Regionalliga Nord
Bork-Bock entfesselt Norderstedts Knebel
Zweiter Dreier in vier Tagen: Der FC Eintracht Norderstedt meldet sich zurück in der Erfolgsspur. Beim Nachholspiel gegen den HSC Hannover gelang der Martens-Elf vor eigenen Fans ein 3:1-Heimerfolg. Dabei wäre wieder beinahe, durch einen kapitalen Bock, ins Schwanken geraten.
Die Erleichterung war Norderstedt-Übungsleiter Jens Martens im Gesicht anzusehen. Nach dem 1:0-Erfolg gegen den BSV Rehden setzten sich die Garstedter auch im Nachholspiel gegen den HSC Hannover durch. Der Weg dahin war gepflastert von zahlreichen Torchancen und einem fast tragischen Bock, der der Eintracht beinahe den Dreier gekostet hätte. Aber der Reihe nach. Die Gastgeber kamen besser in die Partie und verzeichneten auch die erste Gelegenheit. Nach einem Eckball von Rico Bork landete die Pille auf dem Schädel von Jan Lüneburg, der viel Platz hatte und köpfen konnte. Deniz Tayar stand kurz vor der Linie und konnte das Leder klären (8.). Acht Zeigerumdrehungen später zappelte die Kugel dann aber doch im Netz. Nick Brisevac probierte es aus über 30 Metern und auf dem nassen Rasen ditschte der Ball unangenehm auf. HSC-Keeper Sascha Algermissen ließ nach vorne klatschen und Jan Lüneburg staubte trocken ab (16.). Die Führung für die Hausherren, die zu diesem Zeitpunkt mehr als in Ordnung ging. Doch die Garstedter wollten mehr. Von Knebel brachte die Pille von der linken Außenbahn in die Mitte, wo Lüneburg sich Platz verschaffte und knapp drüber köpfte (24.). Ebenso wenig erfolgreich war die Martens-Elf auch kurz vor der Pause. Nick Brisevac spielte einen Sahne-Pass über den ganzen Platz in den Lauf von Jordan Brown, doch dieser fand in HSC-Keeper Algermissen seinen Meister (39.). Vor allem aufgrund der schlechten Chancenverwertung der Gastgeber ging es mit der 1:0-Führung dann zurück in die Kabinen. Die Eintracht machte nach dem Seitenwechsel weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Nach einem Zweikampf im Sechzehner prallte die Murmel plötzlich genau vor die Füße von Juri Marxen, der aus rechtem spitzen Winkel sofort abzog und nur sein Ziel knapp verfehlte (60.). Doch dann kam es, wie es kommen musste.
Nach über einer Stunde legten sich die Hausherren das Ei dann wortwörtlich selbst ins Nest. Rico Bork und Lars Huxsohl waren sich nicht einig, der Abwehrmann köpfte den Ball am Keeper vorbei und das Leder kullerte über die Linie ins Tor (68.). Die Gäste aus Hannover hatten nun Blut geleckt und drücken sogar selbst auf die Führung. Dreizehn Minuten vor Ultimo war es dann ausgerechnet ein EN-Stürmer, der in der letzten Woche an seinem Geburtstag nicht spielen durfte, der die Eintracht-Fans erlöste. Jordan Brown bediente Johann von Knebel und dieser machte es mit Gewalt, donnerte die Pille in die Maschen (77.). Schock-Moment kurz darauf: Der eingewechselte Rodi Hezo wollte eine Flanke hereinschlagen, doch diese erreicht keinen und wurde länger und länger. Am Ende klatschte die Pille gegen den Außenpfosten (82.). Und so war es nur drei Minuten später der eingewechselte Amamoo, der nach Kobert-Zuspiel den 3:1-Siegtreffer erzielte (85.). „Schon in der ersten Halbzeit hätten wir zwei, drei Dinger mehr machen können. Wir haben wieder eine kleine Schwächephase gehabt, aber am Ende haben wir Glück gehabt“, bilanzierte Johann von Knebel und fügte an: „Ich bin erleichtert, dass es jetzt endlich mit dem Tor geklappt hat. Ich war mir aber sicher, dass wir das Spiel auch nach dem 1:1 noch gewinnen.“ Sein Trainer Jens Martens erklärte nach Abpfiff: „Ich bin sehr, sehr zufrieden. Nicht nur, weil wir in vier Tagen sechs Punkte geholt haben, sondern weil wir in der ersten Halbzeit auch ein überragendes Spiel gemacht haben“, so Martens. „Einziger Minuspunkt war, dass wir nicht schon vor der Halbzeit erhöht haben. Wir haben uns dann selbst in Schwierigkeiten gebracht. Richtig ins Spiel gebracht haben wir sie dann mit dem Eigentor. Unterm Strich war es am Ende aber ein verdienter Sieg, der wichtig für unsere junge Mannschaft ist.“
Foto (Archivbild): KBS-Picture