiel mehr als die Konkurrenz. Fünf Spiele in Folge ohne Sieg zeigen den Abwärtstrend des HSV ebenfalls auf. Trainer Steffen Weiß zeigte sich enttäuscht: „Das war wohl meine bitterste Derby-Niederlage bisher. Die Jungs sind schon sehr niedergeschlagen“, gab der 30-Jährige Einblick in seine Gefühlswelt. Dennoch hatte er viel Positives gesehen: „Wir haben in der zweiten Halbzeit das Spiel extrem gut gestaltet und hätten mindestens einen Punkt verdient“, so Weiß, der abschließend schon an die kommenden Aufgaben dachte: „Auf der Leistung können wir aber aufbauen und dann hoffentlich gegen Hannover II punkten.“ Leicht dürfte das für den HSV aber nicht werden.
Foto: KBS-Picture