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Oberliga Hamburg

Cordi-Power reicht nicht: HSV III erzaubert 4:3

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Mit dem 4:3-Heimsieg vor 166 Zuschauern des Hamburger SV III gegen Concordia melden sich die Rothosen vorerst auf dem Abstiegskampf ab. In einem rassigen Oberliga-Spiel hatten am Ende die Rahn-Kicker die Nase vorn. Das lag nicht zuletzt auch an einem späten Konter, den Cordi sich fing.

„Ein Unentschieden wäre wahrscheinlich das gerechtere Ergebnis gewesen“, schmunzelte sich Cordi-Trainer Frank Pieper nach dem Abpfiff einen zurecht. Denn der 47-Jährige ärgerte sich vor allem über das letzte und entscheidende Tor der Rothosen kurz vor dem Ende. Aber der Reihe nach. Die Gäste aus Jenfeld erwischten den besseren Start in die Partie und verzeichneten die ersten Chancen. Wäschenbach spielte einen zu kurzen Rückpass auf seinen Keeper Tino Dehmelt, den sich Pascal El-Nemr schnappte und dann freie Bahn hatte. Aus spitzem Winkel legt El-Nemr für Bazier Sharifi quer, doch im letzten Moment klärte Torben Wacker das Spielgerät (5.). Auch in der folgenden Szene war für die Bekkampler mehr drin. Nach Balleroberung in der eigenen Hälfte schickte Umut Kocin den Ball lang auf die Reise und setzte so Pascal El-Nemr in Szene, der von links außen dann in die Mitte zog. Sein Schuss wurde noch von Wacker abgefälscht und ging so knapp rechts vorbei (13.). Erst nach über einer Viertelstunde kamen auch die Rothosen zu einer besseren Chance. Keeper Tino Dehmelt spielte einen Ball lang und die Cordi-Abwehr war gerade dabei, rauszurücken. So eröffnete sich viel Platz für Marcell Jansen, der alleine losllief und den Ball dann nur in die Arme von Tobias Braun chipte (16.). Besser machten es die Rahn/Rabenhorst-Schützlinge vier Minuten später. Sepehr Nikroo wurde links freigespielt, war bereits im Sechzehner und schlenzte die Murmel dann aus spitzem Winkel in den rechten oberen Giebel (20.). Die sehenswerte Führung für die Gastgeber, die schnell nachlegten. Morrone wurde in die Tiefe geschickt, tauchte völlig blank vor Braun auf und dieser konnte das 2:0 nicht mehr verhindern (22). Cordi reklamierte zwar Abseits, doch die Fahne blieb unten. Kurz vor dem Pausentee wurde es dann erneut turbolent in Norderstedt.

Eher überraschend gelang den Pieper-Kickern der Anschluss. Bazier Sharifi tanzte sich von rechts in den Strafraum herein und spielte die Murmel dann auf den zweiten Pfosten. Dort rutschte Pascal El-Nemr über den Kunstrasen und drückte die Pille dann in die Maschen (42.). Wie der HSV III es zuvor vorgemacht hatte, machte Cordi es nun nach. 120 Sekunden später stand es auf einmal 2:2-Remis. Diesmal schickte Petterson Sharifi auf dem rechten Flügel auf die Reise, der wieder in den Strafraum eindrang und dann erst an Tino Dehmelt scheiterte. Doch Sharifi stocherte den Ball dann zu El-Nemr, der nun zum 2:2 einnetzte (44.). So wild wie der erste Durchgang endete, begann dann auch der zweite. Sepehr Nikroo wurde rechts auf die Reise geschickt, hatte viel zu viel Platz und konnte dann von der Außenbahn locker in die Mitte ziehen. Sein Querpass erreichte Marcell Jansen, der das Leder mit voller Wucht in den Maschen unterbrachte (50.). Die erneute Führung für die Rothosen. Die in der Folge gleich mehrfach das 4:2 liegen ließen oder an Cordi-Keeper Braun scheiterten. Und so gelang den Gästen der erneute Ausgleich – diesmal zum 3:3. Umut Kocin zog einen Eckball scharf auf den ersten Pfosten, wo Dehmelt das Leder gerade noch entschärfen konnte. Doch der Ball landete am zweiten Pfosten bei Bazier Sharifi, der einen Fallrückzieher auspackte und so zum 3:3-Ausgleich traf (70.). Doch eben ein entscheidender Fehler brach Cordi dann das Genick. Artur Krüger löste die Situation in der eigenen Hälfte und spielte den Ball zu Dominik Jordan. Plötzlich hatten die Rothosen an der Mittelinie schon eine Überzahlsituation, die am Ende auch Jordan sehenswert vollstreckte (81.). Es war der 4:3-Siegtreffer in einem spannenden Oberliga-Spiel.

„Nach 90 Minuten gehen wir als verdienter Sieger vom Platz“, bilanzierte HSV III-Trainer Marcus Rabenhorst nur kurz danach und fügte an: „Wir haben die erste Hälfte nicht gut gespielt, auch wenn wir 2:0 gefühlt haben. Man hatte das Gefühl, dass wir nicht richtig drin sind. Zudem legen wir zwei Ostereier für die Gegner hin. Das hat uns in den letzten Wochen immer das Genick gebrochen. Ich freue mich tierisch für die Jungs, dass wir gewonnen haben.“ Dass man mit so einer ordentlichen Leistung mit dem Abstieg nichts zu tun haben dürfte, unterschrieb Rabenhorst aber nicht umfänglich. „Wenn man so mit Ball spielt, dann steigt man nicht ab. Wenn man aber so wie wir ohne Ball spielt, dann wird es eine enge Kiste. Man hat es in den vergangenen Wochen gesehen, dass es dann schwer wird“, mahnte der 35-Jährige. Cordi-Übungsleiter Frank Pieper ärgerte sich hingegen. „Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel. Beide Mannschaften haben versucht, nach vorne zu spielen. Für uns ist es ärgerlich, weil wir das Spiel eigentlich im Griff hatten. Gerade beim 4:3 ist es so, dass wir da einen Konter fressen, den wir niemals fressen dürfen“, erklärte Pieper und ergänzte: „Wie wir die Tore gefangen haben, muss man besser voraus ahnen. Trotzdem müssen wir vor der Halbzeit in Führung gehen und haben nach dem 0:2 gezeigt, dass Moral in der Truppe steckt.“ Das seinen Spielern teilweise die Abgezocktheit vor dem gegnerischen Kaste fehlte, kommentierte Pieper abschließend so: „Nach der Pause wollten wir die Verantwortung weiter geben und nicht selbst Held sein. Was die Chancen anging, war es ausgeglichen.“

Foto (Archivbild): Heiden

Chefredakteur: Niklas ist Initiator von Amateur Fußball Hamburg und somit seit der ersten Stunde mit an Bord. Der 22-Jährige interessiert sich für alles, was im Hamburger Amateurfußball vor sich geht und hat dieses Projekt deshalb ins Leben gerufen.