Regionalliga Nord
Brandt brilliert, St. Pauli II gewinnt: Kiezkicker schlagen EN
In die obere Tabellenhälfte vorgerückt! Die FC Sankt Pauli U23 hat durch einen 3:0-Heimsieg gegen den FC Eintracht Norderstedt den Anschluss nach oben gehalten. Vor allem Max Brandt lieferte eine äußerst starke Leistung ab. EN-Trainer Jens Martens ärgerte sich nach Spielende.
Keine 120 Sekunden waren in Garstedt gespielt, da wurde es zum ersten Mal gefährlich. Jan Lüneburg wurde lang geschickt, tauchte dann vor Svend Brodersen auf und schloss aus spitzem Winkel ab. Sein Schuss kullerte um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei (2.). In der Folge spielten allerdings nur noch die Kiezkicker. Die Philipkowski-Elf hatte nicht nur mehr vom Spiel, sondern auch die besseren Chancen. Aurel Loubongo brachte die Kugel von rechts in die Box, Stefan Rakocevic war bereits geschlagen und in der Mitte konnte Yannik Nuxoll im letzten Moment noch klären. Am zweiten Pfosten war Christian Stark bereits einschussbereit (4.). Mit der zweiten Gelegenheit im Spiel gingen die Kiezkicker dann aber in Front. Aurel Loubongo wurde tief geschickt, spielte dann von der Grundlinie in den Rückraum und fand dort Cemal Sezer. Der St. Pauli-Kapitän zog aus rund zwölf Metern ab und versenkte das Leder direkt unter der Latte (23.). Die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung für die Hausherren, die aktiver wirkten und mehr in das Spiel investierten. Die Martens-Truppe wirkte geschockt von dem Rückstand und geriet richtig ins Schwimmen. Cemal Sezer wackelte am linken Strafraumeck Evans Nyarko aus, dieser ging zu Boden und Sezer hatte freie Bahn. Am Fünfmeterraum schloss der Kiezkicker-Kapitän dann ab und traf nur den Querbalken (25.). Besser machten es die Boys in Brown rund fünf Minuten später, auch wenn Norderstedt beim zweiten Treffer nachhelfen musste. Eine sinnbildliche Szene für den EN-Auftritt.
Brandt billiert, Koch trifft ins eigene Netz – Münzer zum 3:0
Cemal Sezer schlug einen Eckball von rechts auf den ersten Pfosten, Aurel Loubongo zappelte vor Philipp Koch herum und dieser haute den Ball beim Klärungsversuch selbst ins Netz (30.). Und die Gastgeber hatten weitere Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Max Brandt, der ohnehin ein sehr starkes Spiel machte, dribbelte sich durch das gesamte Mittelfeld und legte den Ball dann noch links raus zu Christian Stark. Sein Querpass landete wiederum bei Sezer, der das Leder knapp rechts vorbei busgierte (34.). Noch vor dem Seitenwechsel reagierte EN-Coach Jens Martens und brachte für die völlig desolaten Philipp Koch und Nils Brüning Dane Kummerfeld und Hamajak Bojadgian ins Spiel (44.). Nach dem Seitenwechsel schien sich die Eintracht dann durchaus etwas vorgenommen zu haben und machte das auch schon kurz nach Wiederbeginn deutlich. Johann von Knebel arbeitete sich an der linken Grundlinie in die Box, wurde dann beim Abschluss aber von Moritz Frahm geblockt (46.). Das Tor machten auf der Gegenseite erneut die Gastgeber. Nach einem Foul an Christian Viet bekamen die Kiezkicker einen Freistoß zugesprochen, den Cemal Sezer in die Mitte brachte. Dort verpasst erst Bujar Sedija, dann landet der Ball bei Jakob Münzer und dieser netzt aus dem Gewühl am zweiten Pfosten ein (58.). In der Folge passierte nicht mehr viel in Garstedt. Norderstedt konnte nicht und die Kiezkicker wollten nicht. So hieß es am Ende 3:0 für die Philipkowski-Elf, die in die obere Tabellenhälfte vorrückte.
„Piepel“ lobt auftrumpfenden Brandt – Martens fuchsteufelswild
Vor allem Joachim Philipkowski strahlte nach Abpfiff, aufgrund der Leistung seiner Farben. „In der ersten Halbzeit war das ein tolles Spiel meiner Mannschaft, gerade beim ersten Tor. Für mich war auch die 2:0-Führung verdient. Ich freue mich für die Jungs, dass sie eine Top-Leistung abgeliefert haben“, so Philipkowski, der anfügte: „Da wo wir in der Tabelle stehen, dann ist das für diese junge Mannschaft ein großer Erfolg.“ Ein Extralob heimste zudem Max Brandt vom U23-Trainer ein. „Max hat von den zehn Spielen sieben bis acht Spiele mit einer Top-Leistung beendet. Wenn er so weiter macht, dann haben wir ihn nicht mehr lange. Der fällt durch seine Ballbehandlung in Intelligenz auf. Er hat immer diesen besonderen Gedanken. Der ist überragend“, so Philipkowski. Brandt selbst fasste das Spiel im Nachgang selbst so zusammen: „Ich denke es war ein klarer und verdienter Sieg für uns. Wir hatten eine gute Trainingswoche und das hat uns so ein bisschen getragen“, so Brandt, der anfügte: „Wir haben Norderstedt eigentlich sehr stark eingeschätzt. Das es am Ende nicht so kam, ist schön für uns. Mit meiner eigenen Leistung bin ich sehr zufrieden, aber ich würde gerne mal ein Tor schießen.“ Klartext gab es nach Abpfiff von EN-Coach Jens Martens. „Mir ist es heute zu einfach zu sagen, dass wir einen gebrauchten Tag erwischt haben. Es war eine katastrophale Leistung. Bis zur 90 Minute hat bei uns überhaupt nichts gepasst. Da hat das Donnerwetter zur Halbzeit leider nicht viel gebracht“, ärgerte sich Martens und ergänzte: „Es hat überhaupt nichts gepasst und ich bin mit der Leistung überhaupt nicht einverstanden. Das war komplett daneben. Es ist nicht zu erklären, wie es dazu kam. Ich habe heute nicht einen Feld-Spieler mit Normalform gesehen, von denen die begonnen haben. Gerade vorne gab es keinen Spieler, der überhaupt Akzente setzen konnte. Die Mannschaft hat auf den Deckel bekommen.“