Oberliga Hamburg
Chancenwucher: Schuhmann rettet SCV-Sieg
Chancenwucher vor 282 Zuschauern im Stadion Hoheluft: Der SC Victoria Hamburg siegte am Freitagabend verdient mit 1:0 gegen Concordia. Dabei ließen die Richter-Schützlinge zahlreiche Hochkaräter liegen. Ein Standard von Felix Schuhmann brachte Vicky dann auf die Siegerstraße.
Es läuft die 64. Minute im Stadion Hoheluft: Dennis Bergmann führt einen Eckball von links auf den ersten Pfosten aus und dort nickt Felix Schuhmann die Pille ins Cordi-Netz zur Vicky-Führung ein. Es sollte trotz zahlreicher Chancen der einzige Treffer des Tages bleiben – zu diesem Zeitpunkt hatten die Gastgeber bereits mehrere Hochkaräter versiebt. „Das Standardtor ärgert uns“, erklärte Cordi-Stürmer Mohamed Labiadh nach Abpfiff und fügte an: „Wir müssen da einfach wacher sein und den Punkt mitnehmen, auch wenn Vicky das deutlich bessere Team war.“ Und dass die Blau-Gelben von der Hoheluft engagierter wirkten, zeigte sich bereits nach den ersten paar Minuten. Bereits nach einer knappen Viertelstunde musste Concordia-Schlussmann Frederic Böse zwei Mal gegen Julian Schmid (10.) und Len-Aike Strömer (17.) in höchster Not retten. Glück hatten die Gäste aus Jenfeld auch, dass Andre Branco gleich doppelt ungenau zielte (18., 45.), ehe Dennis Bergmann quasi mit dem Pausenpfiff die dicke Chance auf das 1:0 liegen ließ (45.+1.). Und auch nach der Pause änderte sich das Bild nicht. Keine 120 Sekunden war der zweite Durchgang alt, als Dennis Bergmann allein vor Böse auftauchte und das Leder rechts am Kasten vorbei setzte (47.). Auch in den Minuten bis zum Abpfiff ließ die Richter-Equipe weitere Hochkaräter liegen (68., 69.), feierte am Ende aber einen verdienten 1:0-Heimerfolg. Von Concordia kam, bis auf zwei Freistöße (34., 50.) und einem Schuss von Benjamin Bambur ins UKE kaum etwas (32.). „Wir haben Glück, dass wir mit 0:0 in die Pause gehen“, gab auch Labiadh später selbst zu, wie auch sein Trainer erklärte.
„Wir haben nur streckenweise das umgesetzt, was wir unter der Woche trainiert haben. Umso ärgerlicher ist eine Niederlage durch einen Standard, wenn der Gegner seine Chancen aus dem Spiel heraus nicht nutzt. Das wäre sicherlich vermeidbar gewesen“, bilanzierte Frank Pieper nach Abpfiff und fügte an: „Das sind aber auch die Entwicklungschritte die wir brauchen, um in der Zukunft erfolgreich sein zu können. Wir wollen im Oktober auf einem Niveau sein das wir sagen können, es ist schwer Concordia zu schlagen“, so Pieper weiter. „Wir haben relativ viele neue Spieler, auch ich bin als Trainer neu. Wir sind immer noch im Amateurfußball, wo die Leute auch noch andere Dinge zu tun haben. Das Schaffen selbst Bundesliga-Teams teilweise nicht, obwohl sie jeden Tag gewinnen.“ Vicky-Trainer Jean-Pierre Richter gab im Anschluss zu Protokoll: „Wir haben dem Gegner wenig Raum und wenig Zeit gegeben. So konnten wir uns viele Torchancen herausspielen, waren dann mit dem Ergebnis zur Halbzeit aber natürlich nicht zufrieden“, erklärte Richter, der ergänzte: „Am Ende durch eine Standard zu gewinnen ist ein Bonus, den man als Mannschaft dann auch einfach mal haben muss. Über die 90 Minuten hinweg haben wir den Sieg verdient und die Jungs haben sich einen guten Start in das Wochenende erarbeitet.“ Abschließend fügte Richter an: „Ich fand uns im Spiel zu griffig, dass ich keine Angst hatte, dass sich das Osdorf-Spiel wiederholt. Wir hatten heute noch ein paar Prozent mehr und wollten dieses Spiel einfach unbedingt gewinnen.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture