Regionalliga Nord
Boys in Brown gewinnen U23-Derby
Vor 613 Zuschauern hat sich die U23 des FC Sankt Pauli am Freitagabend drei wichtige Punkte im Abstiegskampf gesichert. Im U23-Derby gegen den Bundesliga-Nachwuchs vom Hamburger SV gewannen die Kiezkicker durch einen Blitzstart von Deichmann und Schneider am Ende mit 2:1.
Die Partie an der Hoheluft begann mit einem Blitzstart der Gastgeber: Maurice Litka ließ an der Strafraumgrenze Dominik Jordan stehen und legte anschließend rüber zu Yannick Deichmann. Der 21-Jährige wurde nicht entscheident angegangen und konnte aus achtzehn Metern völlig ungehindert abziehen. Das Leder segelte direkt in den rechten oberen Knick – Traumtor und Führung für die Boys in Brown (2.). Und nur knappe neun Minuten später legten die Elert-Schützlinge bereits nach. Im ersten Versuch klärte Tom Mickel noch extrem stark gegen Jan-Marc Schneider und dann war die Situation eigentlich vorbei. Doch der 22-Jährige eroberte erneut das Spielgerät und netzte, mit einem Kullerball, in die Maschen ein (11.). Die Hamburger waren zwar über die gesamte Spielzeit sehr bemüht, jedoch fehlte oft der entscheidene Pass in der Offensive. Nach etwas mehr als einer halben Stunde dann die erste gute Chance zum Anschluss für die Rothosen: Nach einem Abwehrbock von Joel Keller kam Tolcay Cigerci an den Ball, war dann aber zu eigensinnig und legte zu spät quer für Ahemt Arslan. Zwei Minuten vor der Pause kamen die Gäste zur nächsten Möglichkeit. Davidson Eden verlor den Ball gegen Cigerci und es ergab sich eine Überzahlsituation. Cigerci legte dann quer zu Ahemt Arslan, der abschloss und Brodersen zu einer extrem guten Parade zwang. Und auch nach dem Pausentee änderte sich das Bild nicht.
Die Uysal-Schützlinge waren weiter spielbestimmend, konnten diese Überlegenheit allerdings nicht in Tore ummünzen. Auch nicht nach etwas mehr als einer Stunde, als der eingewechselte Rafael Brand perfekt durch für Philipp Müller durchstecke und dieser den Ball dann eigentlich nur noch über die Linie drücken musste. Doch neben Pauli-Keeper Brodersen warfen sich auch noch zwei weitere FCSP-Spieler in den Schuss des 21-Jährigen und klärten diesen damit spektakulär. Die Bemühungen der Gäste kam dann letzenendlich zu spät: Finn Porath schloss von halbrechts ab und Svend Brodersen konnte den Ball nur nach vorne klatschen lassen. Dort stand Philipp Müller goldrichtig und konnte das Leder zum überfälligen Anschluss einnetzten (82.). Die finale Schlussoffensive des HSV blieb dann allerdings ohne Erfolg. „Wir haben das am Ende gut über die Bühne gebracht. Ich denke, dass wir in der ersten Hälfte gut gespielt haben und deshalb auch verdient die Tore erzielten“, erklärte Jan-Marc Schneider nach dem Abpfiff und auch sein Teamkollege Yannick Deichmann zeigte sich erfreut: „Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken. Zwar haben wir jetzt zwei gute Schritte mit Norderstedt und dem HSV gemacht, aber wir müssen jetzt dranbleiben. Wenn wir jetzt so weiter machen, dann werden wir die Klasse auch halten.“
Gäste-Trainer Soner Uysal fehlten für die ersten zehn Minuten die Worte: „Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, dafür überhaupt Worte zu finden. Wir wollten gut in die Partie kommen und das ist uns überhaupt nicht gelungen. Dann schießen wir uns das eine Tor auch noch halbwegs selber rein. Leider hat das am Ende dann nicht mehr geklappt, weil wir unsere Chancen nicht gut genug genutzt haben“, so Uysal, der seiner Mannschaft die Abschlusschwäche nicht ankreidete: „Ich mache dem Team da keinen Vorwurf. Es ist dann auch verständlich, dass wenn Pauli die Räume eng macht, die Möglichkeiten eingeschränkt waren. Dennoch hatten wir die Chancen zum Anschluss und Ausgleich“, so der 38-Jährige weiter. FCSP-Zepterschwinger Remigius Elert war nach dem Spiel demenstprechend glücklich: „Wir haben bei unserem ersten Tor gesehen, mit welcher Überzeugung und Leidenschaft Yannick Deichmann den Ball in die Maschen genagelt hat und dann spielte uns das zweite Tor natürlich in die Karten. In der Folge haben wir zwar öfter mal den Zugriff auf das Spiel verloren, aber wir wussten, dass wenn wir unsere Aufgaben machen, hier heute gewinnen würden“, so der Coach. „Ich muss der Mannschaft und auch dem Funktionsteam ein großes Lob aussprechen – das heute ist so eine kleine Belohnung für die Dinge, die in der Vergangenheit vielleicht nicht immer so ganz gut geklappt haben“, ergäntzte der 39-Jährige.
Foto (Archivbild): Lars Mundt (Smart Art)