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Oberliga Hamburg

Curslack will keine „Geschenke“: „Dasse“ rettet SVCN-Sieg

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Curslack, Dassendorf
Foto: Heiden

Die weiße Weste der TuS Dassendorf stand kurz auf der Kippe, blieb am Ende aber sauber: Vor 364 Zuschauern setzte sich das Richter-Team mit 2:1 gegen den SV Curslack-Neuengamme durch. Allerdings luden die TuS-Kicker den SVCN nahezu ein, das Spiel noch einmal zu drehen.

Ohne den angeschlagenen Torjäger Martin Harnik startete die TuS Dassendorf in das Derby gegen den SV Curslack-Neuengamme. Nach dem ersten Remis in der Vorwoche beim VfL Lohbrügge war den Mannen von Trainer Jean-Pierre Richter anzumerken, dass sie etwas gutmachen wollten. Die Gastgeber liefen den SVCN schon früh in der eigenen Hälfte an und stellten die Woike-Kicker damit vor große Probleme. Es dauerte allerdings etwas mehr als zwanzig Minuten, ehe sich das auch in Chancen und auf der Anzeigetafel widerspiegelte. Erst verpasste noch Rinik Carolus nach Hereingabe von Zhi-Gin Lam, dann machte Len-Aike Strömer den Ball aber wieder scharf und flankte in die Mitte. Dort stand Sven Möller goldrichtig und nickte ein (21.). Und keine 120 Sekunden später hätten die Hausherren beinahe nachgelegt. Rinik Carolus steckte den Ball links durch, Strömer machte sich auf die Reise und flankte den Ball dann in die Mitte. Dort stand erneut Möller völlig blank und kam zum Kopfball. Babuschkin rettete mit einer Glanztat (23.). Und eben jene Dassendorfer Chancen sollten zu einem späteren Zeitpunkt noch das ganz große Thema werden, doch erst einmal bauten die Richter-Kicker die eigene Führung aus. Ähnlich wie Möller beim ersten Treffer bekam nun Strömer das Leder perfekt auf dem Schädel serviert und musste die Pille nur noch einnicken (30.). Allerdings zeigte sich bereits vor dem Pausentee das Problem des Oberliga-Serienmeisters deutlich. Denn durch die vergebenen Chancen stand es eben nur 2:0 und vor der Pause hatte die TuS Glück, dass es dabeiblieb. Henrik Giese hatte nämlich eine tolle Idee, spielte den Ball einfach mal tief und plötzlich war Pascal El-Nemr frei durch, wurde kurz vor der Box aber noch einmal gestört. Dennoch kam der SVCN-Akteur zum Abschluss, haute den Ball aber nur gegen den Querbalken (41.). Ähnlich knapp verpasste kurz darauf auch Witalji Wilhelm, der zuvor von Behrens freigespielt worden war (44.). Entschieden war die Begegnung somit keineswegs.

Hamed Mohklis

Der Anschlusstreffer fiel aus dem Nichts: Hamd Mohklis jubelt mit seinen Teamkollegen. Foto: Heiden

