Oberliga Hamburg
BU gewinnt Topspiel bei Vicky
Der SC Victoria Hamburg droht den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren. Gegen BU verloren die Blau-Gelben vor 387 Zuschauern im Stadion Hoheluft mit 0:1. Es war die zweite Niederlage von Vicky in Folge, die vor allem auf der fehlenden Kreativität in der Offensive fußte.
BU startete stark und ging bereits nach drei Minuten fast in Führung. Stürmer Sa Borges Dju lief alleine auf das Tor zu, scheiterte aber an Vicky-Schlussmann Medaiyese. Die Partie beruhigte sich nach dieser dicken Chance allerdings, bis auf zwei gute Vorstöße der Gastgeber war offensiv wenig zu sehen. Dann waren es wieder die Mannen von Frank Pieper, die gefährlich vorm gegnerischen Kasten auftauchten. Merkle kam nach einem schönen Zuspiel von Sa Borges Dju zum Abschluss. Doch kurz vor der Linie konnte Mirco Bergmann den Einschlag verhindern (23.) Kurze Zeit später war es erneut Merkle, der nach einem Eckball das Gehäuse nur knapp verfehlte. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Kabinen.Wer auf Besserung im zweiten Durchgang hoffte, wurde zunächst bitter enttäuscht. Weiterhin war die Partie einem Topspiel in der Oberliga nicht würdig. So dauerte es bis zur 54. Minute, ehe zumindest mal wieder eine kleines Highlight gab. Im Anschluss an einen Freistoß kam Bergmann zum Kopfball, doch das Leder landete nur in den Armem von BU-Keeper Tholen, der sicher im Kasten stand.
Umso überraschender fiel dann zwanzig vor Abpfiff der Führungstreffer der Gäste. Dimitrij Rikspun wechselte schön die Seite und fand Haci Gündogan, der anschließend Nico Schluchtmann im Sechszehner anspielte. Der ehemalige Norderstedter fackelte nicht lange und ließ Medaiyese mit einem platzierten Schuss ins lange Eck keine Abwehrchance. Victoria Hamburg kam aber trotz des Rückstands nicht wirklich aus dem Quark. Erst in den letzten fünf Minuten wurde es noch einmal hektisch. Zuerst sah Vickys „Zehner“ Len-Aike Strömer die rote Karte, weil er einen Gegenspieler angeblich geschlagen hatte (86.). In Unterzahl drehten die Gastgeber noch einmal auf und erzielten beinahe den Ausgleich. Ein Querschläger von Marcel Rodrigues landete vor den Füßen von Sergej Schulz, der mit einem Drehschuss ins linke untere Eck zielte. Torhüter Tholen war bereits geschlagen, doch Matthias Riebau rettete auf der Linie. Kurz darauf zappelte der Ball im Tor der Barmbeker, doch der Treffer wurde wegen einer Abseitsposition nicht anerkannt. „Für mich war das kein Abseits“, merkte Vicky Coach Bajramovic nach dem Spiel an.
So blieb es beim knappen Auswärtssieg der Pieper-Equipe. Und deren Trainer war demzufolge natürlich zufrieden mit seiner Mannschaft. „Das war ein klares Signal von der Mannschaft, wo sie hinmöchte. Dass Vicky so wenige Torchancen gegen uns bekommen hat, muss man auch erst einmal an der Hoheluft schaffen. Wir werden immer besser“, lobte Frank Pieper, der aber auch zwei Kritikpunkte anfügte: „Wir müssen zum einen unsere Torchancen besser nutzen. Zum anderen haben wir in den letzten fünf Minuten schlecht verteidigt“, so der BU-Trainer. Sein Gegenüber, Jasko Bajramovic, zeigte sich selbstkritisch: „Die Handlungsschnelligkeit und die Pässe waren heute zu langsam. Und in der Schlussphase hätten wir treffen müssen“, stellte der Trainer fest, der aber schon den Blick nach vorne richtete: „Gute Mannschaften kennzeichnen sich dadurch aus, dass sie so eine Niederlage schnell verarbeiten. Am Montag wollen wir es im Pokal gegen Teutonia besser machen“, so der Coach abschließend.
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