„Dasse“ lässt Chancen liegen – Mohklis macht Spiel spannend

Und das änderte sich auch nach der Pause erst einmal nicht, weil Dassendorf seine guten Chancen nicht nutzte. Diesmal luchste Maggio Mark Hinze den Ball an der Grundlinie ab, legte das Leder dann quer in die Mitte und Sven Möller kam aus dem Rückraum zum Abschluss. Allerdings segelt der Ball aus 14 Metern über die Latte (53.). Kurz darauf probierte es Maggio dann selbst und Babuschkin lenkte den Ball um den Pfosten (57.). Und inmitten dieser Drangphase der Hausherren hinein erwischte die Woike-Elf die TuS eiskalt. Plötzlich war wieder richtig Musik im Spiel, weil die Gäste den Anschluss erzielten – und wie! Nachdem ein erster Versuch von Behrens fehlschlug und Dassendorf Handspiel forderte, zog Hamed Mohklis aus der zweiten Reihe ab und hämmerte den Ball rein (69.). Plötzlich wurde es noch einmal eng für die Wendelwegler, die ansonsten alles im Griff zu haben schienen. Und auch nach dem Anschluss ging die Chancenwucher der Hausherren weiter. Der erst 60 Sekunden zuvor eingewechselte Kristof Kurczynski wurde in der Box freigespielt, kam aus halbwegs spitzem Winkel gegen Babuschkin zum Abschluss und legte den Ball am Kasten vorbei (78.). Und Curslack? Ließ nahezu im Gegenzug die Chance auf den Ausgleich liegen. Dassendorf war weit aufgerückt, ein Ball wurde wieder zurückgespielt und plötzlich war Mohklis frei durch und lupfte den Ball auch noch über Christian Gruhne hinweg. Doch Maximilian Ahlschwede lief durch und verhinderte am Fünfmeterraum das Tor (80.). Kurz darauf schwächte sich der SVCN nach einer Ampelkarte für Mark Hinze (84.) allerdings selbst und hatte dennoch eine zweite Chance, den Ausgleich zu markieren. Nach einem Foul bekam Curslack einen Freistoß halblinks, kurz vor dem Strafraum, zugesprochen. Behrens nagelte den Ball aber nur auf den Querbalken (87.). So rettete Dassendorf den Sieg über die Zeit, den sie selbst spannend gemacht hatten.

Mark Hinze

Die Szene, ab der Curslack in Unterzahl spielen musste: Referee Gawron zeigt Marc Hinze Gekb/Rot. Foto: Heiden

Woike nimmt Niederlage mit Humor – Richter froh über Sieg

„Wir haben die erste Halbzeit nicht gut gespielt und ich habe lange Zeit die Mannschaft gesucht, die komplett in der Krise steht mit neun Siegen, einem Unentschieden und keiner Niederlage. Man hatte schon gedacht in Dassendorf gehen die Lichter bald aus. Nach einem knappen Sieg gegen Hamm, einem späten Sieg gegen BU und einem Remis gegen Lohbrügge habe ich schon fast gedacht, ihr meldet vom Spielbetrieb ab. Aber in der ersten Halbzeit habt ihr gezeigt, wie das ist, wenn man mal kurz vernünftig Fußball spielt“, scherzte Curslack-Trainer Christian Woike auf der anschließenden Pressekonferenz und fügte an: „Das war keine gute Leistung von uns, aber eine sehr gute Leistung von Dassendorf. Wir haben keinen Zugriff bekommen, hatten keine Antworten darauf. Was mich stört sind die beiden Gegentore. Das erste Tor ist symptomatisch, weil drei Leute Schnick-Schnack-Schnuck spielen und Möller den Ball aus drei Metern einfach ins Tor köpfen kann. Das zweite Tor war ähnlich. Und mit sowas kann sich schwer leben. In der zweiten Halbzeit lässt uns Dassendorf nochmal eine Stunde am Leben. Sie haben uns noch ein Geschenk gegeben“, spielte Woike auf das Tor an. „Wir haben dann aus dem Nichts das 2:1 gemacht und danach wurde das Spiel konfuser und wilder. Und dann hätten wir das zweite Geschenk mit Mohklis auch noch annehmen können, als er sich für einen Himalaya-Ball entscheidet, als den unten rechts reinzunageln. Wir hätten die Chance gehabt, den Punkt mitzunehmen, aber das wäre nach 60 Minuten auf dem Platz auch die Sensation des Tages gewesen“, so Woike. TuS-Trainer Jean-Pierre Richter bilanzierte: „Wir freuen uns über den Sieg. Unser Matchplan hat gut geklappt, das hat man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen. Letzendes haben wir auch die erste Halbzeit dominiert. Die Tore, auch wenn sie einfach waren, machen wir – das ist in der zweiten Halbzeit abhandengekommen. Hinten heraus war es nochmal spannend, aber es war ein klares Fußballspiel. Wir hätten unter dem Strich vielen Chancen hinterherweinen müssen, wenn man das Spiel nicht gewinnt. Wir haben es einfach versäumt nach der Pause die Vielzahl an Chancen zu nutzen, dass wir die Tür nicht nochmal aufmachen. So haben wir sie aufgemacht und dann kann in der Schlussphase viel passieren. Es hat dann nicht mehr alles so gegriffen, wie über weite Strecken in der Begegnung“, so der Dassendorf-Cheftrainer abschließend.

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.